Der Landesbeauftragte von Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Burkhard Bley, hat sich für eine dauerhafte Unterstützung von ehemaligen Sportlern ausgesprochen, die noch unter den Folgen des DDR-Staats-Dopings leiden. „Junge Menschen sind im DDR-Spitzensport ohne Rücksicht auf die Risiken für die sportpolitischen Ziele der DDR instrumentalisiert worden. Sie waren einem Zwangssystem ausgeliefert, in dem sie auf Höchstleistungen getrimmt wurden“, erklärte Bley. Er unterstützte den Vorschlag, Betroffene in die Gruppe der SED-Unrechtsopfer aufzunehmen.
In Neubrandenburg ist das reparierte Karl-Marx-Denkmal wieder an seinem Platz am Friedrich-Engels-Ring aufgebaut worden. Vor einem Jahr hatten unbekannte Täter der Bronzestatue einen Arm abgetrennt. Es war der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Jahren. Die Reparatur in einer Berliner Werkstatt dauerte fünf Monate und kostete rund 2.000 Euro, die von der Stadt bezahlt wurden. Von den beiden abgetrennten Bronzearmen und den Tätern fehlt jede Spur.
Am Montag hat ein Mann in Prohn (Kreis Vorpommern-Rügen) zuerst einen Prospektverteiler und dann Polizisten angegriffen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, berichteten Zeugen, dass ein Mann in der Ringstraße auf einen anderen einschlagen soll. Die Beamten waren demnach schnell vor Ort und konnten den 36-jährigen deutschen Angreifer überwältigen. Während der Festnahme soll er noch zwei Polizisten im Alter von 25 und 57 Jahren an Hals und Gesicht gekratzt haben. Der 24-jährige libanesische Prospektverteiler trug Prellungen am Oberkörper davon. Die Polizei geht von einer Art psychischen Ausnahmesituation bei dem Täter aus, der in ein Krankenhaus nach Stralsund gebracht wurde. Gegen ihn wird nun ermittelt, unter anderem wegen des Verdachts auf Körperverletzung.
Das Landgericht Neubrandenburg hat im Prozess um den getöteten Sechsjährigen in Pragsdorf (Mecklenburgische Seenplatte) drei zusätzliche Verhandlungstage angesetzt. Die Beweisaufnahme sei im Laufe der Verhandlung umfangreicher geworden, so ein Sprecher. Der voraussichtlich letzte Termin ist nun der 4. April. Ursprünglich sollte der Prozess bis Ende März gehen. Dem wegen Totschlags angeklagten 15-Jährigen wird vorgeworfen, das sechsjährige Opfer im vergangenen September erst geschlagen und dann erstochen zu haben. Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft. Ihm droht eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren. Für den Prozesstag heute sind acht Zeugen geladen.
Vor dem Amtsgericht Waren (Mecklenburgische Seenplatte) beginnt heute der Prozess gegen zwei Männer und eine Frau aus Berlin, die den Virologen Christian Drosten im Sommer 2022 öffentlich beleidigt haben sollen. Sie sollen Drosten auf einem Campingplatz bei Wesenberg unter anderem als „Massenmörder“ und „Verbrecher“ bezeichnet und behauptet haben, er trage seinen wissenschaftlichen Titel zu Unrecht. Außerdem sollen gegen den Willen Drostens Handyaufnahmen von ihm verbreitet worden sein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wollten die Angeklagten den Virologen so vom Campingplatz vertreiben. Der Vorwurf lautet unter anderem Beleidigung und Nötigung. Drosten hatte als Experte in der Corona-Pandemie bundesweit Bekanntheit erlangt. Seitdem wurde er immer wieder angefeindet. Drosten selbst wird bei dem Prozess nicht anwesend sein. Angesetzt sind zwei Verhandlungstage.