Corona-Prämie: Viele Krankenpfleger in MV gehen leer aus

18. Januar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 18.01.2021 14:05 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern müssen viele Krankenpfleger weiter auf eine steuerfreie Corona-Prämie warten. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di haben landesweit lediglich Beschäftigte in drei Krankenhäusern einen solchen Bonus erhalten.

Es gehe um eine Wertschätzung der Mitarbeiter in den Krankenhäusern, sagte ver.di-Gesundheitsexperte Steffen Kühhirt. Viele von ihnen würden an der Belastungsgrenze arbeiten, immer mit Maske und oft mit Vollschutz. Die Überstunden häuften sich. Einige Pflegekräfte werden laut Kühhirt auch dann zur Arbeit gerufen, wenn sie selbst mit dem Coronavirus infiziert, aber arbeitsfähig sind. Die Lage sei aus dem Ruder gelaufen.

Ministerium: Keine Landesregelung geplant

Ein steuerfreier Bonus sei überfällig. Dieser könnte bis zu 1.500 Euro betragen und für alle Krankenhausmitarbeiter gelten – unabhängig davon, ob es eine Tarifbindung gibt. Vom Landesgesundheitsministerium in Schwerin hieß es, eine eigene Landesregelung sei gegenwärtig nicht vorgesehen. Das Ministerium verwies nach Berlin. Das Bundesgesundheitsministerium sei für eventuelle Nachbesserungen der abgelaufenen Bundesregelung zuständig.

Corona-Prämie: 70 Prozent der Kliniken blieben außen vor

Die Bundesregierung hatte im Sommer entschieden, dass Pflegekräfte in Altenheimen sowie Beschäftigte in Kliniken eine einmalige Corona-Prämie in Höhe von 1.000 Euro bekommen sollten, die von einigen Bundesländern aufgestockt wurde. Kritiker hatten moniert, dass wegen der Kriterien für die Verteilung der Gelder viele Beschäftigte außen vor bleiben. Berücksichtigt wurden nur Krankenhäuser, die bis zum Stichtag im September durch die Corona-Pandemie besonders belastet wurden. 70 Prozent der Kliniken in Deutschland würden deshalb bei der Prämie nicht einbezogen, hieß es.