Touristen in MV müssen mit höheren Preisen rechnen
1. April 2022Die Tourismus-Unternehmen im Land sehen sich gezwungen, höhere Kosten für Lebensmittel, Gas und Öl an die Kunden weiterzugeben
Kurz vor Start der Tourismussaison zu Ostern klagen viele Anbieter im Land über Personalmangel und Preissteigerungen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Landestourismusverbandes unter rund 300 Tourismus-Unternehmen.
Personalmangel und Auswirkungen des Ukraine-Krieges
Die Personalsituation sei so angespannt wie noch nie. Laut Umfrage ist mehr als jedes zweite Beherbergungsunternehmen im Land von pandemiebedingten Ausfällen betroffen. Den Anbietern würden im Schnitt ein Drittel der Mitarbeiter fehlen. Darüber hinaus seien die Preissteigerungen etwa bei Lebensmitteln, Energie und Treibstoff aufgrund des Krieges in der Ukraine für die Unternehmen nur schwer zu verkraften. Die Mehrkosten müssten deshalb an die Gäste weitergereicht werden, so die Befragten. Der aktuelle Vorbuchungsstand für Ostern liegt laut Tourismusverband mit durchschnittlich 56 Prozent Auslastung unter den Erwartungen. Für den Sommer allerdings sehe es gut aus. Mehr als jedes zweite Zimmer ist bereits ausgebucht.
Kritik an zum Teil unklaren Corona-Regeln
Über ein Drittel der Befragten seien nicht nur dafür, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Quarantänepflicht abzuschaffen, eine Mehrheit kritisiert vor allem auch die 72-Stunden-Regel, wonach sich die Gäste alle drei Tage testen lassen müssen. Auch die bisher noch unklaren Regeln zum Corona-Hotspot rufen Kritik hervor: „Im Hinblick auf das Osterfest brauchen Gäste und Gastgeber jetzt einen klaren Rahmen für die geltenden Regeln“, so der Geschäftsführer des Tourismusverbands, Tobias Woitendorf. Den Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts, die Quarantänezeiten zu verkürzen, hält auch er für sinnvoll. Alles in allem sei man jedoch optimistisch: „Im dritten Jahr der Pandemie können wir erfreulicherweise zum ersten Mal wieder mit einem Ostergeschäft rechnen – wenn auch unter erschwerten Bedingungen“, sagt Woitendorf.