Hansa Rostock will Ostseestadion an die Stadt verkaufen
23. Januar 2021Der FC Hansa Rostock will das Ostseestadion komplett an die Stadt Rostock verkaufen. Der Oberbürgermeister ist bereit zu verhandeln.
Sollte der Verkauf zustande kommen, würde das Ostseestadion komplett – und nicht nur einige Anteile – in den Besitz der Hansestadt Rostock übergehen. Die Rede ist von einem Kaufpreis von 15 Millionen Euro. Darüber hatte zuerst die „Ostsee-Zeitung“ berichtet. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sagte NDR 1 Radio MV, er sei bereit, mit dem Verein zu verhandeln. Hansa habe „Strahlkraft weit über die Stadtmauern hinaus, nicht nur im Land, sondern auch bundesweit“. Deshalb hoffe er auf die Unterstützung der Landesregierung. Der Verein habe in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet, sowohl sportlich als auch in der Fan-Arbeit „neben dem Platz“.
Hansa könnte Schuldenberg abbauen
Mit dem Verkaufserlös könnte der Fußball-Drittligist Hansa Rostock einen Großteil seiner Kredite ablösen. Die meisten Schulden hat der Verein offenbar bei seinem Sponsor und Investor Rolf Elgeti. Elgeti hatte vor mehr als fünf Jahren einen Kredit in zweistelliger Millionenhöhe übernommen, den Hansa bei einer Bank hatte, und dem Verein einen Teil der Schulden erlassen. Nach einem Verkauf wäre Hansa Mieter im Ostseestadion – für angeblich bis zu 500.00 Euro pro Jahr. Sollte Hansa aufsteigen, würde nach Informationen der Ostsee-Zeitung auch die Miete erhöht
Marien: Keine Luft zum Atmen“
Clubchef Robert Marien hatte bereits vor der Corona-Krise moniert, „die Kreditbelastung für das Stadion raubt dem FC Hansa die Luft zum Atmen“. Zudem stehen für das 2001 eingeweihte Stadion Sanierungskosten in Millionenhöhe an, unter anderem für die Flutlichtanlage und neue Sitze. Diese Investitionen würden den Verein überfordern, so Marien. Das Geld für die Sanierung soll von der Landesregierung bereitgestellt werden, wie der Verein hofft.
Schuldenlast von mehr als 23 Millionen Euro
Hansa Rostock hatte im Geschäftsjahr 2018/2019 nach eigenen Angaben mit 19,1 Millionen Euro zwar soviel Geld umgesetzt wie nie zuvor seit der Zugehörigkeit zur Dritten Liga. Die Schuldenlast des einstigen Bundesligisten belief sich im Bilanzzeitraum aber weiterhin auf mehr als 23 Millionen Euro. Die anhaltenden Einschnitte wegen der Corona-Pandemie haben für den ohnehin schon klammen Club weitere Verluste in Millionenhöhe zur Folge.