Schwesig will Corona-Regeln verlängern

9. Februar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 09.02.2021 11:14 Uhr

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich vor dem Bund-Länder-Gipfel für eine Verlängerung des Corona-Lockdowns ausgesprochen. Zugleich forderte sie einen Plan für mögliche Lockerungen. Die Wirtschaft in MV hofft auf einen baldigen Neustart.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat vor der nächsten Corona-Beratung von Bund und Ländern am Mittwoch einen bundeseinheitlichen Plan für mögliche Lockerungen gefordert. Mit Blick auf Mutationen des Coronavirus sei es sicherlich richtig, wenn die Einschränkungen noch einmal verlängert würden, „aber gleichzeitig muss es auch einen Perspektivplan geben.“ Man müsse sagen, bei welcher Inzidenz was möglich ist – etwa bei einer Inzidenz von 100, 50 oder 35, unterstrich Schwesig. „Damit die Leute auch ein Ziel haben. Wir können nicht einfach immer nur verlängern, sondern wir müssen auch genau diese Perspektive geben.“

Bei niedrigem Inzidenzwert Regelbetrieb in Kitas und Grundschulen

Für Regionen, die keine Hotspots sind, sprach sich die Regierungschefin für Lockerungen bei Schulen, Kitas, aber auch Friseuren aus. Kitas und Grundschulen sollten nach den Winterferien in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder in den Regelbetrieb gehen, so die SPD-Politikerin. „Wir wollen dort, wo wir keine Risikogebiete mehr haben, wo wir unter 50 sind, wieder einen regulären Kita- und Grundschulalltag anbieten.“

Wirtschaft erwartet klares Signal vom Corona-Gipfel

Viele Einzelhändler und Dienstleister in Mecklenburg-Vorpommern warten auf ein klares Signal vom Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch. Sie wollen wissen, wie lange der Lockdown für sie noch dauert, wann genau sie ihre Geschäfte wieder öffnen können. Vielen Gewerbetreibenden gehe die Luft aus, sagte der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages im Land, Andreas Wellmann. Wellmann fürchtet zum Beispiel, dass das Leben in den Innenstädten auf Dauer Schaden nimmt. Die Geschäfte bräuchten schnelle Hilfe und eine Aussicht. Als katastrophal bezeichnete Mecklenburg-Vorpommerns Dehoga-Präsident Lars Schwarz die Stimmung in dem von ihm vertretenen Hotel- und Gaststättengewerbe. Gestandene Unternehmen würden verzweifeln, um ihre Existenz bangen. Sie bräuchten Zuversicht und einen Stufenplan, der zeige, wie geöffnet werden könne.

Industrie- und Handelskammern wollen Schulterschluss

Die Wirtschaft wolle wissen, wie es weitergehen kann trotz anhaltender Inzidenzen auch oberhalb von 50, so Sven Müller, Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände in Mecklenburg-Vorpommern. Für die norddeutschen Industrie- und Handelskammern forderte deren Präses Professor Norbert Aust einen Schulterschluss. Er begrüße ausdrücklich die von einzelnen Bundesländern im Norden angestoßenen Diskussionen um Lockerungen. „Diese Initiativen sollten im norddeutschen Schulterschluss gemeinsam in der Bund-Länder-Konferenz mit dem Ziel eines bundesweit einheitlichen Vorgehens vertreten werden“, so Aust. Sollte eine bundesweite Linie nicht durchsetzbar sein, sei aus Sicht der norddeutschen Wirtschaft ein koordiniertes Vorgehen in Norddeutschland notwendig.