Corona-Hilfen noch nicht angekommen – TV-Koch Tim Mälzer vor dem Ruin: „Die Konten sind geräumt“

7. Januar 2021 Aus Von mvp-web
16:38:16
Fernseh-Koch Tim Mälzer (49) ärgert sich, dass der größte Teil der Corona-Hilfen für die Gastronomie immer noch nicht angekommen ist. „Die Konten sind inzwischen geräumt. Die Rücklagen sind verbraucht“, erklärte er.

Das sagte Mälzer beim Online-Neujahrsempfang des „Hamburger Abendblatts“ am Dienstag. Jetzt sei es wirklich an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen, denn von den großen Unterstützungspaketen sei in der Gastronomie und im Veranstaltungsbereich bisher relativ wenig angekommen.

TV-Koch Mälzer: „So langsam wird die Luft wirklich, wirklich eng“

Mälzer habe eine Vorauszahlung von 10.000 Euro bekommen und ein Förderpaket für einen Frankfurter Betrieb, aber das sei ein Bruchteil dessen, was wirklich an wirtschaftlichem Schaden verursacht werde. „So langsam wird die Luft wirklich, wirklich eng“, meinte der Fernsehkoch.

Und das betrifft nicht nur ihn als Inhaber. Vor dem Hintergrund der verschärften Corona-Maßnahmen hat die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) eine schnelle und stärkere Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten gefordert.

Kurzarbeitergeld reicht auf Dauer in der Gastro nicht

Nötig seien ein Mindestkurzarbeitergeld von 1200 Euro sowie eine Corona-Sofortnothilfe von einmalig 1000 Euro, sagte NGG-Chef Guido Zeitler den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Die Löhne von Kellnern oder Köchinnen seien ohnehin niedrig und das Kurzarbeitergeld “reicht da auf Dauer einfach nicht”.

Bund und Länder hatten am Dienstag die Verlängerung der derzeitigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bis zum 31. Januar beschlossen. Zusätzlich wurden die Kontaktbeschränkungen verschärft. Die Gastronomie- und Hotelbranche leidet besonders unter den Einschränkungen. Die NGG fürchtet daher einen weiteren Stellenabbau.

Dramatische Lage

Die Lage sei dramatisch und mit jeder Verlängerung des Lockdowns gehe der Personalabbau weiter, sagte Zeitler den Funke-Zeitungen. “Menschen werden auf die Straße gesetzt, viele Verträge einfach nicht mehr verlängert.” Die gesamte Branche “leidet massiv”, große Hotelketten ebenso wie kleine Betriebe. Die Überbrückungshilfen seien bei 500.000 Euro pro Unternehmen gedeckelt – das sei für die großen Ketten “kaum mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein”.