Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 306,4

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 306,4

21. Dezember 2021 Aus Von mvp-web

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut leicht gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag der Wert bei 306,4.

Am Vortag hatte er noch bei 316 gelegen, vor einer Woche bei 389,2. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 23.428 Neuinfektionen verzeichnet.

Die Gesamtzahl der Corona-Todesfälle in Deutschland stieg um 462 auf 108.814. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Von Anfang November an war der Wert rasant angestiegen. In der Folge wurden täglich neue Höchststände registriert. Anfang Dezember sank die Zahl dann wieder.

Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder am 18. November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Ab einem Wert von drei gilt in einem Bundesland flächendeckend für Veranstaltungen die 2G-Regel – das heißt, nur gegen das Coronavirus Geimpfte und von Covid-19 Genesene sind zugelassen. Am Montag lag die Hospitalisierungsinzidenz laut RKI bundesweit bei 4,73.

Britische Expertin: Reisebeschränkungen gegen Omikron nicht wirksam

03.25 Uhr: Eine der führenden britischen Corona-Expertinnen hat die Beschränkungen, die Deutschland im Kampf gegen Omikron für Reisende aus Großbritannien verhängt hat, als wirkungslos kritisiert. „Es ist zu spät. Wenn Deutschland das vor drei Wochen getan hätte, fein“, sagte Christina Pagel. Die Omikron-Variante habe sich aber längst auch in Deutschland verbreitet. Bei der rasend schnellen Übertragbarkeit machten Reisebeschränkungen keinen signifikanten Unterschied mehr.

Großbritannien gilt seit Anfang der Woche für Deutschland als Virusvariantengebiet, was die Einreise von der Insel drastisch beschränkt. Rückkehrer müssen – egal ob geimpft oder nicht – für 14 Tage in Quarantäne. Damit suggeriere man nur, etwas gegen die Ausbreitung der Variante zu tun, ohne wirklich zu handeln, kritisierte Pagel. „Was man wirklich tun muss, ist die Verbreitung im Inland zu verhindern. Und bei dem Tempo von Omikron kann man sich dabei nicht nur auf Boostern verlassen.“ In Großbritannien gehört die deutsch-britische Mathematikerin vom University College London zu den führenden Erklärerinnen in der Pandemie.

Gewalt bei Corona-Protesten: 13 Einsatzkräfte in Mannheim verletzt

02.30 Uhr: Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen während einer unangemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen sind in Mannheim nach Polizeiangaben 13 Einsatzkräfte verletzt worden. Demnach hatten die Protestierenden das Versammlungsverbot ignoriert und Widerstand geleistet, als die Ordnungskräfte ihren Aufzug beenden wollten. Einer der Beamten sei ins Krankenhaus gebracht worden. Wegen der Angriffe seien 13 Personen festgenommen worden, hieß es weiter. Geprüft werde, ob ein Demonstrant einem Haftrichter wegen Körperverletzung vorgeführt werden könne. Weitere 131 Menschen seien wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz angezeigt worden.

Auch in Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) gab es einen Protest mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Einsatzkräfte, von denen zwei verletzt worden seien. Weitere Demonstrationen etwa in Heidelberg verliefen friedlich. Die Versammlungen waren nicht angemeldet.

Omikron nun auch in USA vorherrschende Variante – Anteil bei 73 Prozent

01.05 Uhr: Omikron hat sich in den USA binnen kurzer Zeit zur vorherrschenden Corona-Variante entwickelt. Schätzungen zufolge entfielen rund 73 Prozent der Corona-Fälle in der vergangenen Woche auf Omikron, wie aus Daten auf der Webseite der US-Gesundheitsbehörde CDC am Montag hervorging. Dabei handelt es sich um einen sprunghaften Anstieg – noch in der Woche zuvor waren es lediglich rund 12 Prozent gewesen. Omikron hat nun Delta, die zuvor vorherrschende Variante, auf den zweiten Platz verdrängt. Delta machte den CDC-Schätzungen zufolge zuletzt noch etwa ein Viertel der Fälle aus. In manchen Bundesstaaten ist Omikron gar schon für mehr als 90 Prozent der Fälle verantwortlich.

In Deutschland dürfte eine ähnlich rasante Entwicklung bevorstehen: Hier verdoppelt sich die Omikron-Inzidenz laut dem neuen Corona-Expertenrat der Bundesregierung etwa alle zwei bis vier Tage.

Im Sommer litten die USA unter einer heftigen Delta-Welle. Im September ging die Zahl der Neuinfektionen dann vorübergehend zurück, seit Oktober steigt sie aber wieder an – in den vergangenen Tagen besonders stark. Mehr als 800 000 Menschen sind in den USA seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben.

Die Impfkampagne war in den USA gut angelaufen, mittlerweile kommt sie aber nur noch schleppend voran. Bislang sind dort 61,5 Prozent der rund 330 Millionen Menschen im Land zweifach geimpft. Knapp 30 Prozent von ihnen haben auch eine Auffrischungsimpfung erhalten. US-Präsident Joe Biden will sich am Dienstag in einer Rede zur Corona-Pandemie an die Bevölkerung wenden. Bisher hat das Weiße Haus die Omikron-Variante als Grund zur Sorge, aber nicht als Anlass zur Panik bezeichnet.

Ramelow ruft Ungeimpfte zu Novavax-Impfung auf

00.24 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat Ungeimpfte mit Misstrauen gegenüber mRNA-Impfstoffen dazu aufgerufen, den neu zugelassenen Totimpfstoff des US-Herstellers Novavax zu nutzen. „Der erste Totimpfstoff ist jetzt von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen worden; ein zweiter wird bald folgen“, sagte der Regierungschef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Ich freue mich darüber als ostdeutscher Ministerpräsident sehr. Und ich sage denjenigen, die den mRNA-Impfstoffen ablehnend gegenüberstehen und derzeit demonstrieren gehen: Wenn sie sich ernst nehmen, dann müssen sie sich nun auch impfen lassen.“

Jetzt gehe es nur noch um die Produktion und darum, genügend Impfstoff bereitzustellen, sagte Ramelow. Dann stehe Impfungen mit einer wirksamen Alternative nichts mehr im Wege.

In Deutschland sind Millionen Menschen noch ungeimpft. Zurückgeführt wird das teils auch auf Misstrauen oder Unsicherheiten in Bezug auf bisher zugelassene Mittel. Das Novavax-Präparat ist weder ein mRNA-Impfstoff wie die Präparate von Biontech und Moderna noch ein Vektor-Impfstoff wie die von Astrazeneca und Johnson & Johnson. Sogenannte Totimpfstoffe wie nun der von Novavax sind schon länger verfügbar, etwa gegen Hepatitis A und B oder Grippe. Deshalb bestehen Hoffnungen, dass mit einer klassischen Impfstofftechnologie mehr Menschen zum Impfen bewegt werden könnten.