Fischsterben: Tourismusbetriebe in Vorpommern in Sorge

Fischsterben: Tourismusbetriebe in Vorpommern in Sorge

16. August 2022 Aus Von ...Susanne Kimmpert
Stand: 16.08.2022 15:49 Uhr

Tausende tote Fische treiben in der Oder. Die Einsatzkräfte in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind alarmiert, die Suche nach der Ursache läuft. In diesem Liveticker finden Sie alle aktuellen Meldungen.

15:47 Uhr – Polen

Fast 100 Tonnen tote Fische aus polnischen Flüssen geborgen

15:46 Uhr

In Polen sind nach Angaben der Feuerwehr-Hauptverwaltung bislang 97,95 Tonnen toter Fische aus der Oder und dem kleineren Fluss Ner geborgen worden. Der Großteil entfalle dabei auf die verendeten Fische aus der Oder. Der Ner ist ein kleiner Fluss, der südlich von Lodz entspringt und in die Warthe mündet. Er hat keine Verbindung zur Oder. Seit ein paar Tagen sind auch im Ner tote Fische entdeckt worden. Die Ursache für das Fischsterben dort ist unbekannt – ebenso wie für die Naturkatastrophe in der Oder. Auch in Brandenburg sammelten Helfer die Fischkadaver an der Oder ein. Die verendeten Tiere werden in speziellen Verbrennungsanlagen vernichtet. Über die in Deutschland eingesammelten Mengen gibt es noch keine Angaben. Auch südlich der Hafenstadt Stettin sind mittlerweile laut polnischen Behörden in Kanälen, die mit der Oder verbunden sind, tote Fische gefunden worden. Dies bedeute, dass sich die verseuchten Wassermassen auf Stettin zubewegten, sagte der Chef der Gebietsadministration für die Woiwodschaft Westpommern, Zbigniew Bogucki, am Dienstag.

15:28 Uhr – Altwarp

Kutterkapitän: „Jetzt läuft die Saison gerade richtig gut – und nun kommt so eine Hiobsbotschaft“

Am Stettiner Haff blicken Tourismusbetriebe mit Sorge auf das Fischsterben in der Oder und die Auwirkungen. Der Altwarper Kapitän Martin Bocklage, der mit seinem Kutter „Lütt Matten“ Ausflugsfahrten für Touristen auf dem Stettiner Haff anbietet, sagte bei NDR MV Live, die Saison sei wegen des Ukraine-Kriegs und der Inflation schleppend angelaufen. „Jetzt läuft die Saison gerade richtig gut – und nun kommt so eine Hiobsbotschaft, dass hier Baden nicht mehr empfohlen ist und Fische sterben“, so Bocklage. Davon sei aber noch nichts zu merken – „außer dass die Touristen verschreckt sind oder sich verschrecken lassen.“ Manche hätten ihren Urlaub vorzeitig abgebrochen. „Das merken wir heute ganz extrem. Das ist der dritte Tag in Folge, wo hier regelmäßig Nachrichtensender vor Ort stehen und Leute befragen. Nun merkt man langsam: Es hat Wirkung.“