MV: Schulstart soll wieder mehr Normalität bringen

19. Februar 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 19.02.2021 12:42 Uhr

Für die rund 153.000 Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen in Mecklenburg-Vorpommern ist heute der letzte Tag der Winterferien. Am Montag beginnt das zweite Halbjahr.

Zwar soll der Schulstart wieder etwas mehr Normalität zurück in die Schulen und in den Alltag der Familien bringen, für die meisten Schülerinnen und Schüler heißt es aber vorerst dennoch weiter Homeschooling. Nur die Abschlussklassen werden schon von Montag an in der Schule unterrichtet. In den Kreisen Vorpommern-Rügen, Rostock und der Hansestadt Rostock dürfen sich die Klassen 1 bis 6 darauf vorbereiten, dass sie von Mittwoch an wieder in die Schule können. Weil die Sieben-Tage-Inzidenz dort unter 50 liegt, gilt dann wieder die Präsenzpflicht.

Je nach Inzidenz: Präsenzunterricht oder Homeschooling

In Vorpommern-Greifswald gibt es dagegen erst einmal keine Änderung – bei einer Inzidenz von über 150 bleibt es für alle bei Homeschooling oder Notbetreuung. In Regionen, in denen die Inzidenzen zwischen 50 und 150 liegen, wird es komplizierter – da bleibt die Entscheidung bei den Eltern. In Schwerin, Nordwestmecklenburg, Ludwigslust-Parchim und der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Präsenzpflicht für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 6 aktuell zwar weiter aufgehoben – sie können aber von Mittwoch an zum Unterricht in die Schule gehen. Kinder, die zu Hause bleiben, bekommen jedoch nur „Aufgabenpakete“, heißt es aus dem Bildungsministerium und keinen sogenannten Distanzunterricht. Umgekehrt wird Kindern, die nicht zu Hause betreut werden, Präsenzunterricht auch in der Schule geboten. Jetzt allerdings verzichtet das Bildungsministerium auf den Appell an die Eltern, die Kinder zu Hause zu betreuen. Kinder, die in die Schule gehen, brauchen ein unterschriebenes Formular zur Gesundheitsbestätigung. Es soll nachweisen, dass sie nicht in einem Corona-Risikogebiet waren und dass sie keine Symptome einer Covid-19-Erkrankung zeigen.

Maskenpflicht auch im Unterricht

Während des Unterrichts sowie auf dem gesamten Schulgelände müssen die Kinder eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Auf NDR Anfrage erklärte das Bildungsministerium, es würde medizinische Masken (OP oder FFP-2) dringend empfehlen. Demnach reichen auch selbst genähte Masken. Kinder, die ihre Maske vergessen haben, bekommen ersatzweise welche von der Schule. Dafür wurden den Schulen in den vergangenen Tagen laut Bildungsministerium FFP-2-ähnliche Masken geliefert.

Umstellung auf Präsenz: Zwei Tage Übergang

Seit dem 16. Dezember 2020 war die Präsenzpflicht wegen der steigenden Corona-Infektionen aufgehoben, Schülerinnen und Schüler sollten, wenn möglich, von zu Hause aus lernen. Um den Unterricht von Online wieder auf Präsenz umzustellen, räumte das Bildungsministerium den Schulen zwei Tage Vorbereitungszeit ein. Daher gelten die neuen Regelungen erst ab Mittwoch – bis dahin bleiben alle Schülerinnen und Schüler weiter im Homeschooling – mit Ausnahme der Abschlussklassen.

Schulleiter üben Kritik

Kritik an der Übergangsregelung kommt von der Schulleitungsvereinigung im Land. Deren Vorsitzende, Heike Walter, meint, Präsenzunterricht sei das, was Schulen normalerweise machten. Dafür brauche es keine Übergangszeit. Unklar ist ihrer Meinung nach vor allem die Regelung in Gebieten mit einer Inzidenz zwischen 50 und 150. Dort können Kinder in den Präsenzunterricht, die Präsenzpflicht bleibt aber ausgesetzt. Kinder die zu Hause bleiben, sollen „Aufgabenpakete“ erhalten. „Was ist ein Aufgabenpaket“, fragt Heike Walter. Und für Schüler ab Klasse 7 in diesen Regionen können die örtlich zuständigen Gesundheitsbehörden ab 8. März Wechselunterricht zulassen. Passiere so etwas automatisch oder wer müsse das beantragen, fragt die Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung. Antworten auf einige offene Fragen soll es auf einer Konferenz am Nachmittag geben.