Coronavirus: 944 Todesfälle in Deutschland! Mehrheit für Lockdown-Verlängerung

5. Januar 2021 Aus Von mvp-web

14:09:39

Top-News zur Coronavirus-Pandemie am 5. Januar 2021

  • Kapazitätsgrenze erreicht: Krematorien in drittgrößter Stadt Tschechiens überfüllt (13.19 Uhr)
  • Zwei Drittel der Deutschen befürworten Lockdown-Verlängerung (12.51 Uhr)
  • Pandemie auf Mallorca “außer Kontrolle” – Keine Lockerungen in Sicht  (9.57 Uhr)
  • Bericht: Corona-Gipfel wegen Merkel-Vorschlag um zwei Stunden verschoben (9.30 Uhr)
  • RKI-Zahlen: Fast 1000 neue Todesfälle (6.58 Uhr)

Dänemark verschärft Corona-Auflagen wegen Virenmutation

18.21 Uhr: Angesichts der Verbreitung der neuartigen Corona-Mutation hat Dänemark die Auflagen noch einmal verschärft. “Bleiben Sie so viel wie möglich zu Hause, treffen Sie sich nicht mit Menschen außerhalb Ihres Haushalts”, warnte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag vor Journalisten. Zusätzlich zum Teillockdown, der seit Mitte Dezember gilt, will die Regierung in Kopenhagen Treffen von mehr als fünf Menschen untersagen.

Zu den neuen Maßnahmen, die bereits am Mittwoch in Kraft treten, zählt auch ein verpflichtender Mindestabstand von zwei Metern. Die Regelungen sollen zunächst bis zum 17. Januar gelten, können jedoch verlängert werden, wenn die Fallzahlen nicht sinken. “Als allerletzte Maßnahme” könnte den Dänen eine Ausgangssperre drohen, sagte Frederiksen.

“Jeder sollte es sich zweimal überlegen, bevor er aus seiner Tür tritt”, sagte auch der dänische Polizeichef Thorkild Fogde. Derzeit sind bereits Schulen, Bars, Restaurants und zahlreiche Geschäfte geschlossen.

17-jährige Quarantäne-Brecherin aus den Niederlanden in Zürich festgenommen

18.18 Uhr: Eine positiv auf das Coronavirus getestete Niederländerin ist in der Schweiz aus einer angeordneten Quarantäne geflüchtet und wollte in ihr Heimatland fliegen. Die 17-Jährige wurde am Dienstag in Zürich kurz vor dem Einsteigen in eine Maschine nach Amsterdam vorübergehend festgenommen, wie die Polizei berichtete. Sie habe eingeräumt, am Flughafen einen gefälschten Coronatest mit negativem Ergebnis vorgelegt zu haben.

Die junge Frau war im Kanton Wallis positiv getestet worden. Dort befinden sich zahlreiche geöffnete Skistationen. Die dortigen Behörden hatten für sie Quarantäne angeordnet. Als sie merkten, dass die junge Frau sich abgesetzt hatte, informierten sie die Polizei.

Gegen die 17-Jährige wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Epidemiegesetz und Urkundenfälschung eröffnet, wie die Polizei weiter mitteilte. Sie sei anschließend mit einem Krankenwagen zurück ins Wallis gebracht worden.

VDV: Busse und Bahnen fahren auch bei eingeschränktem Bewegungsradius

17.38 Uhr: Die regionalen Verkehrsunternehmen wollen auch bei eingeschränktem Bewegungsradius für Bürger das volle Bahn- und Busangebot zumindest in den Stoßzeiten aufrecht erhalten. Dies soll vor allem für diejenigen geschehen, „die mobil sein und zwingend zur Arbeit müssen“, teilte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, am Dienstag mit.

Je größer die Einschränkungen ausfielen, umso höher seien aber die finanziellen Einbußen, die die Unternehmen dabei machten. „Hier sind die politischen Akteure in der Verantwortung, um diese Einnahmenausfälle entsprechend auszugleichen“, betonte Wortmann.

Bund und Länder haben sich am Dienstag darauf verständigt, dass in Landkreisen mit hohen Corona-Infektionszahlen weitere Maßnahmen zur Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort ergriffen werden sollen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen von Seiten des Bundes sowie der Länder bei den Beratungen. Eine Einigung auf ein Beschlusspapier gab es aber noch nicht.

Britische Abgeordnete wegen Corona-Verstoß verhaftet und angeklagt

13.55 Uhr: Eine britische Abgeordnete ist wegen eines eklatanten Verstoßes gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie verhaftet und angeklagt worden. Das bestätigte die Polizei in Schottland am Montagabend.

Die Politikerin Margaret Ferrier, früher Fraktionsmitglied der Schottischen Nationalpartei (SNP), hatte im September für einen Aufschrei gesorgt, als sie mit Corona-Symptomen im Zug 600 Kilometer von Glasgow nach London fuhr, dort im Parlament sprach und nach einem positiven Test wieder nach Glasgow zurückfuhr.

Trotz Rücktrittsforderungen gab die 60-Jährige ihren Sitz im Unterhaus für den schottischen Wahlbezirk Rutherglen and Hamilton West bislang nicht auf. Sie wurde jedoch aus der Fraktion verwiesen und ist inzwischen unabhängige Abgeordnete.

Kapazitätsgrenze erreicht: Krematorien in drittgrößter Stadt Tschechiens überfüllt

13.19 Uhr:  Einige Städte in Deutschland kennen das Problem, das jetzt Ostrava hat: Das Krematorium ist ausgelastet. Während es in Deutschland aber zum Beispiel Zittau (25.000 Einwohner) betraf, ist Ostrava mit beinahe 300.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Tschechiens.

Ivo Vondrak, Präsident der Verwaltungsregion Mährisch-Schlesien, bestätigte der Zeitung “Pravo”, dass das Bestattungsinstitut Ostravas bereits voll ausgelastet sei und forderte, die Kapazitäten der Krematorien auf nationaler Ebene zu koordinieren.

In Tschechien wurden am Dienstag mit 12.860 neuen Corona-Fällen fast 1000 mehr gemeldet als in Deutschland. Seit Beginn der Pandemie gab es im Land 759.635 bestätigte Infektionen sowie 12.257 Todesfälle.

Zwei Drittel der Deutschen befürworten Lockdown-Verlängerung

12.48 Uhr: Eine große Mehrheit der Deutschen ist für eine Verlängerung des Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich fast zwei Drittel der Befragten dafür aus, die Einschränkungen mindestens in der bisherigen Härte über den 10. Januar hinaus fortzuführen.

41 Prozent sind für eine unveränderte Beibehaltung, weitere 24 Prozent sogar für eine Verschärfung. Dagegen befürworten nur 17 Prozent eine Lockerung des Lockdowns und nur jeder Zehnte (11 Prozent) ist für eine komplette Aufhebung aller Einschränkungen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät an diesem Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Länder über eine Verlängerung des Mitte Dezember beschlossenen harten Lockdowns mit Schließung der meisten Geschäfte, der Hotels und Gaststätten sowie der Schulen und Kitas. Nach Beginn der zweiten Corona-Welle hatten Bund und Länder zunächst mit deutlich schwächeren Maßnahmen versucht, die Infektionszahlen zu drücken. Das Gegenteil war aber der Fall, die Lage verschlechterte sich weiter, was schließlich zum harten Lockdown führte.

Da die Infektionszahlen weiterhin hoch sind, ist die Mehrheit der Ministerpräsidenten für eine Verlängerung der bestehenden Maßnahmen bis Ende Januar. Dafür tritt auch die Bundesregierung ein. Unklar ist noch, wie genau man mit den Schulen und Kitas verfahren will.

Als einzige im Bundestag vertretene Partei hat sich die AfD strikt gegen eine Verlängerung der geltenden Einschränkungen ausgesprochen. Die Wähler der Partei sind allerdings gespalten. Zwar sind 33 Prozent für eine komplette Rückkehr zur Normalität und 23 Prozent für eine Lockerung der Maßnahmen. 42 Prozent meinen allerdings, der Lockdown sollte unverändert beibehalten oder sogar verschärft werden.

Bürgermeister von Bergamo erschüttert wegen verpatztem Impfstart

12.41 Uhr: Nach dem schweren Corona-Schock für die italienische Stadt Bergamo zu Beginn der Pandemie hat sich ihr Bürgermeister nun enttäuscht über den holprigen Impfstart gezeigt. Es sei unglaublich, dass in der norditalienischen Lombardei, in der Bergamo liegt, das Impfen wegen der Ferien und der Feiertage so langsam begonnen habe, sagte Giorgio Gori der italienischen Zeitung “La Repubblica” (Dienstagsausgabe). “Als ob das Impfen nicht absolute Priorität gehabt hätte”, erklärte er.

Im Frühjahr des vergangenen Jahres war die erste Corona-Welle heftig über Bergamo hereingebrochen und hatte viele Todesopfer gefordert. Die schockierenden Bilder von Militär-Lastwagen, die die Toten aus der Stadt brachten, sorgten nicht nur in Italien für Bestürzung.

Die Entscheidungen über die Impfungen trifft dem Bürgermeister zufolge die Regierung der Lombardei. Die stand nach dem verzögerten Impfstart massiv in der Kritik. Der für Gesundheitsfragen zuständige Rat der Region, Giulio Gallera, hatte die Verzögerung des Impfstarts etwa damit gerechtfertigt, dass das Gesundheitspersonal in Urlaub gewesen sei. Gallera musste sich wegen der Aussage gegen Rücktrittsforderungen wehren.

In der Lombardei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstagmorgen bislang lediglich rund 11 Prozent der verfügbaren Corona-Impfungen verabreicht. Andere Regionen spritzten bereits mehr als die Hälfte der verfügbaren Dosen.

Pandemie auf Mallorca “außer Kontrolle” – Keine Lockerungen in Sicht

9.57 Uhr: Die Bewohner der Balearen mit der bei den Deutschen sehr beliebten Urlaubsinsel Mallorca werden wegen anhaltend hoher Corona-Zahlen auch in den nächsten Wochen strikte Einschränkungen ertragen müssen. Eine nennenswerte Lockerung der Auflagen sei bis Februar nicht zu erwarten, erklärte die Sprecherin der Regierung der spanischen Region, Pilar Costa, am Montag vor Journalisten in Palma. “Vor allem auf Mallorca ist die Lage sehr negativ”, betonte sie. Auf der Hauptinsel sei die Pandemie “außer Kontrolle”, titelte die Zeitung “Diario de Mallorca” am Dienstag in der Online-Ausgabe.

Die Balearen hatten seit Dezember die höchsten Corona-Zahlen in ganz Spanien. Mit zuletzt knapp 530 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen zwei Wochen wurde die Region nun aber von Extremadura (ca. 604) überholt, wie das spanische Gesundheitsministerium am Montagabend mitteilte. Diese sogenannte 14-Tage-Inzidenz betrug auf Mallorca derweil sogar 608. Hinsichtlich der mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten lagen die Balearen mit Katalonien mit jeweils rund 35 Prozent in Spanien ebenfalls ganz oben.

Bericht: Corona-Gipfel wegen Merkel-Vorschlag um zwei Stunden verschoben

9.30 Uhr: Das Treffen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ist um zwei Stunden von 11 Uhr auf 13 Uhr verschoben worden. Das berichtet “Business Insider”. Grund dafür soll ein Vorschlag aus dem Kanzleramt sein, den Bewgeungsradius der Deutschen in Regionen mit hoher Inzidenz weiter einzuschränken.

Laut Bericht will die Bundeskanzlerin für den verlängerten Lockdown-Zeitraum Ausgangssperren in Kreisen ab einem Inzidenzwert von 100 beschließen lassen. Das gehe aus einer Beschlussvorlage des Kanzleramtes hervor. Aktuell gibt es eine solche Regelung nur in Sachsen, wo ein 15-Kilometer-Radius gilt. Thüringen plane so eine Regelung laut Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Mehrere Experten, darunter RKI-Chef Lothar Wieler und Charité-Virologe Christian Drosten, hatten eine solche Regelung auf Bundesebene in einer fast zweistündigen Telefon-Schalte mit den Ministerpräsidenten und Merkel am Montagabend gefordert.

RKI-Zahlen: Fast 1000 neue Todesfälle

Dienstag, 5. Januar 2021, 06.58 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 11.897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Dienstagmorgen bekanntgab. Eine Interpretation der Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Der Höchststand von 1129 neuen Todesfällen war am Mittwoch (30. Dezember) erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Dienstagmorgen bei 134,7. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten am Dienstag Sachsen mit 298,7 und Thüringen mit 241,8. Den niedrigsten Wert hatte Schleswig-Holstein mit 77,1.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Montag bei 0,85 (Sonntag: 0,91). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betonte, dass der R-Wert wegen der Verzögerungen gegebenenfalls unterschätzt werde.

Hinweisen: Die vom RKI ermittelten Zahlen weichen von denen, die FOCUS Online jeweils am Abend vermeldet, ab. Letztere basieren auf den online verfügbaren Angaben der Gesundheitsämter.