Vogelgrippe: Tausende Tiere müssen getötet werden

17. November 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 17.11.2020 12:00 Uhr

In mehreren Betrieben im Nordosten ist die Vogelgrippe ausgebrochen. Allein bei Gnoien müssen 28.000 Tiere gekeult werden. Eine Stallpflicht müssen die Landkreise verfügen.

Bislang muss nur das Geflügel im Landkreis Vorpommern-Rügen komplett in den Stall. Im Landkreis plant einen ähnlichen Erlass. In beiden Kreisen gab es insgesamt drei Ausbruchsfälle, in Rothenkirchen auf Rügen, in Malpendorf bei Neubukow und in Eschenhörn bei Gnoien. Im Landkreis Vorpommern-Greifswald gilt ein Aufstallungsgebot in bestimmten Regionen, nämlich dort, wo sich besonders viele Wildvögel aufhalten, beispielsweise entlang der Peene und an der Küste.

Rückhalt für die Pläne in betroffener Erzeugergemeinschaft

Annalina Behrens, Geschäftsführerin der Erzeugergemeinschaft Fürstenhof, unterstützt eine generelle Stallpflicht. Der Legehennenbetrieb, der auch sogenannte Bruderhähne aufzieht, ist mit 23 Mitgliedsbetrieben einer der größten Bioeierproduzenten bundesweit. Im dazugehörigen Gut Eschenhörn war am Wochenende die Krankheit festgestellt worden. In einem Nachbarbetrieb innerhalb des drei Quadratkilometer großen Sperrgebiets laufen die Untersuchungen gegenwärtig noch.

Veterinäre bereiten Keulung vor

Zunächst hieß es, in Eschenhörn bei Gnoien seien nur rund 2.200 Tiere betroffen. Inzwischen stehe fest, so ein Sprecher des Landkreises Rostock, dass insgesamt 28.000 Hennen getötet werden müssen. Die Vorbereitungen der Veterinäre liefen bereits. Bereits am Montagabend war die Keulung eines Bestandes von 3.900 Hühnern in Neubukow (Landkreis Rostock) abgeschlossen.

Geflügelbestände melden

Im Landkreis Vorpommern-Rügen kommen offenbar Geflügelhalter der Aufforderung der Kreisverwaltung Vorpommern-Rügen nach, ihr Hausgeflügel registrieren zu lassen. Seit dem Ausbruch der Geflügelpest in einem Haustierbestand in Rambin auf Rügen haben mehr als 100 Geflügelhalter ihre Hühner, Puten, Enten und Gänse beim Veterinäramt angemeldet. Das teilte ein Kreissprecher mit. Dies sei aufgrund des aktuellen Seuchengeschehens sehr wichtig. Generell sind Tierhalter verpflichtet, ihr Geflügel beim Kreisveterinäramt und der Tierseuchenkasse zu registrieren.

Am Freitag erneut Beratungen zu weiteren Maßnahmen

Das Landwirtschaftsministerium und das Friedrich-Löffler-Institut arbeiten derzeit an einer neuen Risikobewertung. Dann soll es auch weitere Gespräche zwischen dem Ministerium und den Wissenschaftlern geben. Aus dem Landwirtschaftsministerium heißt es, dass insgesamt bereits 100.000 Tiere wegen der Vogelgrippe getötet werden mussten.