Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 6. April 2021

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 6. April 2021

6. April 2021 Aus Von mvp-web
16:53:02
Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA sieht einen Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfung und Thrombosen.

Frankreich impft jetzt im größten Stadion des Landes – während Fußball gespielt wird

17.24 Uhr: Spritze statt Fußball: Seit Dienstag können sich Menschen im größten Fußballstadion Frankreichs gegen Corona impfen lassen. Wöchentlich sollen im Stade de France nördlich von Paris mehr als 10.000 Impfdosen gespritzt werden, das Impfenzentrum hat sechs Tage die Woche geöffnet.

Rund die Hälfte der Termine ist für die Bewohner des Départements Seine-Saint-Denis reserviert – dort steht das berühmte Stadion. Das Département wurde von der Pandemie besonders heftig getroffen. Zuletzt wurden dort rund 800 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet.

Das riesige Impfzentrum werde aber allen offen stehen, die sich impfen lassen wollen, sagte der Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Ars Île de France, Aurélien Rousseau, dem Sender Franceinfo. Generell können sich in Frankreich aktuell unter anderem Menschen in Pflegeheimen, über 70-Jährige, Pflege- und Rettungskräfte, Menschen mit Vorerkrankungen ab 50 Jahren sowie Menschen, die ein besonders hohes Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken, impfen lassen.

Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA sieht einen Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfung und Thrombosen. Alle Meldungen rund um den Corona-Impfstoff und das Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 6. April 2021

Frankreich impft jetzt im größten Stadion des Landes – während Fußball gespielt wird

17.24 Uhr: Spritze statt Fußball: Seit Dienstag können sich Menschen im größten Fußballstadion Frankreichs gegen Corona impfen lassen. Wöchentlich sollen im Stade de France nördlich von Paris mehr als 10.000 Impfdosen gespritzt werden, das Impfenzentrum hat sechs Tage die Woche geöffnet.

Rund die Hälfte der Termine ist für die Bewohner des Départements Seine-Saint-Denis reserviert – dort steht das berühmte Stadion. Das Département wurde von der Pandemie besonders heftig getroffen. Zuletzt wurden dort rund 800 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gemeldet.Das riesige Impfzentrum werde aber allen offen stehen, die sich impfen lassen wollen, sagte der Direktor der regionalen Gesundheitsbehörde Ars Île de France, Aurélien Rousseau, dem Sender Franceinfo. Generell können sich in Frankreich aktuell unter anderem Menschen in Pflegeheimen, über 70-Jährige, Pflege- und Rettungskräfte, Menschen mit Vorerkrankungen ab 50 Jahren sowie Menschen, die ein besonders hohes Risiko haben, schwer an Covid-19 zu erkranken, impfen lassen.

Das Stade de France wurde für die Fußball-WM 1998 gebaut. Neben Sportveranstaltungen, bei denen bis zu 80.000 Menschen in das Stadion passen, finden darin auch Konzerte statt.

Das Impfzentrum hat dabei keinen Einfluss auf geplante Sportveranstaltungen – tatsächlich soll das Impfprozedere parallel zu den Fußballspielen laufen. „Beide Aktivitäten sind vollkommen kompatibel. Es ist genug Platz für alle da“, sagte Programmdirektor Loïc Duroselle im Gespräch mit „Le Point“.

Rund 50 Freiwillige koordinieren die Vergabe von Impfterminen in einem Call-Center im Stadion.

Berlin schließt zwei Impfzentren wegen Mangels an Impfstoff

13.54 Uhr: Wegen Mangels an Corona-Impfstoff werden zwei von sechs Impfzentren in Berlin kurzfristig geschlossen. In der Arena in Treptow sowie dem Impfzentrum Messe werde der Betrieb noch am Dienstag eingestellt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Senatskreisen. In der Arena in Treptow sowie dem Impfzentrum Messe sei der Betrieb am Dienstag um 14.00 Uhr eingestellt worden, teilte die Gesundheitsverwaltung mit.

In beiden Zentren wurde zuletzt der Impfstoff des Herstellers Biontech verabreicht.

Zur Begründung hieß es, ein Impfstofftransport nach Berlin sei wegen mutmaßlich technischer Schwierigkeiten aufgehalten worden. Die Impfungen in beiden Impfzentren würden verschoben, ausgefallene Impftermine innerhalb von drei Tagen nachgeholt.

Menschen, deren Nachname mit den Buchstaben A bis I beginnt, erhalten ihre Impfung demnach zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Mittwoch 7. April. Menschen, deren Nachname mit J bis Q beginnt, erhalten ihre Impfung zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Donnerstag 8. April. Menschen, deren Nachname mit R bis Z beginnt, erhalten ihre Impfung zur ursprünglichen Uhrzeit, jedoch am Freitag 9. April. Der Impfort bleibt für alle unverändert. Betroffene müssten nicht nochmals mit der Termin-Hotline Kontakt aufnehmen, hieß es.

Impf-Rückstau auf Rekordhoch! 4,6 Millionen Dosen liegen in Kühllagern

12.57 Uhr: Laut den offiziellen Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) ist die Zahl der unverimpften Impfdosen nach dem Osterwochenende größer als je zuvor: 4.613.331 Dosen liegen derzeit in noch in den Kühllagern bereit. Zum Vergleich: 4,5 Millionen Menschen in Deutschland sind erst vollständig geimpft worden. Von den19.695.375 gelieferten Dosen sind insgesamt etwas mehr als 15 Millionen bereits verimpft.

Nach Zählungen des BMG werden etwa 1,74 Millionen mehr Impfdosen noch unverimpft gelagert. Etwas mehr als die Hälfte (2,47 Millionen) der bislang unverimpften Dosen entfallen laut der „Bild“ Zeitung auf das Vakzin von Astrazeneca, das nur noch Über-60-Jährigen verabreicht werden darf.

Zudem waren die Impfzentren an den Feiertagen nicht überall in vollem Einsatz. Von Karfreitag bis Ostermontag lag die Zahl der täglichen Impfungen – im Durchschnitt knapp 220 000 – jeweils weit unter dem bisherigen Rekordwert von 351.500.

EMA-Vertreter: Verbindung zwischen Astrazeneca-Impfung und Thrombosen

11.35 Uhr: Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzneimittelbehörde EMA hat eine Verbindung zwischen der Corona-Impfung mit dem Astrazeneca-Impfstoff und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei einzelnen Geimpften gezogen. „Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt“, sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, mit Blick auf die Thrombosen nach Astrazeneca-Impfungen in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung „Il Messaggero“.

Cavaleri legte in dem Interview nahe, dass die EMA den Zusammenhang noch am Dienstag offiziell feststellen wird. Wie das Astrazeneca-Vakzin in wenigen Fällen Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach seinen Angaben jedoch noch nicht klar.

Bislang hat die EMA den Astrazeneca-Impfstoff als sicher empfohlen und wie der britisch-schwedische Hersteller hervorgehoben, dass es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln gebe. Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, schränkten den Einsatz des Vakzins jedoch ein.

In Deutschland sollen Menschen unter 60 Jahren nicht mehr mit Astrazeneca geimpft werden. Die deutschen Behörden hatten ihre Entscheidung mit dem Auftreten von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zu der Impfung begründet.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hatte am Samstag erklärt, nach landesweit mehr als 18 Millionen Astrazeneca-Impfungen seien in Großbritannien bislang 30 Thrombose-Fälle bei Geimpften aufgetreten. Sieben der Betroffenen seien gestorben.

Es handelt sich bei den sehr selten auftretenden Hirnvenenthrombosen oder Sinusvenenthrombosen um Blutgerinnsel im Gehirn. Von dort transportieren große venöse Blutgefäße, die Sinusvenen, sauerstoffarmes Blut in Richtung Herz. Bei einer Verstopfung durch ein Blutgerinnsel ist dieser Blutabfluss gestört. Es kommt zu einem Druckanstieg im Hirn.

Nun prüft auch britische Behörde Thrombose-Fälle nach Astrazeneca-Impfungen

09.49 Uhr: Die britische Arzneimittelbehörde untersucht Fälle von seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca. Das teilte die Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) am Dienstag mit. Zuvor hatte es einen Medienbericht gegeben, wonach die Behörde erwägt, das Präparat nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.

„Unsere gründliche und detaillierte Untersuchung zu Berichten von sehr seltenen und spezifischen Arten von Blutgerinnseln mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen nach einer Impfung mit Astrazeneca wird fortgeführt“, sagte MHRA-Chefin June Raine der Mitteilung zufolge. Eine regulatorische Entscheidung sei noch nicht gefallen, betonte sie jedoch. Die Behörde rief dazu auf, Impftermine weiterhin wahrzunehmen.

In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wegen der Thrombose-Fälle, die vor allem bei jungen Frauen auftraten, beschlossen, das Präparat in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre zu verabreichen – für jüngere Menschen ist eine Impfung damit nur nach Aufklärung über die Risiken auf eigene Gefahr möglich.

In Deutschland waren bis Anfang vergangener Woche 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung gemeldet worden, wie das Paul-Ehrlich-Institut kürzlich berichtete. Etwa drei Millionen Menschen hatten das Mittel bis dahin verabreicht bekommen. In Großbritannien sind bei mehr als 18 Millionen Impfungen mit Astrazeneca insgesamt rund 30 Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden, wie die MHRA vergangene Woche mitteilte. Wie sich die verhältnismäßig höhere Zahl an Fällen in Deutschland erklären lässt, ist noch unklar.

20 pro Woche und Praxis: Hausärzte klagen über zu wenig Impfdosen

09.37 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband wünscht sich zum Impfstart gegen das Coronavirus mehr Impfdosen. Die Ärzte seien startklar, allerdings unzufrieden, dass es zunächst pro Praxis und Woche nur gut 20 Impfdosen gebe, sagte der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, am Dienstag im RBB-Inforadio. Einige könnten bis zu 100 Dosen pro Woche verimpfen.

Die Impfzentren seien am Anfang sicher notwendig gewesen, in den Praxen könne aber schneller geimpft werden, sagte Weigeldt weiter. Wenn die Impfkampagne bei den Hausärzten voll angelaufen sei, könnten die Impfzentren bald überflüssig sein.

Zugleich kritisierte er den Vorschlag, nach der zweiten Corona-Impfung neue Freiheiten zu ermöglichen: „Das wird den Druck erhöhen, die Impfabstände zu verkürzen“, sagte Weigeldt. Er sei für individuelle Lösungen, wenn klar sei, dass man weder angesteckt wird, noch sich anstecken kann.

Rund 35.000 Hausarztpraxen starten mit Corona-Impfungen

07.33 Uhr: Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen beginnt nun die zweite Stufe der Impfkampagne in Deutschland: In dieser Woche wollen bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Corona loslegen. Einige Praxen starten bereits an diesem Dienstag, andere warten noch auf Impfstoff und wollen in den nächsten Tagen folgen. Seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember wurden die Vakzine bisher vor allem in den bundesweit 430 Impfzentren verabreicht.

Zunächst steht den Hausärzten nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940 000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es dann aber einen deutlichen Schub, dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen. Das wären erstmals mehr als für die Impfzentren.

Lauterbach: Bis 1. Juli könnten 60 Millionen Erstimpfung erhalten haben

06.29 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert einen Kurswechsel in der Corona-Impfstrategie hin zu möglichst vielen kurzfristigen Erstimpfungen. Wenn der Abstand zur Zweitimpfung bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna von sechs auf zwölf Wochen verlängert würde, könnten bis Juli über 60 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft und so gegen schwere Krankheitsverläufe geschützt sein, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. „Wenn wir jetzt unsere Strategie wechseln und auf möglichst viele Erstimpfungen ausrichten, wird kein vierter Lockdown mehr nötig sein.“

Lauterbach verwies auf Erfahrungen aus Großbritannien sowie Modellrechnungen unter seiner Beteiligung, wonach so „weit über 10.000“ Todesfälle verhindert werden könnten. „Studienergebnisse aus Australien weisen darauf hin, dass der Schutz der mRNA-Impfstoffe auch zwischen der sechsten und der zwölften Woche nach der Impfung so stark ausgeprägt ist, dass bei einer Corona-Infektion das Risiko schwerer Verläufe mit Klinikaufenthalten oder tödlichem Ausgang extrem gering ist.“ Im Sommer würden dann fast nur noch Zweitimpfungen verabreicht werden, zudem weitaus weniger Todesfälle zu erwarten, so Lauterbach in einem Twitter-Post. „Gerettet werden Ungeimpfte, deren Erstimpfung die aufgeschobene Zweitimpfung anderer ist“, schreibt der SPD-Politiker.