Landesweiter Luftalarm Russische Angriffswelle auf weite Teile der Ukraine
15. Februar 2024Die Ukraine meldet schwere Angriffe Russlands auf viele Regionen des Landes. Ziel war demnach vor allem die Infrastruktur, aber auch Wohnhäuser und Schulen seien getroffen worden. Landesweit heulten stundenlang die Sirenen.
Russland hat in der Nacht und in den frühen Morgenstunden massive Raketenangriffe gegen Ziele in fast allen Landesteilen der Ukraine durchgeführt. Einschläge gab es gleich in mehreren Regionen, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Mehr als zwei Stunden gab es landesweiten Luftalarm.
In Lwiw, im Westen des Landes, wurde laut ukrainischen Behörden ein Infrastrukturobjekt getroffen. Insgesamt seien etwa zehn Raketen allein auf die Region abgefeuert worden, schrieb Lwiws Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram. Zwei Personen seien verletzt worden, in mehreren Wohnhäusern seien wegen der Druckwelle die Fensterscheiben kaputtgegangen. Auch eine Schule sei beschädigt.
Eine Tote bei Angriff in der Region Charkiw
Treffer meldete auch die Region Saporischschja im Südosten des Landes. Eine Person wurde nach vorläufigen Angaben der Gebietsverwaltung verletzt, ein Infrastrukturobjekt beschädigt. Oleh Synjehubow, der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine, meldete einen Raketeneinschlag in Tschuhujiw. Dabei sei eine 67-jährige Frau ums Leben gekommen. Charkiw als Grenzregion steht praktisch täglich unter Beschuss – nicht nur durch Raketen, sondern auch durch Artillerie und Drohnen.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
Explosionen gab es zudem in den Regionen Chmelnyzkyj, Poltawa und Dnipropetrowsk. Die Militärverwaltung von Chmelnyzkyj bestätigte Schäden an zivilen Objekten. Im Gebiet Poltawa habe es ein Lager getroffen, wodurch ein Brand ausgebrochen sei, teilte Militärgouverneur Filip Pronin mit. Tote und Verletzte gebe es nicht.
„Der Feind attackiert Objekte der zivilen Infrastruktur“, schrieb derweil der Militärgouverneur von Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf seinem Telegram-Kanal, machte aber keine Angaben zu eventuellen Schäden. Die ukrainische Flugabwehr hatte zuvor in der Region Marschflugkörper ausgemacht.
Angriffe auf Kiew abgewehrt
Kiew wurde zwar ebenfalls beschossen, hat aber nach Angaben der dortigen Militärverwaltung alle Raketen und Marschflugkörper abfangen können. Schäden und Verletzte gebe es nicht, erklärte Militärgouverneur Serhij Popko.
Immer wieder attackiert Russland seit Beginn der Invasion vor fast zwei Jahren auch zivile Ziele im Hinterland der Ukraine. Oft sind Energieanlagen das Ziel. Die Angriffe dienen nach Ansicht von Experten dazu, den Widerstandswillen der Ukrainer zu brechen.