“ liveblog “ Krieg im Nahen Osten 07.10.23 – Tag 61 ++ Hamas stellt Bedingungen für Verhandlungen ++

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5. Dezember 2023 Aus Von mvp-web

Stand: 05.12.2023 20:15 Uhr

Die islamistische Hamas will erst weiter verhandeln, wenn Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen einstellt. Großbritannien plant Überwachungsflüge über dem östlichen Mittelmeer.


  • Hamas stellt Bedingungen für Verhandlungen
  • Israel: Kämpfe „im Herzen von Chan Yunis“
  • Israel: Zweite Kriegs-Phase wird schwierig
  • Angehörige von Geiseln treffen Netanyahu
  • Israels Armee rückt offenbar im Süden Gazas vor
  • UN warnen vor „höllischem Szenario“ im Gazastreifen
  • Armeesprecher: Haben Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza

20:15 Uhr

Terrororganisation Hamas spricht von 16.248 Toten

Die Zahl der seit Beginn des Krieges mit Israel im Gazastreifen getöteten Menschen ist nach Angaben der Gesundheitsbehörde in dem von der radikal-islamischen Hamas beherrschtem Gebiet auf 16.248 gestiegen. 7112 davon seien Kinder. Mindestens 43.616 Personen seien verletzt worden und mindestens 7600 Menschen würden vermisst.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Stellen der palästinensischen und der israelischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

20:05 Uhr

Militärchef bezeichnet Flutung von Tunnel als „gute Idee“

Israels Generalstabschef hat die Überlegung, das ausgedehnte Tunnelsystem der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser zu fluten, als gute Idee bezeichnet. Er wolle allerdings nicht näher darauf eingehen, sagte Herzi Halevi vor Journalisten auf eine entsprechende Frage. Die Armee stoße in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf viele unterirdische Infrastrukturen, sagte er. „Wir wussten, dass es viele davon gibt. Ein Ziel ist es, diese zu zerstören.“ Nach Halevis Worten gibt es unterschiedliche Wege dafür. Auf einzelne Überlegungen oder Maßnahmen wollte er nicht eingehen.

19:49 Uhr

US-Außenministerium will Extremisten Einreise verbieten

Das US-Außenministerium hat Einreiseverbote gegen als extremistisch eingestufte israelische Siedler angekündigt, die der Angriffe auf Palästinenser im Westjordanland beschuldigt werden. Außenminister Antony Blinken nannte keine Einzelpersonen, denen die Einreise verboten werden soll. Doch ist nach Behördenangaben noch diese Woche mit einzelnen Verboten zu rechnen. Blinken hatte bereits vergangene Woche mit Maßnahmen wegen Angriffen auf Palästinensern gedroht.

„Wir haben der israelischen Regierung deutlich gemacht, dass mehr getan werden muss, um extremistische Siedler, die gewalttätige Angriffe gegen Palästinenser im Westjordanland verübt haben, zur Rechenschaft zu ziehen“, teilte Blinken mit. Die Angriffe seien inakzeptabel. Blinken ließ wissen, dass sich die USA auch um Rechenschaftspflicht im Zusammenhang mit Angriffen von Palästinensern auf Israelis im Westjordanland und in Israel bemühten.

19:32 Uhr

Hamas: Keine Verhandlungen ohne Ende der Angriffe

Die radikal-islamische Hamas fordert die Einstellung der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. Erst dann werde es Verhandlungen oder den Austausch von Geiseln geben, sagt Hamas-Vertreter Osama Hamdan vor der Presse. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sei für das Leben der Geiseln voll verantwortlich. Dass die Vereinbarungen für den Austausch von Geiseln nicht vollständig umgesetzt worden sei, gehe ebenfalls auf sein Konto.

16:49 Uhr

Erster Tod eines libanesischen Soldaten

Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es wäre der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist.

Der Beschuss folgte auf eine Reihe von Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet. Seit Beginn des Kriegs in Nahost nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Die libanesische Armee war bisher keine aktive Konfliktpartei.

16:37 Uhr

Israel: Kämpfe „im Herzen von Chan Yunis“

Israels Armee kämpft nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze auf den Süden des Gazastreifens eigenen Angaben zufolge mittlerweile auch „im Herzen von Chan Yunis“, der größten Stadt in Süd-Gaza. Soldaten lieferten sich dort heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen, erklärte das Militär. Angesichts der heftigen Kämpfe im gesamten Gazastreifen hat das Militär vom „intensivsten Tag seit Beginn der Bodenoffensive“ gesprochen.

In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutz suchende Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet. Das Militär kämpft eigenen Angaben nach aber nicht nur in Chan Yunis, sondern weiterhin auch in Hochburgen der Hamas im Norden des Gazastreifens.

15:14 Uhr

Bericht: Polizei erlaubt rechte Demo in Jerusalem

Die Polizei in Israel hat einem Bericht des israelischen Rundfunks zufolge einen Marsch ultrarechter Demonstranten durch die Jerusalemer Altstadt genehmigt. Mit dem Protestzug am Donnerstagabend wollen die Teilnehmer unter anderem eine „Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg“ fordern, wie der Sender Kan laut der Nachrichtenagentur dpa berichtet.

Laut einem Flugblatt, das bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, soll der Marsch auch durch das muslimische Viertel gehen. Das wäre für viele Palästinenser eine extreme Provokation.

15:00 Uhr

Wie sehr ist die Hamas in Bedrängnis?

Israels Verteidigungsminister ist überzeugt, dass der Norden des Gazastreifens bald unter Kontrolle der Armee ist. Doch die Hamas ist längst nicht militärisch besiegt, geschweige denn sind ihre Strukturen zerstört.

Rauch über dem Gazastreifen nach israelischem Beschuss am 5. Dezember 2023

05.12.2023
14:47 Uhr

Großbritannien plant Überwachungsflüge über Gazastreifen

Großbritannien wird Überwachungsflüge über dem östlichen Mittelmeer vornehmen und dabei auch den Luftraum Israels und des Gazastreifens nutzen. Entsprechende Pläne des Verteidigungsministeriums bestätigte die Regierung in London. Das eingesetzte Flugzeug werde nicht mit Waffen bestückt sein. Es handele sich nicht um einen Kampfeinsatz. Es gehe ausschließlich darum, den Aufenthaltsort der von der Hamas festgehaltenen Geiseln festzustellen. Die britische Regierung fügte hinzu, dass nur Informationen im Zusammenhang mit einer Geiselbefreiung an die Behörden weitergegeben werden, die dafür zuständig seien.

Zudem erwägt London die Entsendung eines Docklandungsschiffes der Marine in den Nahen Osten, um medizinische und humanitäre Hilfe bereitzustellen. Das sagte Verteidigungsminister Grant Shapps zu Parlamentsabgeordneten bei einer Lageunterrichtung zum Konflikt im Gazastreifen.

14:00 Uhr

Palästinenser: Fast 16.000 Menschen getötet

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges nach palästinensischen Angaben mehr als 15.900 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Terrororganisation Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, waren die meisten von ihnen Zivilisten. Allein seit Ende der Feuerpause am Freitag seien etwa 900 Menschen getötet worden. Insgesamt seien mehr als 250 Beschäftigte bei Rettungs- und Gesundheitsdiensten ums Leben gekommen, teilte die palästinensische Gesundheitsministerin, Mai Al-Kaila, in Ramallah im Westjordanland mit.

Auf israelischer Seite sind seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober nach offiziellen Angaben insgesamt etwa 80 Soldaten getötet worden.

12:31 Uhr

Was steckt hinter den Angriffen der Huthi?

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel gibt es auch mehr Attacken der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Die Aufständischen aus dem Jemen werden vom Iran unterstützt. Was steckt dahinter?

Huthi-Kämpfer im Jemen (Archivbild).

12:26 Uhr

WHO zutiefst besorgt über Lage im Nahen Osten

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zutiefst besorgt über die Lage im Nahen Osten. Israel müsse bei seinen Angriffen auf den Gazastreifen die Bevölkerung und die zivile Infrastruktur wie Krankenhäuser schonen, verlangte Richard Peeperkorn, Repräsentant der WHO, während einer Videokonferenz in Rafah im Gazastreifen. „Die Lage wird jede Stunde schlimmer“, sagte Peeperkorn. Immer mehr Zivilisten im südlichen Gazastreifen erhielten von Israel den Befehl zur sofortigen Evakuierung.

Die verbliebenen Krankenhäuser in den Gebieten müssten ohne ausreichend Treibstoff, Medikamente, Lebensmittel, Wasser oder Schutz für das medizinische Personal auskommen. In weniger als 60 Tagen sei die Zahl der funktionierenden Krankenhäuser in Gaza von 36 auf 18 gesunken. Von diesen könnten nur drei Kliniken eine grundlegende Erstversorgung anbieten, die übrigen Krankenhäuser könnten nur Teilleistungen erbringen.

12:12 Uhr

Frankreich friert Vermögen des Hamas-Anführers Sinwar ein

Die französische Regierung hat das in Frankreich vorhandene Vermögen des Hamas-Anführers Jahia Sinwar eingefroren. Die von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der vergangenen Woche angekündigte Sanktion trat heute in Kraft. Zur Höhe des Vermögens gibt es bislang keine Angaben. Der 61-Jährige gilt als Drahtzieher des brutalen Hamas-Angriffs auf Israel mit 1.200 Toten am 7. Oktober.

Jahia Sinwar hält eine Rede am 14. April 2023.
Porträt 29.11.2023
12:00 Uhr

Katar: UN-Sicherheitsrat soll Israel an Verhandlungstisch zwingen

Katar ruft den UN-Sicherheitsrat dazu auf, Israel zurück an den Verhandlungstisch zu zwingen. „Es ist beschämend für die internationale Gemeinschaft, es zuzulassen, dass dieses abscheuliche Verbrechen fast zwei Monate lang andauert“, sagte Katars Emir, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, in Doha während eines Gipfeltreffens des Golf-Kooperationsrates. In dieser Zeit würden „vorsätzlich unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet“.

Tamim bin Hamad Al Thani
05.11.2023
11:54 Uhr

Westjordanland meldet 260 Tote

Im Westjordanland sind seit dem 7. Oktober laut Angaben des palästinensischen Gesundheitsministers Mai al-Kaila 260 Menschen getötet und 3.200 verletzt worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.

11:39 Uhr

Wie könnte eine Zukunft für den Gazastreifen aussehen?

Die israelische Regierung bleibt bisher vage, wie es für die Palästinenser im Gazastreifen weitergehen soll – und auch für die Menschen im besetzten Westjordanland. Die sind von ihren politischen Führern enttäuscht.

Palästinenser fliehen vor einer Razzia des israelischen Militärs in einem Flüchtlingscamp im Westjordanland.

reportage 05.12.2023
11:21 Uhr

Israel: „Zweite Phase“ des Krieges wird schwierig

Israel stellt sich auf einen schwierigen weiteren Verlauf seiner Militäroffensive im Gazastreifen ein. „Wir machen jetzt mit der zweiten Phase weiter. Eine zweite Phase, die militärisch schwierig sein wird“, sagte ein Regierungssprecher vor Journalisten. Er fügte hinzu, Israel sei offen für „konstruktives Feedback“ was die Minderung des Leids für Zivilisten angehe. Die Ratschläge müssten aber im Einklang mit dem Ziel stehen, die Hamas zu zerstören.

10:56 Uhr

Kommunikationsnetz in Gaza teilweise wiederhergestellt

Die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben teilweise wiederhergestellt. Diese waren am Montag inmitten des Gaza-Krieges demnach flächendeckend ausgefallen. „Wir möchten die schrittweise Rückkehr der Kommunikationsdienste (Festnetz, Handy und Internet) im Zentrum und in südlichen Bereichen des Gazastreifens bekanntgeben“, schrieb das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel auf Facebook. Am Montag hatte es geheißen, der Grund für den Ausfall seien Schäden an Kernelementen des Netzwerkes durch die anhaltenden israelischen Angriffe.

10:20 Uhr

EU-Innenkommissarin warnt vor Anschlägen in Europa durch Nahost-Krieg

Im Zusammenhang mit dem Nahost-Krieg hat EU-Innenkommissarin Ylva Johansson vor Anschlägen in Europa in der bevorstehenden Feiertagszeit gewarnt. Es gebe ein „enormes Risiko von Terroranschlägen“, sagte die Schwedin in Brüssel am Rande eines Innenministertreffens. Johansson begründete dies mit der „Polarisierung“, die der Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas in der Gesellschaft auslöse.

Auch der deutsche Verfassungsschutz sieht eine akute Gefahr islamistischer Anschläge. Innenkommissarin Johansson kündigte 30 Millionen Euro zusätzlich für den Schutz besonders gefährdeter Orte wie etwa Gotteshäuser an. Sie verwies auf das Attentat vom Wochenende in Paris. Dort hatte ein polizeibekannter Islamist einen Touristen aus Deutschland erstochen. Der Attentäter begründete dies in einem Video unter anderem mit der Gewalt gegen Palästinenser.

Polizisten hinter einem Absperrband (Mottobild)

29.11.2023
09:14 Uhr

UN: Zahl der getöteten Zivilisten „nimmt rapide zu“

Die Ausweitung der israelischen Angriffe im Süden des Gazastreifens führt nach Angaben der Vereinten Nationen zu immer mehr Todesopfern unter der Zivilbevölkerung. „Die Zahl der getöteten Zivilisten nimmt rapide zu“, erklärte der Generalkommissar des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Zivilisten, darunter Frauen, Kinder, Ältere, Kranke und Menschen mit Behinderungen, seien die Hauptleidtragenden des Krieges.

Mit der Wiederaufnahme der Militäroperation und ihrer Ausweitung im Süden Gazas „wiederholen sich die Schrecken der vergangenen Wochen“, beklagte Lazzarini. Das Bombardement der israelischen Streitkräfte dauere an, nachdem eine weitere Fluchtaufforderung zur Verlegung von Menschen aus der Stadt Chan Yunis nach Rafah erlassen worden sei. „Dieser Befehl löste Panik, Angst und Unruhe aus“, hieß es. Mindestens 60.000 weitere Menschen seien gezwungen worden, in bereits überfüllte UNRWA-Unterkünfte umzuziehen. Die israelische Armee hat eine Evakuierungskarte online gestellt, die den Gazastreifen in Hunderte kleiner Zonen unterteilt, um die Zivilisten über Kampfzonen zu informieren.

Karte Gazastreifen mit den von der israelischen Armee kontrollierten Gebieten

Graue Flächen: Bebaute Flächen im Gazastreifen. Schraffur: Israelische Armee

07:45 Uhr

Israels Armee rückt offenbar im Süden Gazas vor

Israels Armee stößt im Süden des Gazastreifens offenbar weiter vor und hat einem Medienbericht zufolge Ziele im Raum Chan Yunis unter Beschuss genommen. Die „Times of Israel“ zitierte in der Nacht palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der größten Stadt des südlichen Teils des abgeriegelten Küstengebiets gebe.

Unterdessen gab es an der Grenze zum Gazastreifen auf israelischer Seite erneut Raketenalarm. Wie die israelische Armee am Morgen meldete, heulten erneut die Sirenen. Israels Truppen bekämpfen die Hamas zwar nun auch verstärkt im Süden des Gazastreifens, doch ist der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die Hamas im Norden des Küstengebiets noch nicht beendet. „Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht“, hatte ein Armeesprecher am Vortag gesagt.

04:50 Uhr

USA fordern Israel zu zusätzlichen Treibstofflieferungen in Gazastreifen auf

Die US-Regierung hat Israel nach eigenen Angaben aufgefordert, die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Gazastreifen zu ermöglichen. Es habe „sehr offene Gespräche“ mit Israel über die Notwendigkeit für Treibstofflieferungen geben, erklärte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller. Die am Freitag und Samstag in das Gebiet transportierte Menge sei lediglich auf dem vor der zwischenzeitlichen Feuerpause zwischen Israel und der Hamas erreichtem Niveau. Es müsse aber „tatsächlich mehr“ Treibstoff in den Gazastreifen gelangen.

04:20 Uhr

UNO warnt vor „höllischem Szenario“ im Gazastreifen

Eine UN-Vertreterin hat angesichts eines möglichen Ausbleibens humanitärer Hilfe im Gazastreifen vor einem „noch höllischerem Szenario“ gewarnt. „Die Voraussetzungen für die Bereitstellung von Hilfe für die Menschen in Gaza sind nicht gegeben“, erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings.

„Möglicherweise wird sich ein noch höllischeres Szenario entfalten“, in dem humanitäre Hilfsmaßnahmen nicht mehr reagieren können. Hastings wies die Idee von „Sicherheitszonen“ zurück, zu deren Einrichtung die USA Israel gedrängt hatte. „Diese Zonen können weder sicher noch humanitär sein, wenn sie einseitig erklärt werden“, sagte sie.

03:28 Uhr

Armeesprecher: Haben Hinweise zum Verbleib übriger Geiseln in Gaza

Das israelische Militär hat einem Sprecher zufolge nachrichtendienstliche Hinweise zum Verbleib der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Auf die Frage, ob das Militär nachrichtendienstliche Informationen habe, wo sich die Geiseln befinden könnten, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus in der Nacht: „Ja, haben wir“. Nähere Angaben könne er nicht machen.

Das Thema habe für Israels nachrichtendienstliche Organisationen, zu denen auch das Militär gehöre, höchste Priorität, sagte der Sprecher. Israel geht davon aus, dass insgesamt noch 137 Geiseln in dem Küstenstreifen festgehalten werden. Unter ihnen sind laut dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant noch 15 Frauen und zwei Kinder.

03:08 Uhr

Russland evakuiert weitere 120 Landsleute

Russland hat weitere 120 Staatsangehörige aus dem Gazastreifen ausgeflogen. Unter den Passagieren der bereits in Moskau gelandeten Maschine vom Typ Iljuschin-76 seien auch 30 Kinder, teilte das russische Katastrophenschutzministerium über die Nachrichten-App Telegram mit. Bislang hat die Regierung in Moskau mit neun Flügen mehr als 880 russische Staatsbürger in ihre Heimat zurückgebracht.

02:39 Uhr

Armeesprecher dementiert Netz-Totalausfall im Gazastreifen

Ein israelischer Armeesprecher hat einen erneuten Totalausfall der Telekommunikationsdienste im Gazastreifen dementiert. Er selbst habe gerade erst zum Beispiel Live-Übertragungen palästinensischer Propaganda-Leute auf TikTok gesehen, sagte Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Sender CNN in der Nacht. Die CNN-Journalistin konfrontierte ihn mit dem Umstand, dass der Sender ein geplantes Interview mit dem Internationalen Roten Kreuz wegen eines „Blackouts“ nicht habe führen können.

Die Netzwerke in Gaza seien vielleicht nicht perfekt, aber einen Blackout gebe es nicht, widersprach der Armeesprecher. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel hatte am Montag bei X berichtet, dass die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen erneut ausgefallen seien.

02:37 Uhr

WSJ: Israel bereitet Flutung der Hamas-Tunnel vor

Israel erwägt einem Medienbericht zufolge offenbar, die von der Hamas genutzten Tunnelsysteme im Gazastreifen zu fluten. Israel habe ein großes Pumpsystem installiert, um die von der terroristischen Hamas genutzten Tunnel unter dem Gazastreifen unter Wasser zu setzen und die Kämpfer zu vertreiben, berichtet die Zeitung „Wall Street Journal“ unter Berufung auf US-Beamte.

01:48 Uhr

Angehörige von Hamas-Geiseln treffen Netanyahu

Angehörige der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln der Hamas werden heute nach eigenen Angaben mit Israels Ministerpräsident Netanyahu zusammentreffen. Sie wollten eine Zusicherung vom Regierungschef, dass er das Schicksal ihrer verschleppten Verwandten bei der Militäroperation gegen die Hamas berücksichtige, erklärten die Familien. Sie warfen Netanyahu und Mitgliedern seiner Regierung zudem vor, ihren Forderungen nach einem Treffen tagelang ausgewichen zu sein. Nun soll es am heutigen Dienstag ein Gespräch geben.

01:48 Uhr

Israelische Offiziere: Auf jeden getöteten Hamas-Kämpfer kommen zwei getötete Zivilisten

Beim Militäreinsatz gegen die Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben zweier hochrangiger israelischer Offiziere für jeden getöteten Hamas-Kämpfer zwei Zivilisten getötet worden. Dieses Verhältnis sei „nicht gut“, die Ausnutzung von Zivilisten als menschliche Schutzschilde sei aber Teil der „grundlegenden Strategie“ der Hamas, sagte einer der beiden Militärvertreter, die nicht namentlich genannt werden wollten, in einem Gespräch mit Journalisten.

Es sei zu hoffen, dass sich die Anzahl der getöteten Zivilisten im Verhältnis zu getöteten Kämpfern im weiteren Verlauf der Kämpfe im Gazastreifen „erheblich“ verbessere, sagte ein Offizier weiter. Auf Informationen angesprochen, denen zufolge 5000 Hamas-Kämpfer getötet worden seien, erklärte einer der Offiziere, diese Zahl sei „mehr oder weniger exakt“.