Krieg Tag 163 – Sa 06.08.2022 ++ „Razoni“-Ankunft nicht wie geplant ++
6. August 2022++ Atombehörde sieht anhaltende Gefahr ++
++ Ukraine-Chefin von Amnesty tritt zurück ++
Das erste Schiff mit ukrainischem Getreide soll doch nicht wie geplant am Sonntag im Libanon eintreffen. Laut Ukraine wurden russische Vorstöße in der Region Donezk abgewehrt.
- Erster Getreidefrachter soll doch nicht am Sonntag in Tripoli sein
- Ukrainische Atombehörde warnt vor anhaltender radioaktiver Gefahr
- Ukraine-Chefin von Amnesty International zurückgetreten
- Großbritannien: Neue Phase des Ukraine-Kriegs
- Warnung vor Radikalisierungen infolge des Kriegs
- Vorwürfe nach Beschuss von AKW Saporischschja
21:25 Uhr
Erster Getreidefrachter soll doch nicht am Sonntag in Tripoli sein
Das erste Schiff mit ukrainischen Getreideexporten seit Kriegsbeginn soll doch nicht wie geplant am Sonntag in der libanesischen Hafenstadt Tripoli anlegen. Der ukrainische Botschafter im Libanon teilte dem ARD-Studio Kairo mit, die für morgen geplante Ankunft des Schiffes „Razoni“ sei abgesagt worden. Zu den Gründen wurden keine Angaben gemacht. Die „Razoni“ hatte am Montag den Hafen im ukrainischen Odessa mit 26.000 Tonnen Mais an Bord in Richtung Libanon verlassen. Am Mittwoch inspizierten türkische und russische Experten das Schiff vor der Küste Istanbuls.
Ukrainischer Generalstab: Vorstöße von Russen in Donezk abgewehrt
Die ukrainische Armee gerät im östlichen Gebiet Donezk zunehmend unter Druck – hat heute allerdings eigenen Angaben zufolge vorerst alle Vorstöße der Russen abgewehrt. Es seien russische Offensiven in Richtung der Städte Slowjansk, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Abendbericht mit. Insbesondere um Bachmut toben seit Tagen heftige Kämpfe. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
18:57 Uhr
Russische Besatzungsverwaltung in Cherson meldet Tod von Mitglied
Im südukrainischen Gebiet Cherson ist nach Angaben der russischen Besatzungsverwaltung eines ihrer Mitglieder nach einem Anschlag gestorben. Der stellvertretende Leiter der von den Russen in der Stadt Nowa Kachowka eingesetzten Verwaltung, Witalij Gura, sei seinen Verletzungen erlegen, schrieb die prorussische Politikerin Jekaterina Gubarewa auf Telegram. Auch die staatliche russische Nachrichenagentur Ria Nowosti meldete Guras Tod. Demnach soll er früher am Tag in der Nähe seines Hauses von Unbekannten mit einer Schusswaffe angegriffen worden sein.
IAEA fordert Zugang zu beschossenem ukrainischem AKW
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) drängt nach dem Beschuss des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja erneut auf Zugang zu der von Russland besetzten Anlage. Der Angriff am Freitag „unterstreicht die sehr reale Gefahr einer nuklearen Katastrophe, die die öffentliche Gesundheit und die Umwelt in der Ukraine und darüber hinaus bedrohen könnte“, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi in einer Stellungnahme.
Er hielt fest, dass auf dem Gelände Schäden entstanden seien, dass aber die Reaktoren unversehrt seien und keine Radioaktivität ausgetreten sei. Der Besuch eines IAEA-Teams vor Ort würde helfen, die nukleare Sicherheit vor Ort zu stabilisieren und unabhängige Informationen über den Zustand des AKWs zu liefern. Grossi forderte die Ukraine und Russland auf, endlich gemeinsam einen solchen IAEA-Einsatz möglich zu machen. Während Moskau ukrainische Truppen für den Beschuss verantwortlich machte, sprach Kiew davon, dass die Russen das Gelände selbst beschossen hätten. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.
Zweiter ukrainischer Getreidefrachter in Istanbul
Ein Schiff mit 33.000 Tonnen Mais aus der Ukraine ist zur Inspektion in Istanbul eingetroffen. Dies teilte das türkische Verteidigungsministerium auf Twitter mit. Es ist der zweite Getreidefrachter, seit unter Vermittlung der Türkei ein internationales Abkommen über ukrainische Ausfuhren über das Schwarze Meer erzielt wurde. Zwei weitere Schiffe werden in Kürze erwartet.
16:22 Uhr
Ukrainischer Vatikan-Botschafter: Papst reist bald in die Ukraine
Laut Kiews Vatikan-Botschafter möchte Papst Franziskus die Ukraine noch vor seiner Reise nach Kasachstan im September besuchen. „Ich bin der Ukraine sehr nahe und möchte diese Nähe durch einen Besuch der Ukraine zum Ausdruck bringen“, zitierte der Diplomat Andrij Jurasch den Papst nach einem Treffen. In seiner Nachricht auf Twitter hieß es weiter, dass die Ukraine schon seit vielen Jahren und besonders seit Beginn des Krieges auf einen Besuch des Kirchenoberhauptes warte. „Ich werde glücklich sein, ihn zu begrüßen, vor seiner Reise nach Kasachstan“, schrieb Jurasch.
14:42 Uhr
Ukrainische Atombehörde warnt vor anhaltender radioaktiver Gefahr
Nach dem Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja besteht weiter erhöhte Brand- und Strahlungsgefahr. „Das Atomkraftwerk Saporischschja arbeitet mit dem Risiko einer Verletzung der Normen für Strahlen- und Brandschutz“, teilte die staatliche ukrainische Atombehörde Enerhoatom auf ihrem Telegram-Kanal mit.
Durch den Beschuss am Vortag seien eine Stickstoffanlage und ein Hilfskorpus des Kraftwerks beschädigt worden. „Es bleibt das Risiko, dass Wasserstoff austritt und sich radioaktive Teilchen verteilen, auch die Brandgefahr ist hoch“, berichtete Enerhoatom. Das ukrainische Kraftwerkspersonal versuche, auch unter diesen Bedingungen die atomare Sicherheit der Anlage zu gewährleisten. Die Bedrohung aufgrund der Besetzung des Kraftwerks durch russische Truppen bleibe allerdings hoch.
Am Freitag war die Anlage in der Stadt Enerhodar im Gebiet Saporischschja durch einen Beschuss in Brand geraten, konnte aber gelöscht werden. Ein Block des AKW musste abgestellt werden. Während Russland ukrainische Truppen dafür verantwortlich machte, sprach Kiew davon, dass die Russen das Gelände selbst beschossen hätten. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.
13:34 Uhr
Laut Russland zahlreiche ukrainische Soldaten getötet
Das russische Militär meldet, es habe mit Luft- und Artillerieschlägen fast 600 ukrainische Soldaten getötet. „Nahe der Ortschaft Bilohirka im Gebiet Cherson wurden durch Luftschläge und Artilleriefeuer der zeitweise Standort der 46. ukrainischen Luftsturmbrigade getroffen“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Mehr als 400 „Nationalisten“ seien getötet worden. Daneben seien durch Raketenangriffe an der Front in Cherson mehr als 70 weitere Soldaten getötet und 150 verletzt worden. Bei Raketenangriffen im Gebiet Dnipropetrowsk seien mehr als 80 „ausländische Söldner“ gestorben.
Konaschenkow berichtete zudem über die Vernichtung mehrerer Artilleriesysteme der Ukraine. So sei eine Batterie von „Olcha“- und Himars-Raketenwerfern zerstört worden. Moskau hat schon in der Vergangenheit mehrfach die Außergefechtsetzung dieser Waffensysteme gemeldet. Kiew und Washington dementierten dies dann später. Auch für den aktuellen Bericht Konaschenkows gibt es keine unabhängige Bestätigung.
Konfliktparteien als QuelleAngaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Atomaufsicht-Chef: Neue Kernenergie-Risikobewertung nötig
Der Chef der deutschen Atomaufsichtsbehörde, Wolfram König, fordert vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine eine neue Sicherheitsbewertung der Kernenergie. „Wir haben eine neue Risikobewertung vorzunehmen – auch und gerade vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine“, sagte der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) der Fachpublikation „Tagesspiegel Background“.
In der Ukraine war das Atomkraftwerk Saporischschja zuvor erneut beschossen worden. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Das größte Atomkraftwerk Europas liegt im von Russland besetzten Teil der Südukraine – bereits mehrfach kam es dort in den vergangenen Kriegsmonaten zu brenzligen Situationen.
12:38 Uhr
Papst trifft Botschafter der Ukraine
Papst Franziskus hat Kiews Vatikan-Botschafter Andrij Jurasch getroffen. Das teilte der Vatikan ohne Angaben zu Details mit. Vor dem Treffen mit dem Ukraine-Vertreter hatte es am Freitag ein Gespräch zwischen Papst und dem Außenbeauftragten des Moskauer Patriarchats, Metropolit Antonij, gegeben. Er gilt als enger Vertrauter des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I.
Das Patriarchat ließ anschließend verlauten, dass es um zahlreiche Themen gegangen sei, „die auf der Tagesordnung der orthodox-katholischen Beziehungen stehen, auch im Zusammenhang mit den politischen Prozessen, die in der Welt stattfinden“. Der Vatikan äußerte sich bislang nicht.
Ukraine-Chefin von Amnesty International zurückgetreten
Nach Amnesty Internationals kritischem Bericht über die ukrainische Armee ist die Leiterin des Ukraine-Büros der Menschenrechtsorganisation zurückgetreten. Oksana Pokaltschuk gab den Schritt am späten Freitagabend in Online-Netzwerken bekannt und beschuldigte Amnesty, russische Propaganda zu übernehmen.
Amnesty hatte mit seiner am Donnerstag vorgelegten Analyse Empörung in Kiew ausgelöst. Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der Organisation vor, sie habe „Opfer und Angreifer gewissermaßen auf eine Stufe gestellt“. In dem Bericht hatte Amnesty der ukrainischen Armee vorgeworfen, Zivilisten gefährdet zu haben, indem sie etwa Stützpunkte in Wohngebieten, Schulen und Krankenhäusern errichtet habe.
Forscher warnt vor Radikalisierungen infolge des Kriegs
Für den Herbst rechnet Extremismusforscher Andreas Zick mit erneuten Demonstrationen der „Querdenker“-Szene – auch in Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Konkrete Anlässe könnten harte Energiesparmaßnahmen sein, so der Leiter des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld im Interview mit der Nachrichtenagentur epd.
Wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul der „Welt“ sagte, würden in sozialen Netzwerken wie Telegram vermehrt Inhalte geteilt, bei denen es um Inflation, Energie und den Ukraine-Krieg geht.
Wissenschaftler Zick sehe zwar kein Problem für die Mehrheit der Gesellschaft: „Es geht um einflussreiche Minderheiten, die gesellschaftlichen Druck, Gewalt und Aggressionen ausüben.“ Man müsse aber präventiver denken und aufziehende gesellschaftliche Konflikte, die radikalisierbar sind, erkennen und ernst nehmen.
Unions- und FDP-Vertreter begrüßen Plan für Getreideanbau
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der auch Sprecher der unionsgeführten Agrarressorts der Länder ist, hat den Kompromissvorschlag von Bundesagrarminister Cem Özdemir begrüßt. Das Modell soll Landwirten in Deutschland mehr Getreideanbau ermöglichen.
Özdemir habe endlich eingelenkt, so Hauk. Ähnlich äußerte sich die stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Carina Konrad. Nun müssten die Regelungen schnell und rechtssicher umgesetzt werden, da die Aussaat bevorstehe.
Özdemir will angesichts angespannter Getreidemärkte infolge des Ukraine-Kriegs ermöglichen, Agrarflächen in Deutschland für den Anbau bestimmter Pflanzen länger zu nutzen. Vorgesehen ist dafür ein einmaliges Aussetzen der EU-Neuregelungen zu Flächenstilllegung und Fruchtwechsel.
Großbritannien erwartet neue Phase des Krieges
Laut Einschätzung des britischen Geheimdienstes steht der Kriegsverlauf in der Ukraine kurz vor dem Eintritt in eine neue Phase. Die Kämpfe verschöben sich demnach schwerpunktmäßig auf die fast 350 Kilometer lange Linie Richtung Südwesten: aus der Nähe der Stadt Saporischschja bis nach Cherson, parallel zum Fluss Dnepr.
Zudem bewegten sich lange Konvois russischer Militärfahrzeuge, Tanks, Artillerie und anderer Waffen weiter weg aus der Donbass-Region in Richtung Südwesten der Ukraine.
Kiew: Verteidigungslinie im Donbass unter Druck
Russische Truppen attackieren nach Angaben aus Kiew Bachmut, einen Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den derzeit letzten noch von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass.
„Der Feind führt einen Angriff auf Bachmut durch, die Kämpfe halten an“, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Die prorussischen Rebellen hatten am Vortag vermeldet, es gebe Gefechte bereits innerhalb des Stadtgebiets. Unabhängig können die Angaben beider Seiten nicht überprüft werden.
Weiß schraffiert: Vormarsch der russischen Armee. Grün schraffiert: von Russland unterstützte Separatistengebiete. Krim: von Russland annektiert. Bild: ISW/05.08.2022
Seit der Eroberung des Gebiets Luhansk konzentrieren sich die russischen Offensivbemühungen in der Ostukraine auf das benachbarte Gebiet Donezk. Schrittweise konnten die russischen Invasoren in den letzten Wochen die ukrainischen Verteidiger zurückdrängen. Sie kontrollieren inzwischen etwa 60 Prozent des Territoriums.
Konfliktparteien als QuelleAngaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Russland und Ukraine werfen sich Beschuss von Atomkraftwerk vor
Moskau und Kiew haben sich gegenseitig den Beschuss des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks (AKW) Saporischschja vorgeworfen. In Teilen der Stadt Enerhodar, in der das Kraftwerk liegt, seien die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Zudem habe ein Block des AKW teilweise abgeschaltet werden müssen. Ein Brand auf dem Werksgelände habe gelöscht werden können. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Von ukrainischer Seite hieß es, die Russen hätten das Gelände selbst beschossen. Infolge der russischen Angriffe sei eine Hochspannungsleitung zum benachbarten Wärmekraftwerk beschädigt worden, teilte der ukrainische staatliche Atomkonzern Enerhoatom mit.
Das ukrainische Außenministerium appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich dafür einzusetzen, dass die Russen den Ukrainern die Kontrolle über das AKW zurückzugeben. Sollte ein Reaktor im Betrieb getroffen werden, seien die möglichen Folgen „gleichbedeutend mit dem Einsatz einer Atombombe“, warnte die Behörde in Kiew.
SPD-Chefin Esken: Schröder handelt im eigenen Interesse
Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken hat Altkanzler Gerhard Schröder für seine Äußerungen über eine angebliche Verhandlungsbereitschaft von Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg scharf kritisiert. „Gerhard Schröder agiert nicht als Ex-Kanzler, sondern als Geschäftsmann, und so sollten wir seine Äußerungen auch interpretieren“, sagte Esken den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Mit allem, was er tut und sagt, handelt er im eigenen Interesse und in dem seiner Geschäftspartner.“
Schröder steht seit Langem wegen seiner Nähe zu Putin und zur russischen Öl- und Gaswirtschaft in der Kritik. Auch nach der russischen Invasion in die Ukraine im Februar hat er sich nach Auffassung auch vieler SPD-Genossen nicht ausreichend von Russland distanziert.
Ende Juli war der Altkanzler erneut zu Besuch bei Putin in Moskau und gab anschließend dem Magazin „Stern“ sowie den Sendern RTL und ntv ein Interview, in dem er mit Blick auf den Ukraine-Krieg behauptete: „Die gute Nachricht heißt: Der Kreml will eine Verhandlungslösung.“ Diese und andere Äußerungen in dem Interview stießen in Deutschland parteiübergreifend, aber auch international auf massive Kritik.
Hochschulrektorenkonferenz: 21.000 Ukrainer wollen studieren
Rund 21.000 ukrainische Schulabgänger und Studierende wollen eine Hochschule in Deutschland besuchen. Das sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf das bis Juni geäußerte Studieninteresse. Hinzu kämen noch 10.000 Studierende, die aus der Ukraine geflohen seien, jedoch keine ukrainische Staatsbürgerschaft haben. Vor Beginn des Kriegs galt die Ukraine als beliebter Studienort, gerade für junge Menschen aus ärmeren Ländern.
„Die Zahlen sind allerdings volatil, weil es nicht ganz einfach ist, verlässlich zu erfassen, wie viele Studierende und Studienberechtigte aus der Ukraine sich tatsächlich in Deutschland aufhalten“, betonte Alt. Das habe auch damit zu tun, dass einige Studierende bereits in die Ukraine zurückgekehrt seien.