Zahl der jugendlichen “Rauschtrinker” in MV deutlich gestiegen

Zahl der jugendlichen “Rauschtrinker” in MV deutlich gestiegen

6. Januar 2024 Aus Von mvp-web
Stand: 06.01.2024 10:26 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern sind 2022 mehr als 430 jugendliche “Rauschtrinker” behandelt worden. Im Vergleich zu den Vorjahren ist vor allem die Zahl der betroffenen Mädchen deutlich gestiegen.

Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten, in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt gestiegen. 2022 seien 437 sogenannter Rauschtrinker im Alter von 10 bis 19 Jahren behandelt worden, teilte die Krankenkasse DAK mit. Das entspreche einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von rund 13 Prozent. Bundesweit war die Zahl das dritte Jahr in Folge gesunken, zuletzt um 1,3 Prozent.

Deutlicher Anstieg bei den Mädchen

Insgesamt seien 2022 in Mecklenburg-Vorpommern 231 Jungen und 206 Mädchen nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt worden, so die DAK-Angaben. Die Zahl der männlichen Betroffenen stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent, die der weiblichen um rund 18 Prozent. Den größten Anstieg gab es im Nordosten in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen. In dieser Altersgruppe stieg die Zahl der betroffenen Mädchen den Angaben zufolge sogar um rund ein Viertel.

Wettbewerb soll Aufklärung fördern

“Das Trinken von zu viel Alkohol kann das Risiko für eine ganze Palette von Erkrankungen im Verlauf des Lebens deutlich erhöhen. Besonders schädlich ist Alkohol für junge Menschen, da sie sich noch in der Entwicklung befinden”, wurde die Schweriner Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) zitiert. Tückisch sei, dass Folgen oft erst viele Jahr später sichtbar würden. Unter Dreses Schirmherrschaft veranstaltet die DAK 2024 erneut den Plakatwettbewerb “bunt statt blau”. Zum 15. Mal können Schülerinnen und Schüler bis Ende März Plakate zum Thema einreichen. Insgesamt warten laut DAK Geldpreise in Höhe von rund 12.000 Euro. Drese hofft, dass der Wettbewerb zur kritischen Auseinandersetzung mit Rausch und Sucht sowie zur Aufklärung beiträgt.