Deutschlandkarte zeigt: Schon 74 Kreise unter 50er-Inzidenz – doch 111 weiterhin über 100

5. Februar 2021 Aus Von mvp-web

18:16:58
Lockdown, Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen: Erklärtes Ziel der ergriffenen Corona-Maßnahmen ist es, die bundesweite 7-Tage-Inzidenz auf einen Wert unter 50 zu bringen. Seit ihrem Höchstwert von 197,6 am 22. Dezember rückt die Bundesrepublik ihrem Ziel auch immer näher: am Freitagmorgen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) eine 7-Tage-Inzidenz von nur mehr 79,9 Fällen pro 100.000 Einwohner.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt seit Anfang des Jahres kontinuierlich.

RKI/FOL/Datawarapper Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt seit Anfang des Jahres kontinuierlich.

Erfreulich dabei: Die Zahl der Kreise mit einer deutlich erhöhten 7-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Fällen pro 100.000 Einwohner sinkt kontinuierlich, während die der Kreise mit einem Wert von unter 50 immer weiter steigt.

Noch 13 Kreise sind besonders stark betroffen

Besonders weit von einer 50er-Inzidenz entfernt sind aktuell noch 13 Kreise. Zehn davon melden am Freitagmorgen einen Inzidenzwert von mehr als 200, drei liegen sogar deutlich über 300. Interessant dabei: Der Großteil dieser Kreise liegt direkt an der tschechischen Grenze oder grenzt an diese Gebiete an. Tschechien kämpft seit langem mit einem starken Infektionsgeschehen, viele Arbeiter pendeln weiterhin regelmäßig über die Grenze.

Immer mehr Kreise erscheinen gelb oder orange: Ihre Inzidenz hat den kritischen Wert von 50 unterschritten.

RKI Immer mehr Kreise erscheinen gelb oder orange: Ihre Inzidenz hat den kritischen Wert von 50 unterschritten.

Folgende Regionen sind betroffen:

Diese drei deutschen Kreise weisen einen Inzidenzwert über 300 auf

  • Landkreis Tirschenreuth (363,7)
  • Landkreis Hof (337,5)
  • Stadt Hof (327,3)

Diese zehn Kreise weisen einen Inzidenzwert über 200 auf

  • Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (287,7)
  • Landkreis Burgenlandkreis (282,4)
  • Landkreis Spree-Neiße (259,4)
  • Landkreis Schmalkalden-Meiningen (252,2)
  • Landkreis Eichsfeld (238,0)
  • Landkreis Hildburghausen (234,2)
  • Landkreis Regen (217,0)
  • Landkreis Altenburger Land (210,3)
  • Landkreis Saale-Orle-Kreis (209,2)
  • Stadt Weiden in der Oberpfalz (203,5)

Zudem liegen am Freitagmorgen weitere 98 Regionen in Deutschland über einem Inzidenzwert von 100 Fällen pro 100.000 Einwohner.

74 Regionen senken den Bundesschnitt

Das Ziel von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner haben dagegen bereits 74 Regionen in Deutschland erreicht. Sie verteilen sich vor allem auf den westlichen Teil der Bundesrepublik. Neun davon weisen sogar einen Inzidenzwert unter 25 auf.

Diese 9 Regionen weisen einen Inzidenzwert unter 25 auf

  • Landkreis Heidekreis (22,7)
  • Landkreis Lüchow-Dannenberg (22,7)
  • Landkreis Emmendingen (22,2)
  • Landkreis Bernkastel-Wittlich (22,2)
  • Landkreis Plön (21,8)
  • Stadt Trier (20,6)
  • Landkreis Dithmarschen (18,8)
  • Stadt Emden (16,0)
  • Stadt Zweibrücken (11,7)

65 weitere Kreise haben den kritischen Wert von 50 unterschritten, 24 weitere weisen eine 7-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 55,0 auf.

Freitag, 5. Februar 2021: Die Corona-Trends für Deutschland

  • Neuinfektionen: 12.908; Gesamt: 2.264.909
  • Neue Sterbefälle: 855; Gesamt: 60.597

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitagmorgen 12.908 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Das sind mehr als 1000 weniger als am Freitag der Vorwoche, als 14.022 Neuinfizierte gemeldet wurden. Die Zahl der Todesfälle ist im Vergleich zur Vorwoche (839) allerdings leicht gestiegen: Laut RKI gibt es zum Freitagmorgen 855 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Als genesen gelten laut dem Institut 2.008.200 Menschen, aktiv sind 196.500 Fälle – 5100 weniger als am Donnerstag (201.600).

Das RKI meldet am Freitagmorgen 12.908 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2.

RKI/FOL/Datawarapper Das RKI meldet am Freitagmorgen 12.908 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag (80,7)

erneut gesunken und liegt nun bei 79,9 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die R-Werte hingegen sind leicht gestiegen: Das 4-Tage-R liegt laut RKI-Lagebericht von Donnerstagabend bei 0,78, am Vortag lag es noch bei 0,75. Das 7-Tage-R ist von 0,83 auf 0,89 angestiegen. Der R-Wert gibt an, wie viele weitere Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Laut WHO sollte er bei 0,7 oder niedriger liegen, um das Infektionsgeschehen kontrollieren zu können.

Die R-Werte geben an, wie viele weitere Personen ein Infzierter im Durchschnitt ansteckt.

RKI/FOL/Datawarapper Die R-Werte geben an, wie viele weitere Personen ein Infzierter im Durchschnitt ansteckt.

Das Divi Intensivregister meldet am Freitagmorgen 4129 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Am Vortag waren es 4186 – der Abwärtstrend der letzten Wochen setzt sich also weiterhin fort. Insgesamt sind laut Register 20.784 von 24.276 betreibbaren Intensivbetten aktuell belegt, was einer Auslastung von knapp 86 Prozent entspricht. 10.333 weitere Betten stehen als Notfallreserve zur Verfügung und können binnen sieben Tagen einsatzbereit gemacht werden.

Am Freitagmorgen liegen 4129 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.

Divi Intensivregister Am Freitagmorgen liegen 4129 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen.

Donnerstag, 5. Februar 2021: Impf-Effekt? Inzidenz unter Ältesten sinkt – doch beim Impfen hapert es weiter

Bereits seit Anfang des Jahres zeichnet sich in Deutschland ein positiver Trend ganz besonders ab: Die Inzidenzen unter den Senioren nehmen konstant ab. Lag die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Bundesbürger über 80 in der ersten Kalenderwoche des Jahres noch bei 417 Fällen, so lag sie in der vergangenen Woche (25. Bis 31. Januar) bereits bei durchschnittlich nur mehr 201,6. Zum Mittwoch ist sie sogar auf 156 gesunken, wie das Robert Koch-Institut in seinem täglichen Lagebericht zur Corona-Pandemie schreibt.

Die Inzidenzen unter den Ältesten gehen seit Januar konstant zurück.

RKI/FOL/Datawrapper Die Inzidenzen unter den Ältesten gehen seit Januar konstant zurück.

Ein ähnliches Bild zeichnet die Inzidenzkurve derjenigen zwischen 60 und 79 Jahren: Mit 154,3 Fällen pro 100.000 erreichte sie Ende 2020 ihren Höhepunkt. In der vergangenen Kalenderwoche lag sie durchschnittlich nur mehr bei 78,7, am Mittwoch sogar bei 66.

Über den Ursprung dieses erfreulichen Trends kann derzeit nur gemutmaßt werden. Allerdings zeigen die Grafiken des RKI: 931.158 der insgesamt 2.713.210 verteilten Impfdosen gingen an Menschen höheren Alters – also knapp 35 Prozent. 222.542 davon waren bereits Zweitimpfungen, die Betroffenen gelten demnach als vollständig immunisiert. Hinzu kommen 846.119 verteilte Impfdosen in Pflegeheimen, weitere 31 Prozent. 238.573 davon waren ebenfalls bereits Zweitdosen.

Mehr als 60 Prozent der bislang Geimpften sind Senioren oder Pflegeheimbewohner.

RKI Mehr als 60 Prozent der bislang Geimpften sind Senioren oder Pflegeheimbewohner.

Insgesamt kann Deutschland seinen Verzug im Impfrennen allerdings weiterhin nicht aufholen. In den vergangenen sieben Tagen wurden hierzulande durchschnittlich 95.317 Impfdosen pro Tag verteilt. Am 26. Januar lag dieser Schnitt noch bei 98.228 – anstatt zu steigen, ist er also gesunken.

Das 7-Tage-Mittel der täglich verteilten Impfdosen ist zuletzt sogar leicht gesunken.

RKI/FOL Das 7-Tage-Mittel der täglich verteilten Impfdosen ist zuletzt sogar leicht gesunken.

Impfquote pro 100 Einwohner: Deutschland im Welt- und Europavergleich

Laut „Our World in Data” haben inzwischen 3,1 von 100 Bundesbürgern wenigstens eine Impfdosis erhalten. In Israel sind es bereits 58,8, in den Vereinigten Arabischen Emiraten 34,8. Auf Platz drei folgt Großbritannien mit 14,9 Impfdosen pro 100 Einwohner. Es ist somit das Land in Europa, das den größten Teil seiner Bevölkerung bereits impfen konnte.

Knapp 60 von 100 Einwohnern Israels sind bereits geimpft.

Our World in Data Knapp 60 von 100 Einwohnern Israels sind bereits geimpft.

Schneller voran als Deutschland kommen außerdem folgende Länder in Europa:

  • Serbien (7,3)
  • Malta (6,6)
  • Monaco (6,1)
  • Dänemark (4,9)
  • Island (4,5)
  • Irland (4,0)
  • Rumänien (3,9)
  • Slowenien (3,7)
  • Litauen (3,6)
  • Schweiz (3,6)
  • Spanien (3,6)
  • Italien (3,5)
  • Portugal (3,3)
  • Polen (3,3)
  • Ungarn (3,2)

Letzter ist die Bundesrepublik allerdings nicht. Hinter Deutschland liegen beispielsweise Griechenland (3,0), Schweden (2,8) und Frankreich (2,4).

Im europaweiten Impfrennen ist Deutschland abgeschlagen - und Großbritannein den restlichen Ländern weit voraus.

Our World in Data Im europaweiten Impfrennen ist Deutschland abgeschlagen – und Großbritannein den restlichen Ländern weit voraus.

Donnerstag, 4. Februar 2021: Die Corona-Trends für Deutschland

  • Neuinfektionen: 14.211; Gesamt: 2.252.001
  • Neue Sterbefälle: 786; Gesamt: 59.742

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstagmorgen 14.211 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 sowie 786 neue Sterbefälle im Zusammenhang mit der dadurch ausgelösten Krankheit Covid-19. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 2.252.001 Menschen in Deutschland mit Sars-CoV-2 infiziert und es gab 59.742 Corona-Tote. Als genesen gelten laut RKI inzwischen 1.991.000 Menschen, aktiv sind noch 201.600 Fälle.

Ds RKI meldet am Donnerstagmorgen 14.211 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2.

RKI/FOL/Datawrapper Ds RKI meldet am Donnerstagmorgen 14.211 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag (82,9) gesunken und liegt nun bei 80,7. Selbiges gilt für die R-Werte. Am Vortag lagen beide bei 0,85. Zum Mittwochabend ist jedoch das 4-Tage-R auf 0,75 gesunken und nähert sich somit dem Wunsch-Ziel von 0,7, ab welchem das Infektionsgeschehen als kontrollierbar gilt. Auch das 7-Tage-R ist leicht gesunken und liegt am Mittwochabend bei 0,83.

Das Divi Intensivregister meldet am Donnerstagmorgen 4186 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen. Das sind 18 weniger als am Vortag (4204). Insgesamt sind laut Intensivregister derzeit 20.841 von 24.265 betreibbaren Intensivbetten belegt. Das entspricht einer Auslastung von knapp 86 Prozent. Außerdem stehen 10.337 Betten als Notfallreserve zur Verfügung, welche binnen sieben Tagen einsatzbereit gemacht werden können.

Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten sinkt weiter.

Divi Intensivregister Die Zahl der auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten sinkt weiter.