Live Blog Coronavirus-Pandemie + Covax nimmt keine Impfstoffspenden an +

Live Blog Coronavirus-Pandemie + Covax nimmt keine Impfstoffspenden an +

11. April 2022 Aus Von mvp-web
Stand: 11.04.2022 13:36 Uhr

Die Initiative Covax nimmt derzeit keine Impfstoffspenden mehr an – Überschüsse in Deutschland drohen daher zu verfallen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1080.


  • Bericht: Mehr als 600 Verfahren wegen Testbetrugs bundesweit
  • Nach Corona-Knick: Wieder deutlich mehr Existenzgründungen
  • RKI: 30.789 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt auf 1080,0
  • Shanghai: Erste Lockerungen trotz steigender Zahlen

13:36 Uhr

Bundesregierung: Covax nimmt keine Impfstoffspenden an

Überschüssige Impfstoffdosen drohen in Deutschland zu verfallen, anstatt an ärmere Länder abgegeben zu werden. Die Initiative Covax nehme zurzeit keine Spenden mehr an, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Die Impfstoffe seien schwierig im Transport und in der Handhabung. Über die internationale Pandemiebekämpfungs-Initiative ACT-Accelerator werde versucht, Ländern zu helfen, die entsprechende Logistik aufzubauen.

Allerdings müsse auch die Nachfrage da sein, sagte der Ministeriumssprecher. Die sei „dann doch deutlich geringer, als es gut wäre“. Nach seinen Worten gibt es in Deutschland überschüssige Impfstoffdosen. Wie vielen der Verfall und damit die Entsorgung droht, konnte er nicht genau beziffern.

12:23 Uhr

Corona-Folgen treffen prekär Beschäftigte besonders hart

Die Pandemie hat für Beschäftige in prekären Arbeitsverhältnissen besonders schwere Folgen. So fiel der Beschäftigungsrückgang im Jahr 2020 bei Minijobbern, Leiharbeitern oder befristet Beschäftigten mit einem Minus von 5,2 Prozent besonders hoch aus, teilte die Linksfraktion im Bundestag nach einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage dem Nachrichtendienst epd mit. Bei Normalbeschäftigten habe es ein deutlich kleineres Minus von 1,6 Prozent gegeben. Zunächst hatte die Düsseldorfer „Rheinische Post“ darüber berichtet.

Die Zahl der geringfügig Beschäftigten sank den Angaben nach zwischen Dezember 2019 und 2020 um 7,3 Prozent von 7,42 Millionen auf 7,15 Millionen Menschen. Besonders hart habe es nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums Minijobber getroffen, die ihren Job ohne Anspruch auf Sozialleistungen oder auf Kurzarbeitergeld verloren, erläuterte die Linken-Abgeordnete Susanne Ferschl.

11:49 Uhr

China: Lockdowns bremsen Automarkt

Strenge Lockdowns in China haben den Absatz am weltweit größten Automarkt im März stark gebremst. Die Verkäufe sanken um fast zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,23 Millionen Fahrzeuge, wie der chinesische Verband der Automobilhersteller mitteilte. Autobauer und ihre Zulieferer mussten vielerorts die Produktion anhalten. „Die jüngste Pandemie-Situation war ziemlich ernst, und so waren die Zahlen im März nicht allzu gut, und wir sehen derzeit keine große Verbesserung im April“, sagte Chen Shihua, der stellvertretende Generalsekretär des Verbands. Die Autobauer forderten von der Regierung in Peking finanzielle Unterstützung wie die Senkung der Kfz-Steuer.

10:19 Uhr

Shanghai: Erste Lockerungen trotz steigender Zahlen

In der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai soll der Lockdown trotz eines weiteren Anstiegs der Fallzahlen in einigen Bereichen gelockert werden. Die Wohngebiete wurden in drei Risikokategorien unterteilt, um Einwohnern in den Gebieten, in denen innerhalb von zwei Wochen keine positiven Fälle auftraten, wieder die Möglichkeit zu „angemessenen Aktivitäten“ in ihren Vierteln zu geben.

Diejenigen, die in sogenannten Präventionsgebieten leben, könnten sich zwar in ihren Vierteln bewegen, müssten sich aber an Isolations- und Abstandsregeln halten und könnten bei Neuinfektionen wieder abgeschottet werden, erklärte der stellvertretende Generalsekretär der Stadtregierung, Gu Honghui. Shanghai werde das neue System dynamisch anpassen, sagte Gu und versprach größere Anstrengungen, um die Auswirkungen der Beschränkungen auf die mit 26 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Stadt Chinas zu minimieren.

09:02 Uhr

Queen Elizabeth: Corona „macht einen sehr müde“

In einem seltenen persönlichen Einblick hat Queen Elizabeth II. über die Folgen ihrer Corona-Erkrankung berichtet. „Es macht einen sehr müde und erschöpft, nicht wahr?“, sagte die britische Königin in einem Videotelefonat mit einem ehemaligen Covid-Patienten. „Diese schreckliche Pandemie. Das ist kein schönes Ergebnis“, so die Queen in dem Gespräch. Die 95-Jährige war im Februar positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben des Palastes spürte sie „milde, erkältungsähnliche Symptome“, führte aber trotzdem weiterhin leichte Aufgaben aus. Zuvor hatten sich ihr Sohn und Thronfolger Prinz Charles und dessen Ehefrau Herzogin Camilla infiziert.

08:38 Uhr

Virologe: Ohne Maskendisziplin weit höhere Corona-Zahlen

Der Virologe Helmut Fickenscher hat zur Abwehr des Coronavirus weiterhin zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung geraten. Offenkundig lege die weit überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger weiterhin Wert darauf, sich mit Masken zu schützen, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin der Universität Kiel der Nachrichtenagentur dpa. Auch ohne Maskenpflicht gebe es keinen Grund dafür, das Verhalten zu ändern. „Sollte aber die Disziplin nachlassen, wäre wieder mit einem raschen Ansteigen der Fallzahlen nicht nur bei Covid-19, sondern auch bei der Grippe zu rechnen.“

Nach dem starken Anstieg der Fallzahlen infolge der Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 im Dezember und Januar habe es besonders lang gedauert, bis nun ein deutlicher Rückgang zu beobachten sei. Im Laufe des Frühlings und Sommers sei eher mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, so Fickenscher.

08:34 Uhr

Bayern: Holetschek für Milde bei Impfpflicht-Verstößen

Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht will Bayern bei Verstößen gegen die einrichtungsbezogene Regelung für Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich Milde walten lassen. „Wir werden in Bayern in Bezug auf Sanktionen großzügig verfahren und prüfen, den bundesrechtlichen Bußgeldrahmen nicht auszuschöpfen, sondern nur deutlich reduziert anzuwenden“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek der „Augsburger Allgemeinen“. Man werde alle Spielräume ausnutzen, die das Gesetz hergebe. „Alles andere wäre denjenigen gegenüber unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen“, so der CSU-Politiker.

Allgemeine Impfpflicht? Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht noch eine Chance: „Die Mehrheit der Bevölkerung und auch die Mehrheit im Bundestag sind ja dafür“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Bild: dpa

08:30 Uhr

Tausende Corona-Neuinfektionen in Shanghai

Die chinesische Millionenmetropole Shanghai hat 26.087 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Das teilten die Behörden mit. Nur bei 914 der Fälle traten demnach Krankheitssymptome auf. Die Stadt mit rund 26 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern befindet sich in einem strikten Lockdown.

In der nordwestlich von Hongkong gelegenen Hauptstadt der Provinz Guangdong, Guangzhou (Kanton), wurden derweil 27 neue Corona-Fälle registriert. Die Stadt wurde für die meisten Besucherinnen und Besucher geschlossen, wenngleich zunächst kein Lockdown wie in Shanghai verhängt wurde. Ein Ausstellungszentrum wurde in ein provisorisches Krankenhaus umgewandelt, nachdem die Behörden angekündigt hatten, mit stadtweiten Massentests auf das Virus zu beginnen. Nur Einwohnerinnen und Einwohner, die die Stadt aus „unerlässlichen Gründen“ verlassen müssen, durften dies tun – Voraussetzung war ein negativer Test auf das Virus binnen 48 Stunden vor der Abreise, wie die Stadt mitteilte.

Corona-Pandemie in Shanghai Ärger über Lockdown nimmt zu

Im Internet beschweren sich Menschen, dass sie nicht genug zu essen bekommen oder dass Medikamente fehlen.

08:28 Uhr

Bundesweit mehr als 600 Verfahren wegen Testbetrugs

Bundesweit haben Behörden offenbar mindestens 642 Verfahren wegen Abrechnungsbetrugs bei Corona-Testzentren eingeleitet. Das ergab eine bundesweite Umfrage des „Handelsblatts“ unter Staatsanwaltschaften und Landeskriminalämtern. Vielfach stehen die Ermittlungen demnach noch ganz am Anfang, weshalb sich auch der Gesamtschaden durch Testbetrug noch nicht beziffern lässt. Doch allein in fünf Verfahren in Bochum, Offenburg, Freiburg und Mannheim beträgt der mutmaßliche Schaden dem Bericht zufolge 49,5 Millionen Euro.

Mehr als die Hälfte der Fälle kommt demnach aus Berlin, wo das Landeskriminalamt (LKA) 347 Verfahren einleitete. In Baden-Württemberg ist die Fallzahl laut LKA dreistellig. Das Stuttgarter Gesundheitsministerium zeigte sich besorgt, dass „halbseidene Betreiber bis hinein ins kriminelle Milieu“ Teststellen betrieben und rechnet mit einer hohen Dunkelziffer in Großstädten. Bayerns Justizministerium teilte mit, im Freistaat seien 60 Ermittlungen wegen mutmaßlichem Testbetrug eingeleitet worden.

07:20 Uhr

Wieder deutlich mehr Existenzgründungen

Viele Menschen in Deutschland haben ihre in der Corona-Krise auf Eis gelegten Pläne für eine berufliche Selbstständigkeit im vergangenen Jahr umgesetzt. Nach Daten der staatlichen Förderbank KfW realisierten 607.000 Menschen ihre Ideen zur Existenzgründung. Das waren 70.000 – oder 13 Prozent – mehr als im Krisenjahr 2020. Damit habe das Gründungsgeschehen den Corona-Knick hinter sich gelassen und in etwa das Vorkrisen-Niveau des Jahres 2019 erreicht, berichtete KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

Gründerinnen und Gründer wagten im vergangenen Jahr häufiger den Sprung in die Selbstständigkeit, um eine sich bietende Geschäftsgelegenheit wahrzunehmen. Der Anteil der sogenannten Chancengründungen stieg der KfW zufolge auf 82 Prozent (2020: 80 Prozent). Der Anteil von Notgründungen sank auf den Tiefstand von 15 Prozent.

07:18 Uhr

China: Batteriehersteller führt Corona-Blase ein

Der chinesische Batterierhersteller Contemporary Amperex Technology hat in seinem Hauptwerk ein sogenanntes „Closed-Loop-Management“-System eingeführt. Damit soll die Produktion aufrechterhalten werden, während das Land gegen weitere Corona-Ausbrüche kämpft. Contemporary Amperex Technology in der südchinesischen Stadt Ningde ist der weltweit größte Lieferant von Elektroauto-Batterien für Autohersteller wie Tesla. „Um die Versorgung des Marktes bestmöglich zu gewährleisten, haben wir strenge Netzmanagementmaßnahmen für den ordnungsgemäßen Betrieb der Produktionsbasis in Ningde ergriffen“, sagte ein Vertreter des Unternehmens der Nachrichtenagentur Reuters.

Olympia in Peking: Das chinesische „Closed-Loop-Management“-Verfahren ähnelt einer Blase, in der die Arbeiterinnen und Arbeiter isoliert schlafen, leben und arbeiten, um die Übertragung von Viren zu verhindern. Ein ähnliches System wurde bei den Olympischen Winterspielen in Peking eingesetzt, um das Personal von der Öffentlichkeit abzuschotten.

07:16 Uhr

Mehr Magersucht seit Corona

Die Zahl der an Magersucht erkrankten Kinder und Jugendlichen ist Fachleuten zufolge während der Corona-Krise gestiegen. „Dadurch, dass die Zahlen so zugenommen haben, fehlen Therapieplätze“, sagt der Vorsitzende Andreas Schnebel vom Bundesfachverband Essstörungen. „Auch in den stationären Einrichtungen wird es eng.“ Und er sieht noch eine andere besorgniserregende Entwicklung: Die Patientinnen werden jünger. Magersucht betrifft vor allem Mädchen in der Pubertät.

In der Münchner Beratungsstelle, die Schnebel leitet, tauchen seinen Angaben nach seit einigen Jahren aber auch immer jüngere Mädchen auf, teilweise schon Acht- oder Neunjährige. „Das hängt damit zusammen, dass heute alles früher anfängt, wie die Pubertät und der Zugang zu sozialen Medien“, so Schnebel.

04:37 Uhr

RKI meldet 30.789 Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bundesweit 30.789 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 10.340 Fälle weniger als vor einer Woche, als 41.129 positive Tests erfasst wurden. Insgesamt liegt damit in Deutschland die Zahl der bestätigten Infektionen bei mehr als 22,67 Millionen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 1080,0 von 1097,9 am Vortag. 13 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle seit Pandemie-Beginn auf 131.728.

In der Regel liegt die Zahl der Neuinfektionen am Wochenende und am Montag niedriger als im Wochendurchschnitt, weil an den Wochenenden weniger getestet wird und weniger Testergebnisse übermittelt werden.

04:37 Uhr

Schausteller blicken optimistisch in neue Saison

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause blicken die Schausteller optimistisch auf die neue Saison. „Es herrscht große Freude, dass es endlich wieder losgeht“, sagte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB), Albrecht Ritter. „Und auch bei den Besuchern merkt man ganz klar: Die Leute wollen raus und Spaß haben“, sagte Ritter der Nachrichtenagentur dpa. Das sei bei den ersten Veranstaltungen in diesem Jahr bereits deutlich spürbar gewesen, etwa beim Frühjahrssend in Münster, beim Hamburger Frühlingsdom oder bei der Palmkirmes in Recklinghausen.

Nach dem Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen erwartet der DSB – sofern das Wetter mitspielt – nun wieder ähnlich viele Volksfest-Besucher wie vor der Pandemie.