News zu Corona in Deutschland vom 2. April

News zu Corona in Deutschland vom 2. April

2. April 2021 Aus Von mvp-web
19:58:20
Alle News zur Corona-Pandemie: Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz steigt weiter. Aktuell liegt sie bei 134,2. Die Intensivbetten sind so stark ausgelastet wie zu den Spitzenzeiten im Frühjahr 2020 – über 3000 Patienten werden dort behandelt.

Österreich hilft Tschechien mit 30.000 Corona-Impfdosen

15.44 Uhr: Nach dem Streit um Corona-Impfstoffe hat Österreich nun Tschechien seine Hilfe angeboten. Wien werde Prag 30.000 Impfdosen zukommen lassen, teilte Kanzler Sebastian Kurz am Freitag mit. Tschechien sei besonders hart getroffen mit zahlreichen Todesfällen und noch immer hohen Ansteckungsfällen, habe aber trotzdem als einziges Land bei der europäischen Impfstoffverteilung keine zusätzlichen Impfdosen bekommen, kritisierte Kurz. “Wenn es in manchen Ländern zu wenig Impffortschritt gibt, dann ist das im Ergebnis schlecht für alle, weil wir die Pandemie nur gemeinsam besiegen können.”

Am Donnerstag hatten die 27 EU-Staaten keine einheitliche Linie gefunden. Österreich, Tschechien und Slowenien lehnten einen Kompromissvorschlag zur Aufteilung von zehn Millionen Impfdosen ab. Die Menge wird nun wie üblich nach Bevölkerungsgröße vergeben. 24 Staaten – darunter Deutschland – verabredeten nach Angaben von Diplomaten aber ohne die drei Länder eine Spendenaktion, um Staaten mit besonders großem Impfstoffmangel zu helfen.

Franzosen schreiben Brandbrief wegen deutscher Grenzpolitik

13.57 Uhr: In Frankreich reißt die Kritik an Deutschlands Grenzpolitik in der Covid-19-Pandemie nicht ab. „Ein Jahr nach Beginn dieser Krise verstehen sich Paris und Berlin immer noch nicht und sprechen immer noch nicht dieselbe Sprache“, schreibt der Co-Vorsitzende der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung, Christophe Arend, in einem offenen Brief in der Zeitung „Le Monde“ am Freitag. Die Menschen, die dort lebten, seien Opfer von Grabenkämpfen. „Frankreich und Deutschland laufen Gefahr, die Europäische Union zu ‘töten’, da sie nicht in der Lage sind, mit gutem Beispiel voranzugehen“, so Arend.

Deutschland hatte zuletzt ganz Frankreich als Hochinzidenzgebiet eingestuft und somit die Einreiseregeln verschärft. Zuvor hatte Berlin bereits das an Deutschland grenzende Département Moselle als Virusvariantengebiet eingestuft. Für Grenzpendler hat diese Einstufung schwerwiegende Folgen, es gilt eine verschärfte Testpflicht bei der Einreise. Die Bundespolizei kontrolliert diese nach früheren Angaben stichprobenartig im Grenzgebiet. In Frankreich war der Ärger über diese Entscheidung riesig.

Arend ist Abgeordneter aus Moselle für die Partei von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, La République en Marche, in Paris. Er moniert, dass in Frankreich weniger Corona-Tests als in Deutschland gemacht würden und auch die Teststrategie der beiden Partner nicht einheitlich sei. In Frankreich sind etwa PCR-Tests anders als in Deutschland auch für Menschen ohne Covid-19-Symptome in der Regel kostenlos und problemlos machbar. In Frankreich sind zuletzt mehr als drei Millionen Corona-Tests pro Woche gezählt worden, die für Berechnung der Fallzahlen genutzt werden. In Deutschland ist die Zahl deutlich niedriger.

Arend schreibt, dass Deutschlands Nachbarländer vor den Ankündigungen des Robert Koch-Instituts zittern würden. Der Umgang mit ihnen könne als Zeichen „mangelnden Vertrauens“ gewertet werden. Eigentlich sollte, so Arend, Europa in der Krise auf eine gemeinschaftliche Gesundheitspolitik setzen. Stattdessen würden Deutschland und Frankreich in unterschiedliche Richtungen schauen.

Nach Datenpanne: Schärfere Corona-Bestimmungen für München

9.45 Uhr: München stehen schärfere Corona-Bestimmungen bevor. Den nun dritten Tag in Folge wurde am Freitag der kritische Wert von 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche überschritten. Er lag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) am frühen Morgen (Stand 03.08 Uhr) bei 104,3 – und stieg in der Landeshauptstadt damit gegenüber dem Vortag (102,7) erneut leicht an.

Damit greift ab Ostersonntag die sogenannte Corona-Notbremse. Zuvor war von einer Panne die Rede, da am vergangenen Dienstag keine Zahlen ans RKI übermittelt wurden. Die Notbremse tritt deshalb mit einer zeitlichen Verzögerung in Kraft, da der Inzidenzwert an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 sein muss. Zwei Tage später tritt dann die Bremse in Kraft.

Bereits am Montag lag der Wert über 100. Am Dienstag lag der 7-Tages-Inzidenzwert wegen der nicht gemeldeten Fälle bei 87. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag lag der Wert dann mit der Zählung wieder über 100.

Die Notbremse sieht unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr vor. Museen und viele Geschäfte müssten dann wieder schließen. Auch Kontakte müssen eingeschränkt werden.

Ein Großteil der bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte hat weiterhin den Inzidenzwert von 100 überschritten. Spitzenreiter am Freitag war der Landkreis Kulmbach mit 336,8 Neuinfektionen pro
100 000 Einwohnern binnen einer Woche. Auch hier waren die Zahlen gestiegen. Im bundesweiten Vergleich der am stärksten betroffenen Städte und Landkreise bedeutete dies Platz acht. Den niedrigsten Wert im Freistaat hat weiter der Landkreis Schweinfurt mit 32,9. Bayernweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 104,3.

RKI-Zahlen am Morgen: 21.888 Corona-Neuinfektionen und 232 neue Todesfälle

07.32 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21.888 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 232 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 21.573 Neuinfektionen und 183 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Freitagmorgen bundesweit bei 134,0 – und damit etwa so hoch wie am Vortag (134,2).

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.855.061 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 548 200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.775.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,99 (Vortag: 0,97). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.