Ludwigslust-Parchim plant Ausgangssperre ab Montag

Ludwigslust-Parchim plant Ausgangssperre ab Montag

27. März 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 27.03.2021 11:00 Uhr

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim wird voraussichtlich ab Montag eine nächtliche Ausgangssperre verhängen. In den vergangenen Tagen waren die Infektionszahlen in der Region deutlich gestiegen. Landrat Sternberg sieht den Grund dafür in der Teststrategie.

Im Landkreis Ludwigslust-Parchim soll ab Montag eine nächtliche Ausgangssperre gelten. Das teilte Landrat Stefan Sternberg (SPD) am Sonnabend im Interview mit NDR 1 Radio MV mit. Er reagiert damit auf die weiter steigenden Infektionszahlen. Der Kreis hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt den höchsten Sieben-Tage-Inzidenzwert in Mecklenburg-Vorpommern. Er liegt aktuell bei 166,7. Laut Landrat Sternberg gibt es viele diffuse Ausbruchsgeschehen im Landkreis, aber auch zwei größere Ausbrüche in den lokalen Unternehmen Edeka Logistik und Mecklenburger Landpute. Sternberg begründete die hohen Zahlen mit der regionalen Teststrategie, die seit zwei Wochen in Ludwigslust-Parchim zum Einsatz kommt.

Sternberg: LUP hat die „ehrlichste Inzidenz“

Bürginnen und Bürger haben im ganzen Landkreis die Möglichkeit sich regelmäßig in Schnelltestzentren auf das Coronavirus testen zu lassen. Das Angebot werde sehr gut angenommen. Mehr als 8.000 Tests hätte es bereits gegeben, erklärt der Landrat. Auf diese Weise würden viele Infektionen und Clusterstrukturen entdeckt, die vor allem auf die ansteckendere britische Virusmutation zurückzuführen sind. „Wer viel testet, findet viel“, so Sternberg. Aus seiner Sicht würde man im Landkreis Ludwigslust-Parchim gerade die ehrlichste Inzidenz haben.

Verpflichtende Tests im Landkreis

Der Landkreis will auch weiterhin an den Schnelltests für Bürger festhalten. Um Öffnungen im Einzelhandel oder Kosmetikstudio beibehalten zu können, seien Tests das wichtigste Instrument. Wer ab Montag in Ludwigslust-Parchim einen Termin in körpernahen Dienstleistungen oder im Click-and-Meet hat, benötigt eine Negativ-Bescheinigung aus einem Schnelltestzentrum oder muss vor Ort einen Selbsttest machen, der negativ ist, so Sternberg. Der erhofft sich zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie aber auch Ergebnisse vom heutigen MV-Gipfel. Er musste am Freitag unterbrochen werden. Laut Sternberg brauchte es die Unterbrechung, um letzte Fragen zu klären, damit ein kleiner Kurswechsel in Mecklenburg-Vorpommern vollzogen werden kann.

Ausgangssperren in weiteren Kreisen möglich

Zum Kurswechsel gehöre unter anderem eine „aufbauende Teststrategie“ – ähnlich wie sie im Saarland praktiziert wird, mit der Öffnungen beibehalten oder ermöglicht werden sollen. Außerdem werden konkrete Vorgaben zu Ausgangssperren erwartet. Möglicherweise sollen auch andere Landkreise diese Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus ergreifen.