Hansa Rostock enttäuscht beim 0:0 gegen 1860 München
13. Februar 2021Hansa Rostock ist am Sonnabend bei Drittliga-Aufstiegskonkurrent 1860 München zu einem 0:0 gekommen. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge lieferten die Mecklenburger dabei eine fußballerisch schwache Leistung ab.
In Unterzahl retteten die Gäste dennoch den dritten Tabellenplatz vor den „Löwen“, die einen Punkt hinter der „Kogge“ liegen. Die Sieglos-Serie der Rostocker gegen die Top-5-Teams der Liga hat weiter Bestand: Nur zwei Zähler sprangen bisher aus Duellen gegen direkte Konkurrenten heraus – beides Remis gegen 1860 München.
Sonnenberg tritt die Richtung vor
Es mag ja sein, dass Menschen in Drucksituationen zu Überreaktionen neigen. Warum Hansas Sven Sonnenberg jedoch meinte, im Spitzenspiel der Dritten Liga die guten Geister in Mecklenburg zu lassen, bleibt sein Geheimnis. 20 Sekunden waren gespielt, da holzte der Innenverteidiger der Gäste derart plump 1860-Torjäger Sascha Mölders am Mittelkreis von hinten die Beine weg, dass sich der geneigte Zuschauer schon fragte, wie sehr man „Zeichen setzen“ eigentlich missverstehen kann.
Kein Spielfluss und viele Fouls
Was danach folgte war ein permanentes Getrete und Gebrülle auf dem Platz, bis Schiedsrichter Jonas Weickenmeier in der 20. Minute auf die glorreiche Idee kam, mal eine Gelbe Karte zu verteilen. Jedoch nicht für Sonnenberg, sondern den „Sechzger“ Daniel Wein. Hansas Verteidiger war erst nach seinem mittlerweilen dritten Foul in der 27. Minute fällig, seine fünfte im Saisonverlauf. Somit fehlt er nächsten Sonnabend im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.
Verschwiegen werden soll a n dieser Stelle nicht der Lattentreffer von Münchens Stephan Salger in der 23. Minute. Die einzig nennenswerte Offensivaktion des ersten Durchgangs. Danach machten beide Teams weiter lieber Jagd auf die Beine, statt auf den Ball.
Verhoek fliegt, Hansa bemüht sich um Kontrolle
Trainer Jens Härtel tauschte in der Halbzeit den stark Gelb-Rot gefährdeten Sonnenberg gegen Jan Löhmannsröben, damit die Mecklenburger die Partie bei den „Löwen“ mit elf Spielern beenden. Doch „grau, teurer Freund, ist alle Theorie, und grün des Lebens goldner Baum“, wie es in Goethes Faust, erster Teil, schon heißt. John Verhoek erhielt wegen Meckerns bereits im ersten Durchgang Gelb und kassierte nach einem überflüssigen Foul die Ampelkarte (49.). Hansa geriet auf dem Platz in die Defensive. Mölders (54.) und der Ex-Rostocker Merveille Biankadi (57.) hatten die 1860-Führung jeweils auf dem Fuß.
Danach rührte Hansa Beton an. Keine einzige klare Torchance der Mecklenburger war bis zum Abpfiff zu verzeichnen, dafür boten sie wiederum auch dem stärksten Sturm der Liga in Unterzahl Paroli. Mit zunehmender Spielzeit gingen den Gastgebern gegen das Abwehrbollwerk von der Küste die Ideen aus, dem Prinzip Zufall wurde vertraut. Und der hätte beinahe zum Erfolg geführt. Eine Hereingabe landete auf dem Schlappen von Mölders, dessen Schuss Markus Kolke gerade noch parieren konnte – der letzte Aufreger in einem schwachen Spitzenspiel.
Tore: 0
1860 München: Hiller – Willsch, Salger, Erdmann, P. Steinhart – Wein – Neudecker (75. Greilinger), Dressel (64. Tallig), Biankadi – Lex (90. Knöferl), Mölders
Hansa Rostock: Kolke – Neidhart, Sonnenberg (46. Löhmannsröben), Roßbach, Scherff – Rother (71. Schwede), B.B. Bahn – Omladic (79. Farrona Pulido), Rhein (79. Daedlow), Türpitz (64. Breier) – Verhoek
Zuschauer: 0