Steigende Nebenkosten: Mieter in MV zunehmend verunsichert

Steigende Nebenkosten: Mieter in MV zunehmend verunsichert

17. September 2022 Aus Von mvp-web

Immer mehr Mieter würden sich beraten lassen und in die regionalen Mietervereine eintreten, sagte der Vorsitzende des Mieterverbandes MV, Jochen Lansky.

Die steigenden Energiepreise und die daraus resultierenden höheren Nebenkosten sorgen bei Mietern in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend für Verunsicherung und für Ängste. Immer mehr Mieter würden sich beraten lassen und in die regionalen Mietervereine eintreten, sagte der Vorsitzende des Mieterverbandes Lansky.

Immer mehr Mieter lassen sich beraten

“Wir spüren das an einem zunehmenden Beratungsbedarf und vielen Eintritten in die regionalen Mietervereine”, sagte der Vorsitzende des Mieterverbandes MV, Jochen Lansky, am Sonnabend am Rande des Landesverbandstages in Schwerin. Landesweit sei die Zahl der Mitglieder inzwischen auf rund 17.000 gestiegen.

Viele Mieter hätten bereits Schreiben zu höheren Abschlagszahlungen erhalten und fragten sich, ob dies statthaft sei. Angesichts der Preisentwicklungen bei Gas und Strom seien Kostensteigerungen unausweichlich. Nachzahlungen im vierstelligen Bereich könnten mit höheren Abschlagszahlungen vermieden werden. Darüber müsse aber im Einzelfall entschieden werden. “Die Energiepreise sind das Erdbeben vor der Küste. Der Tsunami mit drastisch steigenden Betriebskosten rollt erst auf uns zu”, erklärte Lansky.

Energiepreisdeckel und weitere Hilfen dringend nötig

Der Verbandschef schloss sich Forderungen nach einem staatlich gewährleisteten Energiepreisdeckel an. Zudem sprach er sich für einen Kündigungsschutz für Mieter aus, die Betriebskostennachzahlungen nicht fristgerecht leisten können. Lansky begrüßte außerdem Pläne der Landesregierung, über eine Bundesratsinitiative den Schutz von Mietern zu verbessern, die mit der Mietzahlung in Rückstand geraten seien.

Innenminister Christian Pegel (SPD), der als zuständiger Ressortchef an der Jahrestagung des Mieterverbandes teilnahm, verwies auf die milliardenschweren Hilfspakete des Bundes. Diese kämen breiten Bevölkerungsschichten zugute, zudem werde der Kreis der Wohngeldbezieher erweitert. Der vom Bund in Aussicht gestellte Energiepreisdeckel für den Grundbedarf müsse zügig kommen, so Pegel.