Italien plant Lockdown über Ostern

12. März 2021 Aus Von mvp-web

Stand: 12.03.2021 16:01 Uhr

In Italien gilt über die Osterfeiertage ein landesweiter Lockdown. Das Vakzin des Herstellers Novavax hat nach eigenen Angaben eine Wirksamkeit von 96 Prozent. Alle Entwicklungen im Liveblog.

  • Mallorca nicht mehr Risikogebiet
  • WHO sieht keine Bedenken bei AstraZeneca
  • Zahl der Neuinfektionen und Inzidenz steigen erneut
  • Bulgarien setzt AstraZeneca-Impfungen aus
  • Bayern kündigt Impfungen in Arztpraxen ab 1. April an
  • Corona-Hilfen werden weiter ausgezahlt
  • Steinmeier verurteilt Masken-Geschäfte von Abgeordneten
16:01 Uhr

Studie: Nach Corona-Infektion mit Operationen sieben Wochen warten

Operationen sollten nach einer Infektion mit dem Coronavirus erst mindestens sieben Wochen nach dem Nachweis stattfinden. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie, an dem auch die Universitätsmedizin Halle beteiligt war. Wie die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berichtete konnte darin nachgewiesen werden, dass Operationen innerhalb von sechs Wochen nach dem Nachweis einer Sars-CoV-2-Infektion mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen.

Deshalb sollten planbare Eingriffe, bei denen kein Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder zwischenzeitlicher Komplikationen besteht, mindestens sieben Wochen aufgeschoben werden, erklärte Jörg Kleeff, einer der Autoren der Studie.

15:39 Uhr

Mecklenburg-Vorpommern startet Kontaktverfolgung mit „Luca“-App

Die Gesundheitsämter in Mecklenburg sind an das System der „Luca“-App angeschlossen worden, um die Kontakte von Corona-Infizierten schneller ermitteln zu können. Mit der „Luca“-App können Einrichtungen mit Publikumsverkehr wie Geschäfte, Gaststätten, Kulturbetriebe, Hotels, Behörden und ihre Besucher im ganzen Nordosten die App ab sofort nutzen. Die Gesundheitsämter können dann im Fall eines nachgewiesenen Corona-Falls auf die verschlüsselten Daten zur Kontaktverfolgung zurückgreifen.

„Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland, in dem die Luca-App flächendeckend genutzt werden kann“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Diese schnelle Möglichkeit zur Nachverfolgung von Kontakten sei eine wichtige Voraussetzung, um öffentliche Einrichtungen Schritt für Schritt wieder zu öffnen. Zugleich würden die Gesundheitsämter entlastet.

15:32 Uhr

Schweiz: Lockerungen auf der Kippe?

In der Schweiz stehen die für den 22. März in Aussicht gestellten Corona-Lockerungen angesichts der wieder steigenden Fallzahlen auf der Kippe. „Vieles deutet auf eine dritte Welle hin“, erklärte die Regierung. Sie will mit den Kantonen dennoch über Lockerungsschritte diskutieren. Die endgültige Entscheidung soll am 19. März fallen.

Die Schweiz meldete am Freitag binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner 177,11 Corona-Infektionen. Zum Vergleich: In Deutschland lag die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen am Freitag bei 72,4.

15:18 Uhr

EMA: Schwere allergische Reaktion mögliche Nebenwirkung von AstraZeneca-Vakzin

Der AstraZeneca-Impstoff kann nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) schwere allergische Reaktionen auslösen. Anaphylaxie sowie Überempfindlichkeitsreaktionen sollten in die Liste der möglichen Nebenwirkungen des Vakzins aufgenommen worden, hieß es unter Verweis auf mehrere Fälle in Großbritannien. Es gebe Berichte über 41 mögliche Anaphylaxie-Fälle unter fünf Millionen Impflingen in Großbritannien. Nach sorgfältiger Daten-Auswertung halte das für die Impfstoff-Risikobewertung zuständige Komitee einen Zusammenhang zwischen der allergischen Reaktion und der Impfung mindestens in einigen dieser Fälle für wahrscheinlich.

Gleichzeitig wies die EMA darauf hin, dass schwere allergische Reaktionen auch bei Impfungen gegen andere Krankheiten eine bekannte seltene Nebenwirkung sind. Der AstraZeneca-Beipackzettel empfiehlt bereits, dass Patienten nach einer Impfung mindestens 15 Minuten unter Beobachtung bleiben sollten, um auf mögliche allergische Reaktionen reagieren zu können.

15:10 Uhr

Spahn mahnt erneut zur Vorsicht bei Corona-Öffnungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut zur Vorsicht bei den Lockerungen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus gemahnt. „Das Virus verändert sich, wird offenkundig ansteckungsfähiger und verbreitet sich dadurch schneller“, sagte der CDU-Politiker bei einem digitalen Kongress der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir sehen, dass die Zahlen steigen, dass auf den Intensivstationen der deutliche Abwärtstrend über Wochen sich eher in einen Seitwärtstrend verwandelt hat“.

Die Regierung sei mit den Öffnungsschritten „bis an den Rand dessen gegangen, was aus Gesundheitsschutzaspekten verantwortlich ist“, sagte Spahn weiter. Nach jedem Schritt müsse genau abgewogen werden, was möglich ist.

14:28 Uhr

Wie sicher ist Sputnik V?

In 50 Staaten darf der russische Impfstoff Sputnik V bereits verimpft werden. Auch in Europa ist die Zulassung beantragt, allerdings scheinen viele Menschen Vorurteile zu haben. Zu Recht?

14:24 Uhr

Ein Video unter dem Hashtag #IhrSeidDochSpinner geht viral

Das kurze Video eines Düsseldorfer Rettungswagens, dessen Besatzung selbst ernannte „Corona-Rebellen“ über Lautsprecher als „Spinner“ bezeichnet hat, sorgt für Debatten und eine Welle der Solidarität im Internet. Der Hashtag #IhrSeidDochSpinner war einer der meist benutzten bei Twitter. Die Feuerwehr entschuldigte sich zwar – doch der Großteil der Twitternutzer sieht das anders. Es gebe nichts zu entschuldigen, der Mann habe nur die Wahrheit ausgesprochen, heißt es sinngemäß in vielen Tweets.

14:09 Uhr

Impfverweigernde Polizisten müssen in Malaysia ihren Posten aufgeben

Polizisten in Malaysia, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, müssen die Behörde künftig verlassen. Das sagte Polizeichef Abdul Hamid Bador der staatlichen Nachrichtenagentur Bernama. „Unsere Referenzquelle ist das Gesundheitsministerium, kein Schamane“, betonte er. Er reagierte damit auf Berichte, wonach einige Beamte es ablehnen würden, sich gegen das Virus impfen zu lassen.

Das südostasiatische Land ist in der Region einer der schwerer betroffenen Staaten. Bislang wurden knapp 320.000 Infektionen bestätigt, rund 1200 Menschen sind in Verbindung mit dem Virus gestorben.

14:03 Uhr

Italien: Landesweiter Lockdown über Ostern

Italien will angesichts steigender Infektionszahlen einen landesweiten Lockdown über die Osterfeiertage verhängen. Die Menschen dürften das Haus dann nur noch zur Arbeit, für Wege zum Arzt oder in Notfällen verlassen, geht aus dem Entwurf eines Erlasses der Regierung hervor, der Reuters vorliegt. Bereits ab Montag in der Karwoche soll es demnach zudem Einschränkungen mit Schließungen von Restaurants und Bars in Regionen geben, die bislang noch vergleichsweise geringe Infektionszahlen aufweisen.

13:21 Uhr

Corona-Variante aus Südafrika im Saarland bei rund 15 Prozent

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich besorgt gezeigt über die Ausbreitung der südafrikanischen Corona-Variante im Saarland. „Es ist auf dem Weg zu 15 Prozent Südafrika-Variante“, sagte er in Berlin. „Das ist der höchste Anteil mit Abstand in ganz Deutschland.“ Er sei mit Ministerpräsident Tobias Hans in engem Austausch darüber, damit die Variante sich nicht in ganz Deutschland ausbreite – so wie die zuerst in Großbritannien entdeckte Virus-Mutante.

Der Anteil der britischen Variante war im Saarland in den vergangenen Tagen ebenfalls besonders hoch. Bundesweit ist die südafrikanische Variante B.1.351 insgesamt bislang ziemlich selten. Sie verbreitet sich jedoch deutlich schneller, weil sie sich besser an menschliche Zellen binden kann. Zudem steht sie im Verdacht, zudem der Immunantwort des Menschen besser zu entkommen.

12:53 Uhr

Mallorca ab Sonntag kein Corona-Risikogebiet mehr

Wegen stark sinkender Corona-Infektionszahlen hebt die Bundesregierung die Reisebeschränkungen für Mallorca auf. Die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen gilt ab Sonntag wie auch die anderen Balearen-Inseln und einige spanische Festlandsregionen nicht mehr als Risikogebiet, wie das Robert Koch-Institut auf seiner Seite mitteilte. Auch Castile-La Mancha, Valencia, Extremadura und weitere Regionen sind nun nicht Risikogebiet. Das bedeutet, dass man sich nach der Rückkehr von dort nicht mehr in Quarantäne begeben muss.

Das gleiche gilt für die portugiesischen Regionen Alentejo, Centro, Norte und die Azoren.

12:35 Uhr

Novavax: Impfstoff schützt laut Konzern zu 96,4 Prozent gegen Corona

Das US-Pharmaunternehmen Novavax hat bekanntgegeben, dass sein Vakzin zu 96,4 Prozent gegen das ursprüngliche Coronavirus und zu 86 Prozent gegen die britische Variante wirksam sei. Das bedeutet: Unter den Probanden der geimpften Gruppe traten 96,4 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter denen der Kontrollgruppe.

Die Zahlen seien laut Unternehmen in einer Studie erhoben worden, die Novavax in Großbritannien durchführe. Damit sei das Unternehmen der Zulassung des Impfstoffs wieder einen Schritt nähergekommen. Das Vakzin könnte bereits im Mai für den Einsatz in den USA zugelassen werden.

12:32 Uhr

Österreich beklagt ungerechte Verteilung von Impfstoffen in EU

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz sieht die angestrebte gerechte Verteilung von Corona-Impfstoff innerhalb der EU in Gefahr. Recherchen des Kanzleramts in Wien hätten ergeben, dass möglicherweise Nebenabsprachen zwischen Pharmafirmen und einzelnen Mitgliedsstaaten existierten. Diese Zusatzvereinbarungen unterliefen das gemeinsame EU-Ziel einer pro Kopf berechneten Zuteilung, sagte Kurz.

So würde nach seinen Erkenntnissen zum Beispiel die Niederlande aktuell profitieren, Länder wie Bulgarien oder Kroatien aber viel weniger Dosen erhalten.

12:17 Uhr

WHO: Keine Verbindung zwischen AstraZeneca und Todesfall

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht nach eigenen Angaben keinen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff von AstraZeneca und einem Todesfall in Dänemark. Eine ursächliche Verbindung zwischen Blutgerinnseln und dem Vakzin sei nicht zu erkennen, sagt eine WHO-Sprecherin. Es gebe daher auch keinen Anlass, die Impfungen mit dem Mittel zu stoppen. „Ja, wir sollten den AstraZeneca-Impfstoff weiterhin verwenden“, betonte sie.

Überhaupt sei bislang kein Todesfall bekannt, den eine Impfung gegen Covid-19 ausgelöst haben könnte. Dennoch sei ein WHO-Beratungsgremium damit beauftragt, die AstraZeneca-Berichte zu prüfen.

12:12 Uhr

Deutsche Bank erhöht Bonuszahlungen für 2020 um fast ein Drittel

Trotz scharfer Kritik hat die Deutsche Bank ihre Bonuszahlungen für das Corona-Jahr 2020 deutlich erhöht. Die variable Vergütung stieg um 29 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, wie das Geldinstitut mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2020 mitteilte. Die Deutsche Bank rechtfertigte die Zahlungen mit den „deutlich besseren Finanzergebnissen und den erreichten Zielen“ 2020 sowie damit, dass sie „Leistungsträger halten“ wolle.

Die Bank war im vergangenen Jahr erstmals seit 2014 wieder in den schwarzen Zahlen – der Nettogewinn betrug 624 Millionen Euro, das den Aktionären der Bank zurechenbare Konzernergebnis 113 Millionen Euro. Maßgeblich für das gute Ergebnis war das Investmentgeschäft.  Die knapp 4300 Beschäftigten in der Investmentabteilung der Bank erhalten fast die Hälfte der Bonuszahlungen, nämlich 876 Millionen Euro. Fünf Investmentbanker bekommen für 2020 jeweils acht bis elf Millionen Euro und damit eine höhere Vergütung als ihr Chef Christian Sewing. Der Vorstandschef bekommt laut Geschäftsbericht 7,4 Millionen Euro.

12:05 Uhr

Hamburg: Gericht kippt allgemeine Maskenpflicht in Parks

Das Hamburger Verwaltungsgericht hat eine an Wochenenden sowie Feiertagen geltende allgemeine Maskenpflicht in beliebten großen Parks und Grünanlagen der Hansestadt gekippt. Die Richter verwarfen die von der Stadt erlassene Anordnung in einem Eilverfahren als unverhältnismäßig. Es bleibe unklar, warum eine „situationsunabhängige“ und generelle Pflicht zum Maskentragen aus Infektionsschutzgründen zu den angegebenen Zeiten notwendig sein solle. (Az. 9 E 920/21)

Insgesamt diene die Maskenpflicht zwar einem „legitimen Zweck“, befand das Gericht. Es bleibe aber offen, warum es in den Parks insbesondere „unabhängig von den Wetterverhältnissen“ an jedem Wochenende und an jedem Feiertag zu Menschenansammlungen kommen sollte, in denen die Mindestabstände nicht mehr gewahrt werden könnten. In Einzelfällen könne auf vermehrtes Besucheraufkommen in Grünanlagen mit differenzierteren Maßnahmen reagiert werden.

Der Hamburger Senat hatte die Maskenpflicht vor zwei Wochen vor dem Hintergrund des zwischenzeitlich frühlingshaften Wetters und der Sorge vor ansteckenderen Corona-Mutationen erweitert.

11:46 Uhr

Bulgarien stoppt Impfungen mit AstraZeneca

Auch die bulgarische Regierung hat angekündigt, die Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca vorübergehend auszusetzen. Zunächst solle die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) jegliche Zweifel gegenüber dem Vakzin ausräumen.

Gestern hatte als ersten Land Dänemark den vorläufigen Impfstopp mit dem Mittel beschlossen. Bei mehreren geimpften Personen waren anschließend Blutgerinnsel aufgetreten. In einem Fall führte das sogar zum Tod. Weitere Staaten wie Norwegen und Island folgten dem Beispiel. Bislang liegen aber keine Hinweise vor, dass die Entstehung der Blutgerinnsel mit dem Impfstoff zusammenhängt.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kritisierte den Impfstopp in einigen Ländern und verwies auf die Aussage der EMA, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe.