“ liveblog “ Ukraine Tag 731 So 26.02.2024 ++ Ukraine meldet nächtliche russische Angriffe ++
26. Februar 2024Der ukrainischen Luftwaffe zufolge hat Russland in der Nacht mit 14 Drohnen und zahlreichen Raketen angegriffen. In Paris ist ein Treffen zur weiteren Unterstützung für die Ukraine geplant.
- Ukraine meldet russische Angriffe mit Drohnen und Raketen
- Paris: Staats- und Regierungschefs tagen zu Unterstützung für Ukraine
09:34 Uhr
Biden holt Kongressspitzen für Gespräche ins Weiße Haus
US-Präsident Joe Biden will laut der Nachrichtenagentur AP morgen die vier ranghöchsten Politiker des US-Kongresses zu Gesprächen über ein Nothilfepaket für die Ukraine und Israel im Weißen Haus empfangen. Bei dem Treffen mit dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, dem Minderheitsführer des Repräsentantenhauses, Hakeem Jeffries, dem Mehrheitsführer des Senats, Chuck Schumer, und dem Minderheitsführer des Senats, Mitch McConnell, werde Biden über die Dringlichkeit einer Verabschiedung des Pakets reden, hieß es den Angaben zufolge aus dem Weißen Haus.
Zudem solle es darum gehen, einen Shutdown der Regierungsbehörden im März zu verhindern. Das Nothilfepaket in Höhe von 95 Milliarden US-Dollar wurde im Senat bereits verabschiedet. Johnson weigert sich, darüber im Repräsentantenhaus abstimmen zu lassen, wo seine Republikaner die Mehrheit haben.
Mindestens zwei Tote nach nächtlichen Angriffen
Bei neuen nächtlichen Angriffen Russlands sollen in der Ukraine mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen sein. „Infolge eines Luftangriffs sind zwei Menschen gestorben – ein Ehepaar, das zu Hause war“, teilte die Verwaltung des Gebiets Sumy im Norden der Ukraine auf Telegram mit. Bei dem Angriff seien gelenkte Fliegerbomben abgeworfen worden.
Vier Verletzte durch Drohnenbeschuss meldete die zentralukrainische Industrieregion Dnipropetrowsk. Zwei Männer im Alter zwischen 41 und 49 Jahren, eine 20-Jährige sowie eine 60-Jährige seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak mit.
In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine wurde nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synjehubow die Ortschaft Pisotschyn mit umfunktionierten Flugabwehrraketen des Typs „S-300“ beschossen. Dabei seien zwei Getreidesilos sowie landwirtschaftliches Gerät getroffen worden. Auch in anderen Ortschaften habe es Schäden durch Drohnen und Fliegerbomben gegeben.
Ukraine meldet russische Angriffe mit Drohnen und Raketen
Die russischen Streitkräfte haben in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge 14 Angriffsdrohnen und zahlreiche Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Über den Regionen Charkiw und Dnipropetrowsk seien neun Drohnen sowie drei Lenkflugkörper abgefangen und zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram mit. Unklar war, was mit den Geschossen geschehen ist, die nicht abgefangen wurden.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Abstimmung zu Schwedens NATO-Beitritt
Das ungarische Parlament stimmt am Nachmittag (ab 16.20 Uhr) über den Beitritt Schwedens zur NATO ab. Das Votum ist die letzte Hürde des skandinavischen Landes auf dem Weg in das westliche Militärbündnis: Ungarn ist der einzige NATO-Mitgliedsstaat, der dem schwedischen Beitrittsgesuch noch nicht zugestimmt hat. Der rechtsnationalistische Regierungschef Viktor Orban pflegt ein enges Verhältnis zu Kreml-Chef Wladimir Putin.
Das traditionell blockfreie Schweden hatte im Mai 2022 als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland eine Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis beantragt. Finnland konnte der NATO im April 2023 beitreten, während Schweden wegen der Blockaden der Türkei und Ungarns weiter warten musste. Ankara hatte Ende Januar grünes Licht für den schwedischen Beitritt gegeben – nun fehlt nur noch das „Ja“ aus Ungarn.
Staats- und Regierungschefs wollen Unterstützung für Ukraine
Rund 20 Staats- und Regierungschefs aus überwiegend europäischen Ländern kommen in Paris zu einem Treffen zur Stärkung der westlichen Unterstützung für die Ukraine zusammen. Das Treffen im Elysée-Palast werde den Teilnehmern die Gelegenheit bieten, „ihre Einheit und ihre Entschlossenheit“ zu bekräftigen, Kiew „im von Russland in der Ukraine geführten Angriffskrieg“ zu unterstützen, erklärte die französische Präsidentschaft.
Nach Angaben eines Regierungssprechers wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz an den Gesprächen in Paris teilnehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird die Konferenz mit einer Videobotschaft eröffnen. Nach weiteren Angaben des Elysée-Palasts sollen bei dem Treffen „alle Möglichkeiten einer wirksamen Unterstützung der Ukraine geprüft werden“. Die Ukraine geht angesichts der stockenden Militärhilfe ihrer Verbündeten geschwächt in das dritte Kriegsjahr.