Warnstreik am Montag: Kein Lkw-Fahrverbot am Sonntag in MV

Warnstreik am Montag: Kein Lkw-Fahrverbot am Sonntag in MV

25. März 2023 Aus Von mvp-web
Stand: 25.03.2023 11:50 Uhr

Wegen des für Montag angekündigten Warnstreiks im Verkehr müssen sich auch Reisende im Nordosten auf Ausfälle einstellen. Am Sonntag soll das Fahrverbot für Lkw nicht kontrolliert werden.

Die Gewerkschaft ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen am Montag mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik weite Teile des öffentlichen Verkehrs in Deutschland lahmlegen. Da auch der Güterverkehr betroffen ist, hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Länder gebeten, am Sonntag auf die Kontrolle des Fahrverbotes für Lkw zu verzichten, um die Lieferketten stabil zu halten.

Sonntagsfahrverbot aufgehoben

Das zuständige Ministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat am Sonnabend bestätigt, dass das Fahrverbot für Lkw für diesen Sonntag aufgehoben ist. Auch aus dem Polizeipräsidium in Rostock hieß es, dass ihnen das Schreiben mit der entsprechenden Bitte des Bundesverkehrsministers vorliegt. Neben Mecklenburg-Vorpommern wird die Polizei auch in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf das Durchsetzen des Sonntagsfahrverbotes verzichten.

Zugausfälle den ganzen Montag

Am Montag wird dann der Regionalverkehr in Mecklenburg-Vorpommern vom bundesweiten Warnstreik betroffen sein. Die private Eisenbahngesellschaft ODEG hatte bereits angekündigt, alle Verbindungen zu streichen. Zwar werde die ODEG selbst nicht direkt bestreikt, hieß es vom Unternehmen, allerdings wirke sich der Streik bei der Deutschen Bahn aus. Es werde auch keinen Ersatzverkehr mit Bussen geben. Die Deutsche Bahn hat aber bekanntgegeben, dass alle Tickets, die für Montag ausgestellt wurden, schon am Wochenende gelten.

Was fährt am Montag nicht in Mecklenburg-Vorpommern?

  • Züge der Deutschen Bahn
  • Züge von ODEG und UBB
  • Streik kann Auswirkungen auf S-Bahn-Verkehr in Rostock haben

Was fährt am Montag in Mecklenburg-Vorpommern?

  • Straßenbahn und Busse unter anderem:
  • von Rostocker Straßenbahn AG (RSAG), Rebus, UBB
  • Fähren der Weißen Flotte und Reederei Hiddensee
  • Mollibahn

Keine Ausfälle im Nahverkehr

Im Nahverkehr sollen Straßenbahnen, Busse und Schulbusse nach Aussage von Ver.di aber fahren. Wer in einem benachbarten Bundesland arbeitet und auf das Auto umsteigt, sollte mehr Zeit einplanen. Es wird erwartet, dass die Straßen voll werden. Nach Aussagen von Spediteuren drohen wegen überfüllter Straßen außerdem Lieferengpässe und Millionenverluste, wenn Ware verdirbt oder Produktionsketten nicht eingehalten werden können. Auch die Autobahngesellschaft soll bestreikt werden – ebenso wie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Die Fähren der Reederei Hiddensee beteiligen sich aber nicht am Streik.

Arbeitsrechtler: Arbeitnehmer tragen „Wegerisiko“

Rechtlich gesehen ist ein Streik keine Entschuldigung für einen Arbeitnehmer, unpünktlich oder gar nicht am Arbeitsplatz zu erscheinen. Bei einem Streik, der in der Regel vorher angekündigt ist, müssen Arbeitnehmer nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di Verzögerungen im Verkehr einplanen und zur Not früher losfahren, auf andere Verkehrsmittel oder alternative Routen ausweichen. Arbeitsrechtler erklärten gegenüber NDR MV Live, wer heute schon wisse, dass er am Montag nicht zur Arbeit gelangen kann, sollte sich unverzüglich mit dem Arbeitgeber in Verbindung setzen, um gegebenenfalls Homeoffice oder einen Nachholtag zu vereinbaren

Bildungsministerium: Schüler sind im Notfall entschuldigt

Schüler, die auf bestreikte Verkehrsmittel angewiesen sind, müssen laut Bildungsministerium in Schwerin am Montag nicht in der Schule erscheinen. Sie seien entschuldigt. Die Eltern wurden gebeten, die Schule informieren, wenn ihre Kinder Schwierigkeiten haben, rechtzeitig oder überhaupt zur Schule zu gelangen.