Krankenhäuser in MV: Mehr Covid-Patienten, aber noch Kapazitäten

6. November 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 06.11.2021 10:11 Uhr

Die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern ist kürzlich erstmals in diesem Herbst über die Marke von 100 gestiegen. Sie liegt aber noch deutlich unter den Höchstständen von vor einem Jahr. Die Kliniken sehen sich gut vorbereitet. Mancherorts ist Pflegepersonal knapp.

In den Kliniken im Nordosten steigt die Zahl der Covid-Patienten, dennoch fühlen sich die Krankenhäuser laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur für die Aufnahme weiterer Covid-Patienten gut gerüstet. Am Freitag lagen dem LAGuS zufolge 110 Covid-Patienten in den Kliniken. Vor einer Woche waren es noch 80. Auf Intensivstationen wurden am Freitag 20 Patienten behandelt. Die Lage ist dennoch vergleichsweise entpannt. Zum Vergleich: Genau vor einem Jahr wurden noch fast 300 Covid-Patienten in den Kliniken im Nordosten behandelt.

Unimedizin Rostock: Geplante Operationen werden verschoben

In der Universitätsmedizin Rostock werden aktuell 17 Corona-Patienten versorgt, vier von ihnen auf der Intensivstation. Die Intensivbetten, die mit regulärem Personal betreut werden können, sind nach Klinikangaben zu 100 Prozent ausgelastet. „Der Flaschenhals ist adäquat ausgebildetes Pflegepersonal“, so Kliniksprecherin Susanne Schimke. Das Problem gebe es schon seit Längerem, die Corona-Pandemie habe es verschärft. Bereits geplante Operationen würden verschoben, hieß es.

Unimedizin Greifswald: Weniger Intensivpatienten wegen Impfung

In der Unimedizin Greifswald liegen derzeit fünf Patienten auf Intensivstationen. Dass es so wenig seien, liege an den Impfungen, teilte Sprecher Christian Arns mit. Er verwies darauf, dass die Risikogruppen größtenteils geimpft und die Verläufe bei erkrankten Jüngeren milder seien. Mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und die vergleichsweise niedrige Impfquote geht die Unimedizin aber davon aus, dass es zu einer erheblichen Belastung der Intensivstationen kommen könnte.

Südstadt-Klinik: Mehr Patienten auf Normalstation

In der Rostocker Südstadt-Klinik wird derzeit kein Patient intensiv betreut. Operationen müssten nicht verschoben werden, hieß es. Laut Klinikleitung ist allerdings die Zahl der Corona-Patienten auf der Covid-Normalstation deutlich gestiegen. Eine Gruppe seien geimpfte 70- bis 80-Jährige mit Impfdurchbrüchen und leichtem Verlauf. Die andere größere Gruppe bestehe aus nicht-geimpften Jüngeren mit schweren Verläufen.

Helios-Kliniken Schwerin: Keine Sorge vor Überlastung

Die Helios-Kliniken in Schwerin verzeichnen ebenfalls steigende Zahlen, aber noch auf sehr mäßigen Niveau, wie Sprecher Patrick Hoppe sagte. Eine Überlastung werde nicht befürchtet. Es stünden genug Intensivbetten bereit. Deren Zahl könne bei Bedarf erhöht werden. Auch in der Helios-Klinik in Stralsund nehmen die Patientenzahlen auf der Covid-Station zu. Operationen müssten aber nicht abgesagt werden. Von den derzeit acht Corona-Patienten seien fünf geimpft und drei ungeimpft. Das Durchschnittsalter der Ungeimpften liege durchschnittlich zwischen 40 und 50 Jahren, davor habe es bei 60 bis 70 Jahren gelegen.

Im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum in Neubrandenburg werden zurzeit sechs Covid-Patienten versorgt, davon zwei auf der Intensivstation. Die Klinik hält derzeit vier Corona-Intensivbetten vor, könne die Kapazität bei Bedarf aber noch erweitern, hieß es.