4171 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt auf 1,44

4171 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Hospitalisierungs-Inzidenz sinkt auf 1,44

28. September 2021 Aus Von mvp-web

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 60,3 an.

Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 61,7 gelegen, vor einer Woche bei 68,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4171 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.23 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4664 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 101 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.203.571 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 1,44 an (1,58 am Freitag). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.978.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.504.

Fast drei Viertel der Erwachsenen sind hierzulande vollständig gegen Corona geimpft

Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sind nun fast drei Viertel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder zwischen 12 und 17 Jahren vollständig geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstag inzwischen 74,7 Prozent aller Menschen ab 18 Jahren bekommen – und 33,2 Prozent derjenigen von 12 bis 17 Jahren. Mindestens eine erste Impfung haben 78,6 Prozent der Erwachsenen und 41 Prozent der 12- bis 17-Jährigen erhalten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von einer “guten Quote”. Jede weitere Impfung gebe allen mehr Sicherheit für Herbst und Winter, schrieb er auf Twitter.

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sprach sich für eine Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen aus. “Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken”, sagte er der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Dienstag). “Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet.”

Die Bundesregierung hat eine Impfpflicht wiederholt ausgeschlossen. Nach einer kürzlich in Kraft getretenen Gesetzesänderung dürfen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Corona-Krise vom Arbeitgeber gefragt werden, ob sie geimpft sind. Durch diese Informationen sollen Arbeitgeber den Personaleinsatz genauer planen und eventuelle Schutzvorkehrungen treffen können. Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte sich offen für eine Impfpflicht für einzelne Berufsgruppen gezeigt, wenn man etwa bei Pflege und Kliniken in eine Lage komme, dass nicht genug Menschen geimpft seien.

Neben der Politik sieht der Verband der Kinder- und Jugendärzte auch Betriebsärzte von Kliniken am Zuge. Sie müssten aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen, sagte Fischbach. Wer sich dem verweigere, der müsse Konsequenzen spüren, “die wehtun”. Er verwies darauf, dass Krankenhäuser oder Pflegeheime Impfverweigerer entlassen könnten. “Wenn es nach Monaten des Impfstoffüberschusses noch Ausbrüche in Pflegeheimen gibt, muss man die Zügel anziehen, und da darf Fachkräftemangel kein Gegenargument sein.”