Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins FOCUS Strafanzeige wegen Geheimnisverrats gegen einen oder mehrere Täter erstattet, die brisante Informationen aus streng vertraulichen Sitzungen an Medien lanciert haben sollen.
Der aktuelle Fall betrifft die Weitergabe von Abhörprotokollen, die nach Analyse von Experten die Verantwortlichkeit russischer Soldaten für Massaker an der ukrainischen Bevölkerung in Butscha bei Kiew beweisen. Von dem Verratsfall sind angeblich auch zwei internationale Partnerdienste betroffen, die laut FOCUS jetzt um die Geheimhaltung ihrer vertraulichen Informationen fürchten.
BND fing Funksprüche zum Massaker von Butscha ab – Strack-Zimmermann sucht Verräter
Der Bundesnachrichtendienst (BND) hatte zahlreiche Funkgespräche innerhalb der russischen Armee abgefangen, die detailliert die Ermordung ukrainischer Zivilisten dokumentierten. So prahlten Putins Soldaten unter anderem mit der Erschießung eines älteren Radfahrers und brutalen Foltermethoden bei Verhören. Die mitgeschnittenen Funksprüche belegen laut FOCUS zudem, dass Offiziere ihre Mannschaften angewiesen haben, Angst und Schrecken zu erzeugen und die Menschen damit zur Flucht zu zwingen.