«Die zu dem Zeitpunkt unbekannten Flugzeuge näherten sich dem polnischen Nato-Verantwortungsbereich», heißt es in der Erklärung des niederländischen Ministeriums. Die Flugzeuge kamen demnach aus Kaliningrad, das zu Russland gehört. Demzufolge handelte es sich um das russische Aufklärungsflugzeug IL-20M Coot-A, das von zwei Kampfflugzeugen, den sogenannten Su-27 Flankern, begleitet wurde. Sie flogen in Formation.
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Kampfjets eskortieren russische Flugzeuge
Laut dem Bericht des niederländischen Verteidigungsministeriums wurden die drei Flugzeuge von niederländischen F-35 Kampfjets eskortiert und der Geleitschutz dann an die Nato-Partner übergeben. Weitere Details nannte das Ministerium nicht.
Der deutschen Luftwaffe zufolge hat sich der Vorfall bereits am Montagmorgen zugetragen. Demnach waren die russischen Flugzeuge «ohne Transponderabstrahlung und ohne Flugplan» unterwegs, geht aus einem Twitterbeitrag hervor.
Der Transpondercode stellt sicher, dass ein Flugzeug von der Flugsicherung eindeutig identifiziert werden kann. Er zählt zur Pflichtausstattung von motorbetriebenen Flugzeugen.
Der Twitteraccount «NATO Air Command» präzisierte das Geschehen: Die niederländischen F-35 seien von deutschen Eurofightern unterstützt worden. Gemeinsam «beschatteten» sie die russischen Flugzeuge.
Moskau hat Militärposten in Kaliningrad
Kaliningrad, von wo aus die Flugzeuge Richtung Nato-Luftraum geflogen waren, liegt an der Ostseeküste zwischen den Nato- und EU-Mitgliedern Polen und Litauen. Moskau hat in der russischen Enklave einen militärischen Vorposten. Dort hat auch die russische Ostseeflotte ihre Heimat.
Polen und Kaliningrad teilen sich mehr als 200 Kilometer Grenze. Polen hatte dort nach Beginn des Ukraine-Kriegs einen Grenzzaun errichten lassen.
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Laut dem niederländischen Verteidigungsministerium sind derzeit acht niederländische F-35 in Polen stationiert. Vier der Kampfflugzeuge stehen demnach auf dem Luftwaffenstützpunkt Malbork. Sie helfen bei der Überwachung des NATO-Luftraums über Osteuropa. Die anderen vier Kampfflugzeuge sind am Ausbildungsprogramm mit Verbündeten beteiligt, können laut Ministerium aber auch sofort eingesetzt werden, wenn die Situation es erfordert.