Luca-App gegen Corona: Wie Smudo Kontakte nachverfolgen vereinfachen will
7. März 202116:03:48
Die Luca-App soll bei der Kontaktverfolgung in Restaurants, bei Veranstaltungen und im privaten Bereich helfen und die bestehende Corona-Warn-App ergänzen. Was die Luca-App alles kann und was Smudo von den Fantastischen Vier damit zu tun hat, erfahren Sie hier.
Luca-App will Kontaktverfolgung digitalisieren
Die Luca-App soll die Kontaktverfolgung nach Besuchen in Restaurants und Veranstaltungen digitalisieren und damit erleichtern und beschleunigen. Entwickelt wurde die Anwendung von der Berliner Firma Nexenio, hinter der Philipp Berger, Marcus Trojan und Patrick Hennig stehen. Nexenio ist wiederum eine Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts in Potsdam.
- Die App wird von zahlreichen Kulturschaffenden unterstützt, darunter auch Smudo von den Fantastischen Vier (bürgerlicher Name Michael Schmidt), der die Anwendung fleißig in den Medien promotet, unter anderem in der Talk-Show bei Anne Will.
- Die Luca-App soll eine Ergänzung zur bestehenden Corona-Warn-App sein und die Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung unterstützen. Das funktioniert folgendermaßen: Bei einem Restaurantbesuch müssen Sie nicht mehr Ihre Adresse und Telefonnummer auf irgendeinen Zettel schreiben, sondern können sich über die Luca-App registrieren.
- Dafür scannen Sie am Eingang des Restaurants oder Veranstaltungsortes einen QR-Code ein. Verlässt man die Veranstaltung wieder, wird man über eine Geofencing-Erkennung automatisch ausgecheckt, wenn man einen vordefinierten Radius verlässt.
- Neben öffentlichen Veranstaltungen können über die App auch private Treffen registriert werden. Dafür können innerhalb der Anwendung QR-Codes erstellt und mit den teilnehmenden Freunden oder Familienmitgliedern verknüpft werden.
Luca-App steht in Verhandlungen mit Gesundheitsämtern
Die Luca-App kann kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store heruntergeladen werden. Bei der Registrierung müssen Sie Name, Adresse und Telefonnummer angeben. Laut Hersteller werden die Daten anonym und verschlüsselt gespeichert. Das heißt: Dritte, wie Restaurantbetreiber, können die Angaben nicht einsehen.
- Bei einem Infektionsfall in beispielsweise jenem Restaurant, das Sie besucht haben, kann das Gesundheitsamt eine Freigabe Ihrer Daten erbitten. Erst daraufhin sieht das Amt, wo Sie sich zu welchem Zeitpunkt aufgehalten haben und ob Sie eventuell Kontakt mit dem Infizierten hatten.
- Gesundheitsämter können dabei die Kontakthistorien Infizierter direkt in ihr System überführen. Laut App-Herstellern ist die Anwendung mit bestehenden Systemen wie der Kontaktverfolgungs-Software Sormas beim Gesundheitsamt kompatibel.
- Die Entwickler verhandeln gerade mit den Gesundheitsämtern. Bisher wird die Luca-App laut eigenen Angaben in Jena, auf den Nordseeinseln Sylt, Amrum und Föhr, in Nordfriesland sowie im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt genutzt (Stand Anfang März 2021).
- Weitere Regionen sollen demnächst folgen, darunter die Stadt Rostock und der Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.
- Wichtig ist, dass möglichst viele Gesundheitsämter und Gastro- sowie Veranstaltungsbetriebe mitmachen. Nur so kann die Luca-App auch wirklich funktionieren.
- Die App ist bereit (Stand Anfang März 2021), die Gegenstellen sind es laut CHIP noch nicht.