Sehnsucht nach Urlaub: Gute Buchungslage in der Tourismusbranche
13. Februar 2021Sehnsucht nach Urlaub, nach reisen, nach unterwegs sein – Corona zum Trotz: Viele Menschen in MV lassen sich auch in der derzeit unsicheren Lage nicht davon abhalten, schon einmal die Ferien zu planen.
Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern spricht für den Sommer von einer guten Buchungslage. Die Nachfrage nach Ferienwohnungen und Hotels ist groß – auch nach denen, die etwas abseits gelegen sind. Außerdem ist der Trend zum Wohnmobilurlaub ungebrochen. Und auch die meisten Bootsvermieter an der Seenplatte haben ihre Bücher schon gut gefüllt, in den Sommerferien ist fast gar nichts mehr zu kriegen. Sogar bei den Jugendherbergen liegt der Buchungsstand nur 33 Prozent unter dem vom Vorjahr – dabei handelt es sich nach Angaben des Jugendherbergsverbands aber um Umbuchungen aus 2020.
Dehoga: Buchungen gleichen Verluste aus 2020 nicht aus
Was die Vor- und Nachsaison angeht, da warten die meisten Menschen noch vorsichtig ab. Für Lars Schwarz, den Präsidenten des Hotel- und Gaststättenverbands in Mecklenburg-Vorpommern (Dehoga), ist genau das ein großes Problem. Im Sommer nämlich haben die meisten ohnehin volle Häuser, das heißt, die gute Buchungslage wird also nicht dazu beitragen, die Verluste aus dem Vorjahr wieder auszugleichen. Dafür bräuchten die Betriebe eigentlich eine Nebensaison, die sich besser als sonst verkauft.
Wird Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern 2021 teurer?
Ein internationaler Bootscharterer sagte NDR 1 Radio MV, weil sowohl in Brandenburg als auch in Mecklenburg-Vorpommern mit einer erhöhten Nachfrage zu rechnen sei, werde sein Unternehmen selbstverständlich auch die Preise entsprechend erhöhen. Dehoga-Chef Lars Schwarz ist dagegen überzeugt, dass das bei den meisten seiner Kollegen nicht der Fall sein wird. Lediglich steigende Kosten, beispielsweise für die Umsetzung von Hygieneregeln, müssten natürlich umgelegt werden. Und selbst dabei seien viele angesichts des großen Aufwands noch ausgesprochen zaghaft.
Ferienanbieter brauchen Corona-bedingt mehr Personal
Dagmar Kuhnle zum Beispiel, deren Familienbetrieb an der Seenplatte mit 160 Booten unterwegs ist, kann nicht mehr zwei oder drei Crews gemeinsam einweisen, sondern muss das heute einzeln organisieren. Das kostet Zeit und extra Personal. Auch das Geschirrspülen beim Charterwechsel darf wegen Corona nicht mehr nur von den Gästen selber erledigt werden – sie hat jetzt vier Industriespülmaschinen angeschafft, damit sie gerüstet ist, wenn es mit dem großen Andrang losgeht.