IHK-Umfrage: Verhaltene Stimmung bei Unternehmen in MV
8. Februar 2022Die Lage der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern ist infolge der Corona-Krise teilweise schlecht: Die Industrie- und Handelskammern im Land hoffen deshalb, dass bestehende Corona-Maßnahmen fallen.
Die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sind verhalten in das Jahr 2022 gestartet. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land. Die gegenwärtigen Corona-Regeln sowie steigende Kosten für Rohstoffe und Energie würden die Stimmung unter den Betrieben erheblich drücken.
Planung des Ostergeschäfts
Die Wirtschaft hofft und bangt vor allem darauf, dass die bestehenden Corona-Maßnahmen bald fallen. Diese seien mit einem hohen organisatorischen Aufwand verbunden, der die Unternehmen belaste, so der Präsident der Kammern in Mecklenburg-Vorpommern Matthias Belke. Dass die 2G-Regel für den Einzelhandel nun abgeschafft wird, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Doch das reiche nicht. Vor allem die Hotel- und Gaststättenbetriebe bräuchten nun Planungssicherheit darüber, ob sie das Ostergeschäft voll mitnehmen könnten. Das sei besonders für die Betriebe im Hinterland wichtig, da die ihre Verluste nur langsam ausgleichen können. Mecklenburg-Vorpommern müsse sich bei allen Lockerungen stärker mit Schleswig-Holstein und den anderen norddeutschen Bundesländern abstimmen. Das sei seit Beginn der Pandemie unvorteilhaft gelaufen, so Belke.
Finanznotlage bei einzelnen Unternehmen
Von den 1.000 Unternehmen, die sich an der IHK-Umfrage beteiligt haben, seien 43 Prozent bedingt durch die Corona-Maßnahmen in einer finanziellen Notlage. 57 Prozent der Betriebe sehen den Fachkräftemangel als größtes Problem für die Zukunft. Die Nachfrage nach Beschäftigten sei aber so hoch wie vor der Corona-Krise. Ein weiteres Problem seien laut Umfrage die steigenen Energie- und Rohstoffpreise. Für 70 Prozent der Betriebe sind die gestiegenen Preise ein wirtschaftliches Risiko. Vor einem Jahr war das für weniger als die Hälfte der Betriebe ein Problem. Da sich nur schwer abschätzen lässt, wann sich dieser Versorgungslage verbessert, bleibe die Unsicherheit der Wirtschaft groß.