Aktuelle Corona-News im TickerErste deutsche Metropole unter 50er-Inzidenz – RKI meldet 3300 weniger Fälle als in Vorwoche
4. Februar 2021Top Corona-News am 4. Februar 2021
- Frankreichs Premierminister: Neuer Corona-Lockdown möglich (19.11 Uhr)
- Regierung in Wien prüft Abschottung Tirols wegen Corona-Mutationen (15.05 Uhr)
- Spahn über Corona-Lockerungen: „Können nicht den ganzen Winter im Lockdown bleiben“ (08.53 Uhr)
- Robert-Koch-Institut meldet 14.211 Corona-Neuinfektionen (07.22 Uhr)
- München erreicht als erste deutsche Metropole Inzidenzwert unter 50 (07.16 Uhr)
Frankreichs Premierminister: Neuer Corona-Lockdown möglich
19.11 Uhr: Frankreichs Premierminister Jean Castex hat mit einem neuen Lockdown gedroht, falls sich die Lage in der Corona-Pandemie verschlimmern sollte. „Die Lage bleibt beunruhigend“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Paris. „Wenn wir gezwungen sind, werden wir nicht zögern, unsere Verantwortung wahrzunehmen. „Derzeit sei jedoch das Übersee-Département Mayotte im Indischen Ozean der einzige Teil Frankreichs, wo es einen Lockdown gebe. Die bisherigen Beschränkungen gelten weiter.
Frankreich mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnern ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen. Nach Behördenangaben vom Mittwoch starben bereits 77 600 Menschen. Staatschef Emmanuel Macron hat das Reizthema Impfungen inzwischen zur Chefsache gemacht. Der 43-Jährige versprach, dass jeder Franzose, der dies wolle, bis Ende des Sommers einen Impftermin bekomme.
Woidke: „Kann mir schnelle Lockerungen im Februar nicht vorstellen“
16.33 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am kommenden Mittwoch skeptisch gegenüber Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen gezeigt. Zwar gingen die Infektionszahlen glücklicherweise bundesweit beständig nach unten. „Aber es reicht noch nicht, wir müssen weiter vorsichtig sein“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Potsdam. „Deshalb kann ich mir schnelle Lockerungen im Februar noch nicht vorstellen.“
Bei der MPK mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) werde darüber beraten, ob überhaupt und ab wann erste Lockerungen möglich sein könnten, sagte Woidke. „Wenn wir über Lockerungen reden, haben die Grundschulen für mich Vorrang“, sagte er. Parallel müsse weiter geimpft werden. „Dazu brauchen wir verlässliche Impfstofflieferungen und einen klaren Fahrplan, wie zum Impfgipfel mit der Bundeskanzlerin und dem Gesundheitsminister besprochen“, betonte Woidke.
Regierung in Wien prüft Abschottung Tirols wegen Corona-Mutationen
15.05 Uhr: Angesichts einer raschen Ausbreitung von ansteckenderen Varianten des Coronavirus in Tirol könnten Teile oder sogar das gesamte österreichische Bundesland unter Quarantäne gestellt werden. Die Regierung in Wien prüfe derzeit mit Experten alle Optionen, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag unter Berufung auf „informierte Kreise“. Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte die Lage in Tirol zuvor als „ernst“ bezeichnet.
Das Land Tirol habe noch am Mittwoch ein „sehr straffes Fünf-Punkte-Programm aufgestellt, mit dem die Situation genau untersucht werden soll“, sagte der Grünen-Politiker vor den Medien in Wien. Am Sonntag werde dann über das weitere Vorgehen entschieden. Gleichzeitig forderte Anschober möglichst rasche Massentests.
Zuvor hatte die Virologin und Beraterin der österreichischen Regierung, Dorothee von Laer, den Tiroler Behörden Untätigkeit im Umgang mit den Corona-Mutanten vorgeworfen. In Zeitungsinterviews wies sie darauf hin, dass bereits 20 Prozent der Infektionen in Tirol auf die Varianten zurückzuführen seien, die zuerst in Großbritannien sowie in Südafrika entdeckt worden waren.
Nach ihren Angaben traten zudem mindestens zwei bis drei eigenständige Tiroler Mutationen der südafrikanischen Variante auf. Als Konsequenz forderte die Virologin, das Bundesland einen Monat lang zu isolieren.
Nach Informationen von APA sind andere Experten, die die Regierung beraten, aber nicht alle der Meinung der Virologin. Es würden unterschiedliche Zahlen vorliegen, die nun geprüft werden müssten. Demnach sehen manche keinen Hinweis auf eine Tirol-Mutation des südafrikanischen Erregers.
Norwegisch-luxemburgische Corona-Variante in Halle nachgewiesen
15.01 Uhr: Eine als norwegisch oder auch luxemburgisch bezeichnete Variante des Coronavirus ist in Halle entdeckt worden. Die Mutation B 1.1.6. sei bei einer Mitarbeiterin des Krankenhauses St. Elisabeth und St. Barbara nachgewiesen worden, teilte Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) am Donnerstag mit. Diese Virusvariante gelte als schneller ansteckend als andere.
Sie sei erstmals Ende 2020 in Luxemburg aufgetreten, sagte Amtsärztin Christine Gröger. Ob der Krankheitsverlauf schwerer ist als bei anderen Varianten sei nicht bekannt. Die Klinikmitarbeiterin befinde sich in häuslicher Quarantäne. Wo sie sich angesteckt hat, sei noch unklar. Als Konsequenz gälten bis auf Ausnahmen wie für die Kinderstation Quarantäneregeln sowie Besuchsverbote für das Krankenhaus, erklärte Wiegand.
Trotz überlasteter Kliniken: Tschechien schlägt deutsche Hilfsangebote weiter aus
14.29 Uhr: Der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatny hat trotz der angespannten Corona-Lage in seinem Land Hilfsangebote aus Deutschland erneut ausgeschlagen. Sowohl Bayern als auch Sachsen hatten sich bereiterklärt, die Behandlung von Covid-19-Intensivpatienten zu übernehmen. „Es ist ein symbolisches und klares Signal an alle Bürger dieses Landes: Die Tschechische Republik kümmert sich um Euch“, sagte Blatny am Donnerstag auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.
Die Übernahme einzelner Patienten durch das Ausland wäre nach Einschätzung des Ministers „keine Lösung in dieser Situation“. Blatny besuchte das besonders stark betroffene Krankenhaus der Grenzstadt Cheb (Eger). Er sagte daraufhin zu, dass drei zusätzliche Ärzte das erschöpfte Personal unterstützen würden. Zwei Hubschrauber, die Patienten in andere Landesteile bringen, sollen nun rund um die Uhr im Einsatz sein.
Cheb mit rund 30.000 Einwohnern ist auf drei Seiten von Deutschland umgeben. In der gesamten Verwaltungsregion mit Sitz in Karlsbad (Karlovy Vary) war nur noch ein einziges Covid-19-Intensivbett frei. Einen Bericht der tschechischen Zeitung „DenikN“, wonach sich die womöglich ansteckendere, erstmals in Großbritannien entdeckte Virusmutation möglicherweise unerkannt und unkontrolliert ausbreite, wies der Gesundheitsminister zurück. Diese Information sei falsch, sagte der 50-Jährige.
In dem EU-Mitgliedstaat mit 10,7 Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie bereits mehr als eine Million bestätigte Corona-Fälle. Mehr als 16.800 nachweislich Infizierte starben. Rund 5800 Patienten befinden sich aktuell im Krankenhaus in Behandlung.
Spahn über Corona-Lockerungen: „Können nicht den ganzen Winter in hartem Lockdown bleiben“
08.53 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich zurückhaltend zu möglichen Lockerungen der Corona-Infektionsschutzregeln ab Mitte Februar geäußert. „Die Zahlen sind ermutigend, es gibt bei den Neuinfektionen einen spürbaren Trend nach unten. Aber man kann noch nicht abschließend sagen, wo wir am 14. Februar stehen“, sagte Spahn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag).
Vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten werde das Robert Koch-Institut erste Ergebnisse dazu mitteilen, wie sich die Mutationen des Coronavirus bisher verbreiteten. Bei dem Treffen am Mittwoch kommender Woche soll darüber entschieden werden, ob der zunächst bis 14. Februar befristete Lockdown verlängert wird.
Spahn sagte weiter: „Wir brauchen einen verantwortungsvollen Übergang vom Lockdown in einen neuen Normalzustand.“ Aus seiner Sicht seien zuerst Kitas und Schulen dran. „Und danach wird nach und nach auch in anderen Bereichen gelockert.“ Ob das schon ab dem 15. Februar oder erst später gehe, werde nächste Woche entschieden.
Die Stufenpläne, die manche Bundesländer erarbeiteten, halte er für klug. „Man muss regional unterschiedlich agieren und reagieren können“, meinte der Gesundheitsminister. „Wir können nicht den ganzen Winter in diesem harten Lockdown bleiben. Das würden wir nicht gut aushalten als Gesellschaft.“
Spahn stellte zugleich rasche Verbesserungen bei der Corona-Warn-App in Aussicht. „Die nächste Aktualisierung in der kommenden Woche löst ein Problem, das uns seit Beginn des Projekts beschwert: die Nutzung der App auf älteren Handys“, sagte der Minister den Funke-Zeitungen. Das Update gebe es am 10. Februar. Damit werde es vier Millionen zusätzlichen
Handybesitzern möglich sein, die Corona-Warn-App runterzuladen.
Die Corona-Warn-App der Bundesregierung wurde bislang mehr als 25 Millionen Mal heruntergeladen. Experten schätzen, dass sie von rund 23 Millionen Menschen aktiv genutzt wird.
Robert-Koch-Institut meldet 14.211 Corona-Neuinfektionen
07.22 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstag (Stand 4.2., 00.00 Uhr) 14.211 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages sowie 786 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Vor exakt einer Woche hatte das RKI 17.533 Neuinfektionen sowie 941 Todesfälle verzeichnet.
Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner anzeigt, belief sich am Donnerstagmorgen bundesweit auf 80,7. Am Vortag war ein Wert von 82,9 gemeldet worden.
Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie 2.252.001 Menschen in Deutschland mit Covid-19 infiziert. Nach Angaben des RKI stieg die Zahl der an Corona-Verstorbenen auf 59.742. Dahingegen konnten 1.991.000 Infizierte wieder genesen.
München erreicht als erste deutsche Metropole Inzidenzwert von unter 50
Donnerstag, 4. Februar, 07.16 Uhr: Die Stadt München hat als erste deutsche Metropole wieder einen Inzidenzwert von unter 50 erreicht. Das Robert-Koch-Institut meldete am Donnerstagmorgen einen Wert von 48 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen.
Die anderen deutschen Millionenstädte liegen noch über der 50er-Inzidenz, die Bundeskanzlerin Merkel als Ziel des Lockdowns ausgegeben hatte. Köln kommt auf 75,9, Hamburg auf 65 und Berlin auf 80,6.
7-Tage-Inzidenz lag bei 910: Wanderer machen Dorf in Baden-Württemberg zum Corona-Hotspot
22.14 Uhr: In Mühlheim an der Donau im Bundesland Baden-Württemberg soll es zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen sein. Das berichtet die „Bild“-Zeitung. Die 7-Tage-Inzidenz habe am vergangenen Wochenende bei 910 gelegen, mittlerweile sei sie auf rund 500 zurückgegangen. Der Ausbruch sei auf eine Wandergruppe von 14 Männern und Frauen zurückzuführen. Der Ausflug, bei dem klar gegen die Corona-Maßnahmen verstoßen worden sei, habe bereits am 16. Januar stattgefunden.
Der Bürgermeister der Stadt, Jörg Kaltenbach (CDU), äußerte sich gegenüber „Bild“: „Die Wanderer stammen aus zehn Haushalten. Sie sind alle noch in einer kleinen Hütte eingekehrt.“ Die „Schwäbische Zeitung“ berichtete, die Gruppe habe dort stundenlang zusammengesessen.
Bürgermeister Kaltenbach sagte weiter: „Die Beteiligten haben sich gegenseitig angesteckt und später andere infiziert. Das muss hart bestraft werden!“ In mindestens zwei Firmen im Ort sollen Arbeitskollegen angesteckt worden sein. Dabei gebe es 25 Covid-19-Fälle, die auf die Wanderung zurückzuführen seien. Eine Person müsse im Krankenhaus behandelt werden.
Die beteiligten Wanderer hätten bewusst Kontakte verschwiegen und falsche Angaben gemacht, so Kaltenbach. Deswegen könne man die Infektionskette nicht komplett nachverfolgen. Das Verhalten der 14 Personen grenze an „fahrlässige Körperverletzung“.
Der zuständige Landrat Stefan Bär äußerte sich in einer Videoansprache auf Facebook zu dem Vorfall: „Das ist rücksichtsloses und egoistisches Verhalten.“ Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet worden. Die Polizei Konstanz ermittle.
Corona-Inzidenz sinkt – nur noch 12 Landkreise liegen über kritischer 200er-Marke
22.07 Uhr: Der Richtwert für Corona-Neuinfektionen ist in Deutschland weiter gefallen: Das Robert Koch-Institut (RKI) wies am Mittwochmorgen noch 82,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen aus. Schon in den letzten Tagen war diese Quote gefallen (90,9 am Montag, 90,0 am Dienstag). Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Auch die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI sinkende Sieben-Tage-Inzidenzen. Der als sehr kritisch betrachtete Wert von 200 wird demnach nur noch in 12 Landkreisen überschritten. Besonders betroffen sind Bayern und Thüringen. Spitzenreiter bleibt der bayerische Landkreis Tirschenreuth mit nur knapp unter 300.
Bayern (5):
- Landkreis Tirschenreuth: 297,0
- Landkreis Hof: 261,6
- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge: 246,4
- Landkreis Regen: 241,6
- Kreisfreie Stadt Hof: 213,9
Brandenburg (1):
- Landkreis Ostprignitz-Ruppin: 202,3
Sachsen-Anhalt (2):
- Landkreis Burgenlandkreis: 266,7
- Landkreis Anhalt-Bitterfeld: 236,6
Thüringen (4):
- Landkreis Schmalkalden-Meiningen: 256,2
- Landkreis Hildburghausen: 254,8
- Landkreis Gotha: 230,5
- Landkreis Altenburger Land: 200,2