Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter 75

9. Februar 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 09.02.2021 10:47 Uhr

Bei fast 200 lag der Inzidenzwert kurz vor Weihnachten. Seitdem geht er langsam aber stetig zurück. Nun konnte das RKI erstmals wieder einen Wert unter 75 vermelden. Regional gibt es aber große Differenzen – von knapp 15 bis fast 400.

Erstmals seit mehr als drei Monaten liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz laut Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) unter der Schwelle von 75. Das RKI gab den wichtigen Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen am frühen Morgen zunächst mit 72,8 an, schränkte dann aber später ein, dass rund 600 Fälle aus Nordrhein-Westfalen fehlten. Der angegebene Wert sei daher um 0,8 zu niedrig, liege aber immer noch unter 75.

Die Zahl sinkt seit mehreren Wochen. Ihren Höchstwert hatte die Sieben-Tage-Inzidenz am 22. Dezember mit 197,6 Fällen pro 100.000 Einwohner. Unter die Schwelle von 100 war sie vor zwölf Tagen gerutscht.

Höchster Wert im Norden Bayerns, niedrigster in der Pfalz

Das politische Ziel ist eine Sieben-Tage-Inzidenz von langfristig unter 50. Dieser Wert ist unter Fachleuten und Politikern aber umstritten. Es gibt die Forderung, gerade auch wegen der vermutlich ansteckenderen Mutationen des Virus, die sich derzeit verbreiten, einen deutlich niedrigeren Wert anzupeilen.

Regional gibt es bei der Inzidenz weiterhin große Unterschiede: Landkreise mit sehr hohen Inzidenzwerten sind derzeit vor allem im Nordosten Bayerns und in Thüringen zu finden. Den höchsten Wert weist laut RKI der Landkreis Tirschenreuth in Bayern auf – mit 392,8.

Vergleichswiese niedrig sind die Werte in vielen Kreisen im Südwesten Bayerns, in Schleswig-Holstein und in den nördlichen Teilen Niedersachsens. Die bundesweit geringsten Werte weisen derzeit die Landkreise Plön (18,7) und Dithmarschen (15,8) in Schleswig-Holstein auf – sowie die Stadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz (14,6).

2.291.924 nachgewiesene Infektionen

Binnen eines Tages meldeten die deutschen Gesundheitsämter dem RKI 3379 Corona-Neuinfektionen – hinzu kommen die fehlenden Fälle aus NRW, die morgen in die Statistik einfließen werden. Außerdem wurden 481 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI 6114 Neuinfektionen und 861 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.291.924 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 09.02., 00.00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 62.156. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.057.300 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 0,94 (Vortag 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 94 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.