Nord Stream 1: Grünes Licht für Ausfuhr von Gasturbine

Nord Stream 1: Grünes Licht für Ausfuhr von Gasturbine

16. Juli 2022 Aus Von ...Susanne Kimmpert
Stand: 16.07.2022 09:44 Uhr

Nord Stream 1 könnte ab 21. Juli wieder Gas liefern – vorausgesetzt der russische Konzern Gazprom dreht den Hahn wieder auf. Die fehlende Turbine ist nicht von EU-Sanktionen betroffen.

Die reparierte Gasturbine für die Erdgasleitung Nord Stream 1 darf von Deutschland nach Russland ausgeführt werden, berichtet die Welt am Sonntag. Eine Genehmigung sei nicht erforderlich, hieß es vom Bundeswirtschaftsministerium. Das russische Erdgas landet normalerweise in Lubmin bei Greifswald an und wird dann über drei Leitungen auf dem Landweg in Europa weiterverteilt. Aufgrund von Wartungsarbeiten ruht die Gasversorgung derzeit. Jedes Jahr im Sommer, wenn die Heizungen in der Regel ausgeschaltet bleiben, werden Sicherheitssysteme, Software und Ventile turnusgemäß überprüft.

Nord Stream 1: Gasleitung wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet

Die Arbeiten sollen bis zum 21. Juli dauern. In dieser Zeit fließt kein Gas nach Lubmin. Es gibt Befürchtungen, dass auch danach kein Gas mehr kommen könnte.

Turbine nicht von EU-Sanktionen betroffen

Nach zehn Jahren in Betrieb müssen aber auch Turbinen gewartet werden und deshalb schauen Energieversorger momentan ganz gespannt nach Lubmin. Weder die Einfuhr der Turbine von Kanada nach Deutschland noch der Weitertransport nach Russland sei von den EU-Sanktionen erfasst. Weiter hieß es, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) habe Siemens Energy darüber auf Anfrage informiert. Der russische Gazprom-Konzern hatte eine Reduktion der Gaslieferungen nach Deutschland mit dem Fehlen der Turbine begründet, die in Kanada von Siemens Energy gewartet worden war.

Die kanadische Regierung hatte auf Bitten Deutschlands eine Ausfuhr ausnahmsweise genehmigt. An der Turbine von Siemens Energy hängt die Gasversorgung für Deutschland. Mit der Lieferung könnte sie nun am 21. Juli wieder aufgenommen werden – dies ist aber letztlich abhängig von der Entscheidung Russlands.