Mehr und bessere Bahnverbindungen in MV: Neuer Fahrplan der Bahn gilt
10. Dezember 2023Die Bahn startet heute mit ihrem neuen Fahrplan. Für Mecklenburg-Vorpommern gibt es zahlreiche Änderungen und Verbesserungen.
Mehr Angebot, höhere Preise: Seit heute gilt der neue Fahrplan bei der Deutschen Bahn. Die sogenannten Flextickets kosten im Schnitt 4,9 Prozent mehr. Die Fahrkarten heißen so, weil sie Fahrgästen eine gewisse Flexibilität ermöglichen sollen, insbesondere bei der Zugauswahl. Der Preis für die Bahncard 25 erhöht um drei Euro. Sie kostet dann jährlich 62,90 Euro. Inhaber erhalten mit ihr 25 Prozent Rabatt auf jede gebuchte Bahnfahrt. Der Preis für die Bahncard 50, mit der Einzeltickets halb so viel kosten, bleibt hingegen gleich. Auch bei den Spar- und Supersparpreisen der Bahn ändert sich nichts.
Meyer: „Mobilitätsoffensive beginnt zu wirken“
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) sagte bereits am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, die Mobilitätsoffensive für Mecklenburg-Vorpommern beginne zu wirken. Nach Worten Meyers wurden für den Nordosten 1,2 Millionen Leistungskilometer mehr bestellt. Dies entspreche einer Steigerung um sieben Prozent.
Mehr Nachfrage durch Deutschlandticket
Durch das Deutschlandticket ist nach Meyers Worten die Nachfrage deutlich gestiegen. Deshalb sei es nötig, Kapazitäten auszubauen. Trotz des verbesserten Angebots kann es baubedingt für Reisende aber auch zu Einschränkungen kommen.
Pro Bahn: „Schritt in die richtige Richtung“
Marcel Drews vom Fahrgastverband Pro Bahn MV sagte bei NDR MV Live, mit dem neuen Fahrplan sei Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr ganz so abgehängt. So sei etwa die neue Taktung ein Schritt in die richtige Richtung, um eine Mobilitätswende zu erreichen. Damit aber noch mehr Menschen vom Auto auf die Bahn umsteigen, müsse auch bei den kommenden Fahrplanwechseln das Angebot stetig erweitert werden. So müssten noch bestehende Lücken geschlossen werden.
Die wichtigsten Änderungen für die Schiene
- Zwischen Stralsund und Pasewalk fahren in Zukunft die Züge stündlich statt alle zwei Stunden.
- Pasewalk und Anklam erhalten an Werktagen zweimal täglich eine Direktverbindung nach Rostock, Fahrzeit 3 Stunden.
- Ende April gibt es eine neue Regionalbahnlinie RB50. Sie soll Rostock – Güstrow – Neustrelitz verbinden. Dadurch wird auch das Angebot auf der Linie RE5 verdichtet. Damit fährt stündlich und nicht mehr alle zwei Stunden ein Zug von Rostock in Richtung Berlin.
- Neue Express-Bahn zwischen Rostock und Güstrow: Einmal morgens und zweimal abends fährt die Linie S2X dann diese Strecke in 22 Minuten.
- An den Wochenendnächten fährt nun auch die ganze Nacht im 30-Minuten-Takt eine Bahn zwischen Rostock und Warnemünde.
- Die Express-Bahn und die Wochenendbahn nach Warnemünde werden von der Bundesregierung gefördert.
Neue Taktung für mehr Flexibilität
- Die Linie RE1 von Schwerin nach Hamburg wird ebenfalls am Wochenende verstärkt. Sie soll ganzjährig am Wochenende stündlich fahren.
- Zwischen Bad Doberan und Graal-Müritz soll die Linie RB12 auch außerhalb der Sommersaison, also ganzjährig, im Stundentakt fahren.
- Zwischen Waren und Malchow fährt ganzjährig von Montag bis Freitagabend eine Bahn hin und zurück.
- Zwischen Mirow und Neustrelitz sollen zusätzliche Verbindungen am Morgen und Abend angeboten werden. Jeweils zwei neue Abfahrten morgens und zwei neue Abfahrten abends sind geplant.
- Von und nach Rügen fahren ebenfalls mehr Züge: Auf der Linie RB26 sollen unter der Woche und am Wochenende mehr Züge unterwegs sein. Außerdem werden die Linien teilweise bis nach Bergen verlängert und enden nicht in Putbus.
Rufbus-MV und Regiobusse werden erweitert
Von Januar an soll schrittweise im ganzen Land der Rufbus-MV erweitert werden. Außerdem fahren mehr Regiobusse, um nach Meyers Worten den Menschen den Umstieg auf klimafreundlichen Personennahverkehr zu ermöglichen. Die Regiobuslinien sollen stündlich oder zweistündlich fahren und eng mit dem Schienenverkehr verknüpft sein. Die fünf geplanten Regiobus-Linien werden vom Land mit 3,1 Millionen Euro gefördert. Rufbusse sollen darüber hinaus die „letzten Meter“ von zentralen, überregionalen Haltestellen zu den heimischen Haltestellen abdecken. Das Rufbussystem in Mecklenburg-Vorpommern wird vom Land mit 13,5 Millionen Euro gefördert.
Die wichtigsten Änderungen für Busse
- Die Linie 170 von Schwerin über Sternberg nach Cambs und Brüel fährt an Werktagen stündlich und am Wochenende alle zwei Stunden.
- Von Neubrandenburg nach Waren (Müritz) über Penzlin fahren die Busse ebenfalls stündlich, am Wochenende zweistündlich.
- Die Linie 330 fährt unter der Woche ebenfalls stündlich, am Wochenende zweistündlich von Wismar über Gägelow nach Grevesmühlen.
- Geplant sind Verbindungen von Sanitz über Greifswald nach Marlow, Tribsees und Grimmen und auch zwischen dem Königsstuhl und Klein Zicker über Sassnitz und Binz.