Wieder Streiks im Nahverkehr

Wieder Streiks im Nahverkehr

20. Februar 2024 Aus Von mvp-web
Stand: 20.02.2024 10:56 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs erneut dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Fahrgäste müssen sich am Mittwoch und Donnerstag auf Behinderungen einstellen.

Gestreikt wird in folgenden Unternehmen: VLP (Verkehrsbetriebe Ludwigslust Parchim), Nahbus (Nordwestmecklenburg GmbH), RSAG Rostock, Rebus (Regionalbus Rostock) und VBG (Verkehrsbetrieb Greifswald GmbH). Die Gewerkschaftler sind dazu aufgerufen, sich am Mittwoch in Rostock (vor der RSAG) und in Schwerin (vor dem Finanzministerium) zu großen Kundgebungen zu treffen. Es geht darum, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im ÖPNV in Mecklenburg-Vorpommern zu verbessern und zukunftsfähig zu machen. Zum Stand der Dinge sagt der Verhandlungsführer von ver.di Nord, Sascha Bähring: „Was uns die Arbeitgeber angeboten haben, reicht hinten und vorne nicht, um die Situation der Beschäftigten zu verbessern und eine Entlastung herbeizuführen. Die Arbeitgeber haben nunmehr die Chance, ein akzeptables Angebot vorzulegen.“

Die Lage im Landkreis Rostock sowie im Stadtgebiet

In der Stadt und im Landkreis Rostock sind RSAG und Rebus betroffen. In Rostock fallen laut RSAG sämtliche Fahrten auf allen Straßenbahn- und Buslinien aus. Im Landkreis Rostock stehen ebenfalls alle Busse still, so Rebus. In der Regel sind werktags etwa 170 Busse im Verkehrsgebiet zwischen Gnoien, Graal-Müritz, Neubukow und Krakow am See unterwegs. Die S-Bahnen und Züge der Deutschen Bahn fahren dagegen. Die Regionalzüge von Wismar nach Tessin sowie von Bad Doberan nach Graal-Müritz verkehren wie üblich. Auch die Molli rollt zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan. Bei den Fähren der Weißen Flotte zwischen Warnemünde und Hohe Düne gibt es keine Ausfälle.

Die Lage in Westmecklenburg

Auch in Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg werden die Busfahrer erneut streiken. Am Mittwoch um 3 Uhr soll der Streik beginnen. Laut ver.di sollen die Busse von Nahbus und der VLP bis Donnerstag um 23 Uhr 59 im Depot bleiben. Die Gewerkschaft möchte den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen um den Manteltarifvertrag erhöhen. Dabei geht es nicht ausschließlich ums Geld, sondern auch um mehr Urlaubstage, eine maximale Schichtlänge von zehn Stunden und Mindestruhezeiten von zwölf Stunden. Ursprünglich waren für den Mittwoch Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geplant – der kommunale Arbeitgeberverband sagte diese nach der Streikankündigung aber wieder ab. Der Nahverkehr in Schwerin streikt übrigens nicht, da es dort erst im vergangenen Jahr eine Tarifeinigung gegeben hatte.

Die Lage in Greifswald

In Greifswald fallen am Mittwoch und Donnerstag wegen des Warnstreiks voraussichtlich sämtliche Fahrten der Stadtbusse aus. Betroffen davon sind vor allem Schülerinnen und Schüler, da es hier keine extra Schulbusse gibt. Wer keine Möglichkeit hat, die Schule zu erreichen, gilt an diesen Tagen als entschuldigt. Das Bildungsministerium teilte mit, dass jede Schule den Unterricht abhängig von den Beeinträchtigungen in eigener Verantwortung regeln müsse.