Live Blog Coronavirus-Pandemie ++ Niederlande schaffen letzte Maßnahmen ab ++

Live Blog Coronavirus-Pandemie ++ Niederlande schaffen letzte Maßnahmen ab ++

15. März 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 15.03.2022 17:48 Uhr

Keine Testpflicht vor Großereignissen und keine Maske mehr in Bussen und Bahnen – das gilt ab 23. März in den Niederlanden. Die Labore bearbeiten wieder mehr PCR-Tests und melden eine Positivrate von 54 Prozent. Die Entwicklungen im Live Blog.


  • Niederlande schaffen letzte Maßnahmen ab
  • RKI: 198.888 Neuinfektionen, Inzidenz steigt auf 1585,4
  • Lauterbach: Änderungen am Infektionsschutzgesetz möglich
  • China meldet Höchstwert bei Neuinfektionen
  • Apotheken machten Rekordumsätze
  • Die Labore sind wieder stärker ausgelastet

17:48 Uhr

Estland setzt Nutzung von Corona-Zertifikaten aus

Estland wird trotz weiter hoher Infektionszahlen die Nutzung von Corona-Zertifikaten aussetzen. Im dem baltischen EU-Land muss für den Besuch von öffentlichen Veranstaltungen in Innenräumen von nun an kein sogenannter Grüner Pass für Geimpfte oder Genesene mehr vorgezeigt werden. Dies teilte die Regierung in Tallinn mit.

Auch die bisher geltenden Beschränkungen der Öffnungszeiten für Bars und andere Unterhaltungsstätte werden aufgehoben. Gültig bleiben Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienevorschriften.

17:12 Uhr

Österreich schränkt Zahl der kostenlosen Coronatests ein

Die österreichische Regierung schränkt ab kommendem Monat die Zahl der kostenlosen Corona-Tests ein. Ab April seien monatlich pro Bürger nur noch fünf PCR-Tests und fünf Schnelltests gratis, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Wer sich krank fühle sowie Menschen in Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen könnten sich aber weiterhin öfter testen lassen: „Das heißt im Großen und Ganzen: Wer einen kostenlosen Test braucht, der erhält ihn auch“. Rauch kündigte zudem eine Lockerung der Quarantänebedingungen an.

Nicht „vollständig geschützte“ Kontaktpersonen müssten sich künftig nicht mehr sofort zehn Tage isolieren. Stattdessen könnten sie mit einer FFP2-Maske weiter zur Arbeit gehen, einkaufen oder spazieren gehen. Veranstaltungen oder Feiern sowie Gastronomiebesuche seien jedoch für sie verboten.

17:03 Uhr

Verdacht auf Impfpassfälschung

Die Polizei hat im niedersächsischen Stade vier Wohnungen von fünf Polizistinnen und Polizisten durchsucht. Wie die Polizei mitteilte, stehen die fünf Beamten im Verdacht, Impfpässe gefälscht zu haben. Weil es sich bei den Verdächtigen um Beamte der Polizei Stade handelt, führt die Polizei Rotenburg die Ermittlungen.

Den fünf Verdächtigen im Alter von 31, 32, 35, 40 und 44 Jahren wird den Angaben zufolge vorgeworfen, die gefälschten Impfnachweise selbst genutzt sowie an andere Menschen verteilt zu haben. Sie seien vom Dienst freigestellt worden und müssten sich sowohl strafrechtlich als auch in einem Disziplinarverfahren verantworten.

17:02 Uhr

Warum es bislang keine Herdenimmunität gibt

Zu Beginn der Pandemie wurde immer wieder die Herdenimmunität in Aussicht gestellt – doch Deutschland hat sie bislang nicht erreicht. Woran liegt das? Müssen die Menschen immer wieder mit neuen Corona-Infektionswellen rechnen? Die Antworten bei SWR Wissen.

16:00 Uhr

Söder kritisiert Corona-Kurs der Ampel-Parteien: „Team Blindflug“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat das von der Bundesregierung angekündigte Auslaufen fast aller Anti-Corona-Maßnahmen scharf kritisiert. Die Ampel-Parteien seien damit weder Team Vorsicht noch Team Freiheit noch Team Augenmaß, sondern „Team Blindflug“, sagte Söder in einer Regierungserklärung im Landtag in München.

Der schrittweise Ausstieg aus den bisherigen Beschränkungen sei richtig. Aber überstürzt, Hals über Kopf und über Nacht – das sei eindeutig der falsche Weg. „Deutschland ist dann schutz- und wehrlos“, warnte Söder. Und die Verantwortung dafür liege dann alleine bei den Ampel-Parteien. „Wer alleine handelt, trägt auch allein die Verantwortung“, betonte er.

15:56 Uhr

Niedersachsen erwägt landesweite Hot-Spot-Regelung

Niedersachsen erwägt, notfalls mit einer „Hot-Spot-Regelung“ auch über den 2. April hinaus an grundlegenden Corona-Maßnahmen festzuhalten. Das gelte etwa für die Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregelungen, sowie dem Nachweisen von Impf-, Genesenen-, oder Testnachweisen in Einrichtungen mit Publikumsverkehr, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen in Hannover. Ausschlaggebend könnte dafür die Belastung der Krankenhäuser sein. Wenn die Hospitalisierungsrate deutlich ansteige, werde das Land eine solche Möglichkeit „sehr aufgeschlossen prüfen“. Pörksen erneuerte zugleich die Kritik am geplanten neuen Infektionsschutzgesetz des Bundes.

15:53 Uhr

Niederlande schaffen letzte Corona-Maßnahmen ab

Die Niederlande schaffen auch die letzten Schutzmaßnahmen gegen Corona ab. Vom 23. März an muss auch in Bussen und Bahnen keine Maske mehr getragen werden. Die Testpflicht vor Großereignissen wird gestrichen. Das kündigte Gesundheitsminister Ernst Kuipers in Den Haag an.

In dem 17,5-Millionen-Einwohner-Land entfällt auch die Quarantänepflicht: Wer ein positives Testergebnis hat, soll zu Hause bleiben. Das ist dann aber nur noch eine Empfehlung. Nachdem vor einigen Wochen bereits die meisten Einschränkungen aufgehoben wurden, ist die Zahl der Neuinfektionen wieder stark gestiegen. Auch die Zahl der Patienten in Krankenhäusern nimmt zu. Die Regierung hält die Abschaffung dennoch für vertretbar. Zur Zeit gibt es pro 100.000 Einwohner etwa 2500 Neuinfektionen in sieben Tagen. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1585.

14:49 Uhr

Maskenpflicht in mehr Bereichen als geplant

Bei den Verhandlungen über das neue Infektionsschutzgesetz hat sich die Koalition darauf geeinigt, dass nach dem Auslaufen der bisherigen Schutzmaßnahmen am 19. März die Maskenpflicht künftig in mehr Bereichen als bisher geplant gelten kann. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Koalitionskreisen. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.

Demnach soll die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske nicht nur in Kliniken, Pflegeheimen und dem öffentlichen Personenverkehr möglich sein, sondern auch in Arztpraxen, in Tageskliniken, bei Rettungsdiensten, in Einrichtungen für ambulantes Operieren sowie in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt.

13:46 Uhr

Mehrere Länder wollen Maßnahmen bis 2. April beibehalten

Angesichts bundesweit steigender Infektionszahlen wollen mehrere Länder bestehende Corona-Beschränkungen noch bis zum 2. April verlängern. Eine solche Übergangszeit ist Bestandteil eines Gesetzentwurfs der Bundesregierung, der ab dem 20. März generell nur noch weniger allgemeine Schutzregeln vorsieht.

Unter den Ländern, die eine Verlängerung planen, sind nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa Bayern und Baden-Württemberg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, NRW und Niedersachsen.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach ermunterte die Länder, die Übergangsfrist zu nutzen. Anschließend könnten sie auf die geplanten Regelungen für Regionen mit hoher Inzidenz setzen. „Die Länder müssen es anpacken. Das haben jetzt einige Länder, zum Beispiel Brandenburg, auch getan. Die gehen nach vorne und sagen: Wir verlängern fast alles, was wir haben, und dann nehmen wir die neuen Hotspot-Regelungen.“

13:32 Uhr

Labore bearbeiten wieder deutlich mehr Tests

Nach wochenlang rückläufigem Trend verzeichnen viele Labore in Deutschland wieder einen deutlichen Zuwachs an PCR-Tests auf Sars-CoV-2. Rund 2,17 Millionen solcher Untersuchungen seien vom 7. bis 13. März angefordert worden, knapp ein Viertel (23 Prozent) mehr als in der Woche zuvor, berichtete der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) und berief sich auf Angaben von rund 180 Laboren bundesweit. Die Daten bilden laut ALM etwa 90 Prozent des Testgeschehens ab.

Der Anteil positiver Ergebnisse, die sogenannte Positivrate, ist laut der Auswertung weiter auf knapp 54 Prozent gestiegen – ein Rekord. „Das ist immer ein Hinweis darauf, dass es ein gewisses, ein höheres Maß an Untererfassung gibt“, sagte der Verbandsvorsitzende Michael Müller mit Blick auf Infizierte, die mangels PCR-Ergebnis nicht in die Statistik eingehen. Wahrscheinlich würden nicht alle positiven Schnelltests im Labor bestätigt, erläuterte Müller. Das sei bei unauffälligem Beschwerdebild aber auch nicht immer erforderlich. Vielleicht gingen auch nicht alle Erkrankten zum Arzt, sondern isolierten sich nach einem positiven Schnelltest zu Hause.

Die geplanten Lockerungen könne man angesichts des Infektionsgeschehens „nicht vollständig nachvollziehen“, betonte Müllers Stellvertreter Jan Kramer. Er sprach sich etwa dafür aus, dass weiterhin Masken getragen werden.

13:20 Uhr

Impftempo sinkt weiter ab

Das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus sinkt in Deutschland weiter ab. Am Montag wurden rund 46.000 Impfdosen verabreicht, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorging. Am Montag vor einer Woche waren es noch rund 63.000 und vor zwei Wochen rund 80.000. Bei den allermeisten der verabreichten Impfungen handelte es sich um Auffrischungen, lediglich gut 4200 der rund 46.000 Impfdosen waren Erstimpfungen.

Damit sind aktuell 75,7 Prozent (63 Millionen Menschen) der Bevölkerung vollständig geimpft, mindestens 57,9 Prozent (48,1 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. 23,5 Prozent (19,6 Millionen) sind nicht geimpft.

Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

13:08 Uhr

Zahl der Sterbefälle gleicht sich an

Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland hat im Februar in etwa im Schnitt der Vorjahre gelegen. Im vergangenen Monat starben 81.510 Menschen und damit 40 weniger als der Mittelwert des Februars der Jahre 2018 bis 2021 angibt, teilte das Statistische Bundesamt mit und bezog sich auf eine Hochrechnung. Nachdem sich die Sterbefallzahlen im Januar bereits dem Durchschnitt der Vorjahre angenähert hatten, normalisierten sich die Zahlen damit weiter. Zum Jahresende 2021 hatten die Sterbefälle noch deutlich über den Mittelwerten der Vorjahre gelegen.

Allerdings steigen die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle seit Ende Januar wieder, nachdem sie ab Mitte Dezember sieben Wochen in Folge rückläufig waren. In der siebten Kalenderwoche vom 14. bis zum 20. Februar wurden bislang 1248 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet. Auch die Sterbefallzahlen insgesamt lagen in dieser Woche um 544 Fälle oder drei Prozent über dem Schnitt der vier Vorjahre.

Die auch in dieser Wintersaison ausgebliebene Grippewelle kann den Statistikern zufolge eine Erklärung dafür sein, warum die Sterbefallzahlen zu Jahresbeginn trotz der mittlerweile wieder steigenden Covid-19-Todesfälle ähnlich hoch waren wie in den Vorjahren oder nur leicht darüber lagen. Beide Effekte – ausgebliebene Grippewelle und zusätzliche Corona-Todesfälle – gleichen sich derzeit offenbar aus.

12:57 Uhr

Österreich beschränkt kostenlose Corona-Tests

Österreich setzt die kostenlosen Corona-Tests fort, beschränkt aber deren Zahl. Ab 1. April würden für jeden Bürger jeweils fünf kostenlose PCR-Tests und fünf kostenlose Antigen-Tests im Monat zur Verfügung stehen, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch. Auch darüber hinaus bestehe zum Beispiel für alle, die sich krank fühlten oder in Altenheimen arbeiteten, die Möglichkeit zum Testen. „Wer einen kostenlosen Test braucht, der erhält ihn auch“, sagte Rauch. Zuletzt herrschte Unklarheit zur weiteren Strategie. Die millionenfachen Tests haben Österreich bisher laut Rauch mehr als drei Milliarden Euro gekostet.

Außerdem lockert das Land die Corona-Bestimmungen für Kontaktpersonen von Infizierten. Auch ungeimpfte Kontaktpersonen müssten künftig nicht automatisch für zehn Tage in Quarantäne, sondern mit FFP2-Maske weiter arbeiten und einkaufen und sich im Freien aufhalten, hieß es. Allerdings dürften sie nicht in Veranstaltungen und in die Gastronomie, sagte Rauch.

12:34 Uhr

Präsidium des Bundestags wegen Corona stark ausgedünnt

Wegen Corona-Ausfällen im Bundestagspräsidium werden alle Plenarsitzungen in dieser Woche von den beiden Vizepräsidentinnen Katrin Göring-Eckardt und Petra Pau geleitet. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Parlamentskreisen erfuhr, ist nicht nur Bundestagspräsidentin Bärbel Bas wegen eines positiven Tests in häuslicher Isolation, auch die Vizepräsidenten Wolfgang Kubicki und Aydan Özoguz fallen wegen Corona aus.

Vizepräsidentin Yvonne Magwas sei anderweitig erkrankt, hieß es zudem. Als verbleibende Vizepräsidentinnen würden nun Pau und Göring-Eckardt die anstehenden Plenarsitzungen leiten.

12:29 Uhr

Konzertveranstalter: „Zeit, mit der Pandemie zu leben“

Zwei Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown hat der Geschäftsführer des Konzertveranstalters Live Nation, Marek Lieberberg, eine rasche Aufhebung der Einschränkungen für die Konzertbranche gefordert. „Der Corona-Fluch brachte das Veranstaltungsgeschäft in Deutschland völlig zum Erliegen und erodierte die professionellen Strukturen der modernen Musikkultur“, sagte Lieberberg. „Immer wieder geforderte Wiedereröffnungsperspektiven scheiterten an Angst und Apathie der politisch Verantwortlichen, während in anderen Ländern die Musik längst wieder spielte.“ Es sei essenziell, dass die bundesweiten Spielstätten wieder maximal ausgelastet werden könnten.

Deutschland müsse sich endlich „ohne Wenn und Aber“ an den USA, England und den europäischen Nachbarländern orientieren, „die mit obsoleten Behinderungen und Beschränkungen endgültig Schluss gemacht haben“. Die Sehnsucht nach Live-Konzerten sei ungebrochen. „Die Fans fordern ihre Freiheit zurück, ihr Recht auf ihre Kultur, was eine Rücknahme der Einschränkungen voraussetzt.“ Es sei Zeit, mit der Pandemie zu leben, sofern sie andauern sollte.

11:44 Uhr

BDI gegen zu große Lockerungen und für Impfpflicht

Angesichts steigender Corona-Zahlen mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie zu Vorsicht. „Eine großzügige Lockerung ist angesichts neuer Rekordwerte bei den Infektionszahlen schwer zu verantworten“, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm. Der Entwurf über Corona-Maßnahmen ab dem kommenden Sonntag lasse Konsequenz vermissen. Die Omikron-Welle sei noch nicht gebrochen, warnte der Verband. „Statt einer pauschalen Rücknahme wirksamer Instrumente für schnelles Handeln hätten die Unternehmen konkrete Maßnahmen für mehr Stabilität und Sicherheit erwartet.“

Der BDI forderte zudem die Politik auf, für eine höhere Impfquote in der Bevölkerung zu sorgen. „Ohne Impfen ist unsere Freiheit auf Sand gebaut. An einer allgemeinen Impfpflicht als Ultima Ratio führt kein Weg mehr vorbei.“

10:50 Uhr

Urteil: Hartz-IV-Bezieher hat keinen Anspruch auf mehr Geld für FFP2-Masken

Ein Hartz-IV-Empfänger hat nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Landessozialgerichts in Essen keinen Anspruch auf mehr Geld für einen Mehrbedarf an FFP2-Schutzmasken. Dem Kläger stehen weder die geforderten 20 FFP2-Masken pro Woche noch ein monatlicher Betrag zum Maskenkauf in Höhe von 129 Euro vom Jobcenter zu, wie das Gericht mitteilte. Es handle sich nicht um einen „im Einzelfall unabweisbaren Bedarf“, hieß es. Die Gefahr durch die Corona-Pandemie betreffe keinen Einzelfall, sondern „ausnahmslos sämtliche Personen bundesweit“, begründete das Gericht seine Entscheidung. Dass der Kläger wegen gesundheitlicher Einschränkungen unbedingt auf FFP2-Masken angewiesen sei, habe sich nicht feststellen lassen.

Außerdem habe das Landesrecht in NRW nur für einen Zeitraum von zwei Monaten vorgeschrieben, eine FFP2-Maske im öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu tragen, ansonsten sei auch eine OP-Maske ausreichend gewesen. Zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch auf zehn FFP2-Masken habe das Jobcenter dem Hartz-IV-Empfänger zweimal jeweils zehn weitere Masken zur Verfügung gestellt und „vergeblich“ weitere angeboten. Darüber hinaus sei es dem Kläger zumutbar gewesen, die Ausgaben für medizinische Masken mit dem im Regelsatz enthaltenen Anteil für Gesundheitspflege in Höhe von 16,60 Euro zu decken, erklärte das Gericht.

09:52 Uhr

Apotheken mit Rekord Umsätzen

Eine große Nachfrage nach Arzneien und Medizinprodukten in der Pandemie hat Apotheken in Deutschland ein Rekordjahr beschert. Ihr Umsatz stieg 2021 preisbereinigt um 7,8 Prozent zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit sei das vergangene Jahr das umsatzstärkste seit Beginn der Zeitreihe 1994 gewesen. Die Einnahmen der Apotheken fielen demnach deutlich höher aus als im Vorkrisenjahr 2019 (plus 15,4 Prozent). Die Branche sei stärker als der Einzelhandel insgesamt gewachsen.

Im Gegensatz zu den meisten Einzelhändlern mussten Apotheken zu keinem Zeitpunkt in der Pandemie coronabedingt schließen. Der Dezember 2021, als für viele Geschäfte Vorschriften wie 2G oder 2G plus galten, war für Apotheken der umsatzstärkste Monat seit Beginn der Zeitreihe 1994, teilten die Statistiker mit. Sie verzeichneten demnach preis-, kalender- und saisonbereinigt ein Umsatzplus von 1,9 Prozent zum Vorjahresmonat und gut 18 Prozent zum Dezember 2019.

09:43 Uhr

Virologen uneins über geplante Lockerungen

Virologen halten das geplante Auslaufen vieler Corona-Maßnahmen nach dem 19. März für punktuell zu weitgehend, sind sich in der Gesamtbewertung aber uneinig. „Man muss nüchtern sehen, dass die Inzidenzen nicht mehr fallen, sondern eher steigen“, sagte der Freiburger Virologe Hartmut Hengel dem „Südkurier“. Breite sich die Omikron-Untervariante BA.2 weiter aus, müsse man befürchten, dass die Zahlen noch weiter steigen.

Der Bund plane nur noch mit Corona-Hotspots als Ausnahmeregelung, obwohl „eine breite Welle bis in den Sommer hinein“ möglich scheine, sagte Hengel. „Wie definiert man denn da Hotspots?“ Ihm fehle ein langfristigeres Denken, sagte der Leiter der Virologie am Universitätsklinikum Freiburg. „Die Pandemie ist nicht vorüber, wir sind eher mittendrin. Wir sollten uns vorsehen, sonst werden wir wieder Opfer unseres Wunschdenkens.“

Der Virologe Thomas Schulz von der Medizinischen Hochschule Hannover sieht die geplanten Lockerungen hingegen unkritisch. „Aus meiner Sicht ist die einzige Maßnahme, die erhalten bleiben sollte, die Maskenpflicht“, sagte er der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. „Sie sollte es weiterhin nicht nur in Bus oder Bahn, sondern auch in Geschäften geben. Sie bietet doch einen guten Schutz vor Ansteckung. Auch in Schulen wäre sie sinnvoll.“

Nach dem vorgesehenen Gesetzesänderung sollen Masken aber nur noch in Pflegeheimen, Kliniken sowie Bussen und Bahnen vorgeschrieben sein.

08:55 Uhr

Verbraucher gaben auch 2021 deutlich weniger für Konsum aus

Die Pandemie hat auch im zweiten Corona-Jahr 2021 das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher erheblich beeinflusst. Die Haushalte gaben im zweiten Corona-Jahr preisbereinigt 0,2 Prozent weniger aus als im ersten Corona-Jahr 2020, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau des Jahres 2019 betrug der Rückgang fünf Prozent.

Der Rückgang sei „unter anderem auf den Lockdown im ersten Quartal 2021 sowie auf weitere Corona-Beschränkungen zum Jahresende zurückzuführen“, erklärte das Bundesamt. Die privaten Haushalte hätten in diesen Phasen „nicht wie gewohnt“ konsumiert, die Konsumausgaben seien eingebrochen. Mit den Lockerungen gaben die Konsumentinnen und Konsumenten dann wieder mehr Geld aus.

Auf hohem Niveau blieben nach Angaben der Statistiker die Ausgaben für Nahrungsmittel. Ausgaben für beispielsweise Restaurantbesuche, für Freizeit und Kultur waren hingegen erneut rückläufig. Bei Ausgaben für Möbel und Autos habe es „Sättigungseffekte“ gegeben, erklärte das Bundesamt weiter. Dass die Verbraucher im zweiten Halbjahr 2020 „verstärkt langlebige Gebrauchsgüter“ gekauft hätten, habe auch an der befristeten Mehrwertsteuersatzsenkung gelegen.

08:48 Uhr

Lauterbach: Änderungen am Infektionsschutzgesetz möglich

Änderungen am Entwurf des Infektionsschutzgesetzes sind Gesundheitsminister Karl Lauterbach zufolge noch möglich. Er stehe derzeit mit den Fraktionen in Verhandlungen, sagt der SPD-Politiker im ARD-Morgenmagazin. Die Gespräche würden heute fortgesetzt. Der vorliegende Entwurf reiche aber aus, damit die Länder in Regionen mit hohen Corona-Fallzahlen auch künftig Maßnahmen verhängen könnten, sagt er. Eine bundesweite Regelung etwa für eine Maskenpflicht sei heute weniger gut begründbar, weil es keine Überlastung des Gesundheitssystems mehr gebe. Zugleich bezeichnet Lauterbach die Entwicklung der Infektionszahlen aber als „sehr beängstigend“. Der Bundestag soll am Freitag über den Entwurf der Ampel-Regierung abstimmen.

08:42 Uhr

Südkorea meldet so viele Corona-Tote wie noch nie

Südkorea hat den höchsten Wert an Corona-Todesfällen seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Binnen 24 Stunden registrierten die Behörden 293 Tote. Auch die Zahl der Viruspatienten in ernstem oder kritischem Zustand kletterte mit 1196 Fällen auf ein neues Hoch. Vertreter des Gesundheitswesens erklärten, die medizinische Reaktion des Landes sei weiterhin stabil, mehr als 30 Prozent der für die Behandlung von Corona-Patienten in Krankenhäusern eingeplanten Intensivbetten seien noch frei.

Es wurde jedoch erwartet, dass der Druck auf das Krankenhaussystem in den kommenden Wochen zunimmt. „Wir erwarten, dass die Zahl (ernster oder kritischer Fälle) auf etwa 2000 anwachsen wird. Wir bereiten unsere medizinische Reaktion darauf vor“, sagte Park Hyang vom südkoreanischen Gesundheitsministerium. In den vergangenen sieben Tagen verzeichnete das Land durchschnittlich täglich 337 000 Neuinfektionen. Am Dienstag waren es 362 283, was eine mehr als 80-fache Zunahme im Vergleich zum Niveau von Mitte Januar darstellte, als sich Omikron in Südkorea als dominante Virusvariante durchsetzte.

Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie mehr als 7,2 Millionen Infektionen gezählt – etwa 6,4 Millionen davon seit Februar. Park erklärte, wegen hoher Impfraten habe das Land den Omikron-Ausbruch bisher mit geringen Todesfallzahlen im Vergleich zu den USA oder Europa überstanden, wo sich die Variante früher durchsetzte. Mehr als 62 Prozent der Südkoreaner haben Impfauffrischungen erhalten. Je 100 000 Einwohner hat Südkorea bislang 17,6 Corona-Todesfälle verzeichnet, in den USA sind es 285,5, in Großbritannien 237,5, wie die südkoreanische Seuchenschutzbehörde mitteilte.

08:25 Uhr

Pflegeverband warnt vor Versorgungsengpässen

Vor Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht hat der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA) vor drohenden Versorgungsengpässen gewarnt. Die von Mittwoch an geltende Teil-Impfpflicht werde den ohnehin bestehenden Personalmangel weiter verschärfen, sagte Verbandspräsident Bernd Meurer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es werde Pflegeheime geben, die Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr versorgen könnten, wenn flächendeckend Betretungsverbote für ungeimpftes Personal ausgesprochen würden.

Weiter kritisierte Meurer, dass viele Fragen noch unklar seien. So müssten Arbeitgeber beispielsweise verbindlich wissen, ob sie ungeimpften Mitarbeitern kündigen dürften. Heimen, die ungeimpfte Personen nach dem 16. März weiter beschäftigten, um die Versorgung zu gewährleisten, drohe ein Rechtsrisiko. „Was, wenn es dann zu einem Ausbruch kommt und ein Angehöriger den Betreiber deshalb verklagt?“, sagte der Verbandspräsident.

08:18 Uhr

Berlin: Gesundheitssenatorin rechnet nicht mit Personalmangel

Die Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote geht nicht davon aus, dass die Impfpflicht in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen zu Personalengpässen führen wird. In diesen Bereichen sei die Impfquote in der Hauptstadt ohnehin hoch, sagte die Grünen-Politikerin im rbb. Und soweit werde man es auch gar nicht kommen lassen. „Wenn wir sehen, dass tatsächlich der Betrieb bedroht wäre, dann wird es Übergangsfristen geben, dann werden wir das Verfahren für einige Zeit aussetzen“, sagte Gote. Keiner müsse sich Sorgen machen, dass irgendetwas zusammenbricht, so die Gesundheitssenatorin.

Wenn es aber tatsächlich soweit komme, dass sich einzelne Beschäftigte nicht impfen lassen wollten und keine Einsicht zeigten, dann müsse die Konsequenz gezogen werden, „dass diese Person dann nicht mehr in der Einrichtung arbeiten kann“, so Gote. Das könne zunächst ein Betretungsverbot bedeuten, bis hin zu einem Beschäftigungsverbot.

05:18 Uhr

Bundesweite Inzidenz steigt auf weiteren Höchstwert

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen hat einen weiteren Höchstwert erreicht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt der nun bei 1585,4. Am Vortag hatte er 1543,0 betragen, vor einer Woche 1293,6. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter weiter mitteilte, wurden 198.888 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Am Vortag waren es 92.378 Neuinfektionen gewesen, vor einer Woche 156.799. Binnen 24 Stunden wurden laut RKI 283 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.

05:15 Uhr

China vermeldet Höchstwert bei Neuinfektionen

China hat einen neuen Höchststand bei den Corona-Infektionen verzeichnet. Die Behörden registrierten 5280 Neuinfektionen. Das waren mehr als doppelt so viele wie am Vortag und die höchste Zahl an einem einzigen Tag seit mehr als zwei Jahren. Wegen der Infektionswelle hat die Regierung über mindestens elf Städte landesweit einen Lockdown verhängt. Am stärksten betroffen ist die nordöstliche Provinz Jilin an der Grenze zu Nordkorea, in der nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission mehr als 3000 Fälle verzeichnet wurden. Der Gouverneur der Provinz versprach, alles zu tun, um „innerhalb einer Woche“ wieder auf „null Covid“ zu kommen. In der gesamten Provinz wurde das Reisen untersagt; die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen auch nicht ausreisen.

05:10 Uhr

Brysch fordert Notfallplan für Corona in Heimen

Zum Start der Impfpflicht für das Pflege- und Gesundheitspersonal in Deutschland hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz weitergehende Schritte zum Schutz in Pflegeheimen gefordert. „Mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht wird die Pandemie in der Alten- und Krankenpflege nicht beherrschbar“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa. Bis diesen Dienstag müssen Beschäftigte etwa von Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Arztpraxen Impf- oder Genesenen-Nachweise vorlegen. Die Gesundheitsämter können dann reagieren, meist soll ungeimpften Beschäftigten zunächst eine Frist gegeben werden, den Nachweis nachzureichen.

Brysch verwies darauf, dass die derzeitigen Impfstoffe die Verbreitung der aktuellen Corona-Variante kaum stoppen könnten. „So bleibt es ein gefährliches Spiel mit Leib und Leben, solange sich infizierte und nicht infizierte Heimbewohner ein Zimmer teilen müssen.“ Das passiere aktuell immer wieder. „Notwendig wäre es vielmehr, Infizierte und nicht Infizierte strikt voneinander zu trennen. Im Pflegeheim ist das praktisch nicht möglich“, sagte Brysch. Nötig seien lokale Ausweichquartiere – etwa Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen oder Hotels. Für ein solches, kurzfristig nötiges Verfahren brauche es eine Gesetzesgrundlage. Stattdessen drohe die Einrichtungsimpfpflicht den Personalmangel in sensiblen Bereichen zu verschärfen.

05:05 Uhr

KBV-Chef fordert Festhalten an Corona-Lockerungen

Trotz der hohen Corona-Zahlen hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) davor gewarnt, von den zum 20. März geplanten Lockerungen Abstand zu nehmen. „Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich auf die Zusagen der Politik verlassen können“, sagte KBV-Chef Andreas Gassen der „Rheinischen Post“. Zudem könne die vorgesehene Hotspot-Regelung einen gangbaren Kompromiss darstellen. „Auf diese Weise können zwar bundesweit die meisten Corona-Regeln wegfallen, gleichzeitig besteht aber die Möglichkeit, dass die Bundesländer beispielsweise im Falle stark steigender Infektionszahlen dann notwendige Maßnahmen wie etwa Maskentragen oder Testen wieder begrenzt einführen.“ Nach einem Bund-Länder-Beschluss sollen zum 20. März alle tiefgreifenderen Maßnahmen wegfallen, ein Basisschutz soll aber bleiben.

04:58 Uhr

Studie: Lesefähigkeiten von Viertklässlern verschlechtert

Während der Corona-Pandemie sind Viertklässlerinnen und Vierklässler nach einer neuen Studie beim Lesen deutlich zurückgefallen. Unter fast 4300 getesteten Grundschülerinnen und Grundschülern wiesen Kinder der vierten Klassen im Jahr 2021 nach gut einem Jahr pandemiebedingter Einschränkungen eine „substanziell geringere“ Lesekompetenz auf als Kinder in der vierten Klasse im Jahr 2016. Im Durchschnitt fehle ihnen ein halbes Schuljahr, ergab eine repräsentative Studie des Instituts für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund. Nach häufigen Wechseln zwischen Distanz- und Präsenzlernen oder Unterrichtsausfällen stellte das Forscherteam Lese-Leistungsabfälle durchgängig bei allen Gruppen unter den Viertklässlerinnen und Viertklässlern fest.

04:45 Uhr

KMK für Nachbesserungen der Maßnahmen für Schulen

In der Debatte über die künftigen Corona-Schutzmaßnahmen hat die Kultusministerkonferenz (KMK) Nachbesserungen für die Schulen gefordert. Die Länder sollten auch über den 20. März hinaus bei Bedarf eine Maskenpflicht im Unterricht anordnen können, sagte die schleswig-holsteinische Kultusministerin Karin Prien den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zwar sollten bis spätestens Mai nach dem Willen der Länder an Schulen alle Einschränkungen entfallen, insbesondere auch die Pflicht zum Tragen von Masken und zu anlasslosen Testungen. Aktuell aber sei eine bundesweite Regelung für den Basisschutz nötig, „die es auch ermöglicht, bei Bedarf Maskenpflicht und Testpflicht als Werkzeuge zur Verfügung zu haben“, so Prien. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte erwarteten den behutsamen Übergang in die Normalität, nötig sei jetzt ein schrittweises Vorgehen, sagte die CDU-Politikerin.