Vogelgrippe: Landkreise ergreifen Gegenmaßnahmen

Vogelgrippe: Landkreise ergreifen Gegenmaßnahmen

18. November 2020 Aus Von mvp-web
Stand: 18.11.2020 14:37 Uhr

Die Vogelgrippe breitet sich weiter in Mecklenburg-Vorpommern aus. Die Landkreise steuern mit regionalen Aufstallungen gegen: Die Stallpflicht betrifft zunächst Gebiete mit vielen Wildvögeln.

Wegen der Ausbreitung der Vogelgrippe entscheiden sich immer mehr Landkreise für Schutzmaßnahmen. In weiten Teilen des Landes gelten jetzt Sonderregelungen für Geflügelhalter, um Nutztierbestände zu schützen.

Stallpflicht in Gebieten mit vielen Wildvögeln

In den Kreisen Nordwestmecklenburg, Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim muss nun in Risikogebieten Geflügel in geschlossenen Ställen untergebracht werden. Damit sind Regionen gemeint, in denen gerade besonders viele Wildvögel rasten. Sie gelten als Überträger der Krankheit. Das betrifft vor allem Gebiete entlang der Küste und an großen Gewässern. An der Mecklenburgischen Seenplatte gilt nun zudem für Betriebe mit mehr als 1.000 Tieren eine Stallpflicht.

Fragen und Antworten zur Geflügelpest

Nach Entdeckung des Vogelgrippe-Erregers H5N8 sind Verbraucher und Geflügelhalter in Norddeutschland in Alarmbereitschaft. Wie gefährlich ist das Virus für Mensch und Tier?

Landkreis Rostock berät über Maßnahmen

Der Landkreis Rostock will nach Aussage seines Sprechers heute über das weitere Vorgehen beraten. Dort war zuletzt in einem Bio- Legehennen-Betrieb bei Gnoien das Virus ausgebrochen. Alle rund 70.000 Tiere werden nun notgetötet, wie es am Mittwochmittag hieß. Der Kreis Vorpommern-Rügen hat bereits vor Tagen eine kreisweite Stallpflicht beschlossen. In Vorpommern-Greifswald ist dies ebenfalls seit der vergangenen Woche in Risikogebieten vorgeschrieben, vor allem entlang der Küste und der Peene.

Tierseuchen-Institut: Risiko steigt

Dem für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge ist das Risiko weiterer Vogelgrippe-Fälle in Geflügelhaltungen und Zoos in Deutschland hoch. Das betreffe besonders Geflügel in der Nähe von Rastplätzen der Wasservögel und Sammelplätzen von Wildvögeln, heißt es in einer neuen Risikoeinschätzung des Instituts. Laut FLI sind seit Ende Oktober mehr als 200 Fälle der Tierseuche vorwiegend an der Küste aufgetreten. Die Zahl positiv getesteter Vögel steigt demnach täglich an. In den Rastgebieten könne die Zahl der Wildvögel in den kommenden Wochen weiter zunehmen, warnten die Experten. Das begünstige die Übertragung und die Ausbreitung des Virus.