Notbetreuung in Kitas, Einschränkungen an Schulen in MV

Notbetreuung in Kitas, Einschränkungen an Schulen in MV

14. April 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 14.04.2021 18:15 Uhr

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es vor dem Hintergrund der angespannten Corona-Lage weitere Einschränkungen in Kitas und Schulen. Die Kitas bieten von Montag (19. April) nur noch eine Notbetreuung an. Diese gilt im Kreis Ludwigslust-Parchim bereits ab Donnerstag (15. April). In vielen Schulen wird von Montag an kein Präsenzunterricht mehr stattfinden. Möglicherweise werden die Regeln auf dem ab Donnerstag tagenden MV-Gipfel noch verschärft.

Viele Eltern von Kita-Kindern in Mecklenburg-Vorpommern müssen ihre Kinder von Montag (19. April) an zu Hause betreuen. Ab dann bieten die Kitas nämlich landesweit nur noch eine Notbetreuung an. Der Grund: Die landesweite Siebe-Tage-Inzidenz lag am Stichtag Mittwoch mit 158,3 über der maßgeblichen 150er-Marke. „Das landesweite Kita-Besuchsverbot mit Notfallbetreuung tritt am kommenden Montag, den 19. April, auch für die Landkreise und kreisfreien Städte in Kraft, in denen die Inzidenz noch unter 150 beträgt“, erläuterte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Mittwoch. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim teilte am Abend mit, dass die Notbetreuung schon von Donnerstag an (15. April) gelte.

7-Tage-Inzidenzkarte für Mecklenburg-Vorpommern vom 14. April 2021

Notbetreuung für Alleinerziehende oder Tätigkeit in systemrelevanten Berufen

Anspruch auf die Notfallbetreuung können laut Ministerium etwa Alleinerziehende oder Eltern haben, bei denen mindestens einer im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Dazu zählt demnach beispielsweise der Gesundheits- und Pflegebereich, Polizei und Feuerwehr oder Schulen. Eltern müssen den Angaben zufolge erklären, dass eine private Kinderbetreuung nicht anders gewährleistet werden kann sowie eine Erklärung des Arbeitgebers vorlegen, dass sie in der kritischen Infrastruktur tätig sind. Die erforderlichen Formulare würden vom jeweiligen Jugendamt zur Verfügung gestellt, hieß es.

Zuletzt weniger aktive Infektionsgeschehen an Kitas

„Wir waren uns einig, dass angesichts der landesweit stark steigenden Corona-Infektionen auch bei Kindern die landesweite Umstellung des Kitabetriebs auf die Notfallbetreuung ein notwendiger Schritt ist“, so Drese. Allerdings war die Zahl der aktiven Infektionsgeschehen an Kitas von Dienstag auf Mittwoch gesunken. Laut Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) waren mit Stand Mittwoch insgesamt 29 Kitas und Horte von Corona-Fällen betroffen. Demnach haben sich inklusive der Folgefälle, also etwa bei Kontaktpersonen, 29 Kinder und 20 Erzieherinnen und Erzieher infiziert. Am Dienstag waren noch aktive Infektionsgeschehen an 39 Kitas und Horten gemeldet worden mit 45 betroffenen Kindern und 36 Erzieherinnen und Erziehern.

Viele Schüler in MV von Montag an im Homeschooling

Auch in den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wird es eine Abkehr vom Präsenzunterricht hin zum Homeschooling geben. Maßgeblich hierfür sind nach Angaben des Bildungsministeriums ebenfalls die aktuellen Fallzahlen und Inzidenzwerte vom Mittwoch. Dann werde man sehen, in welchen Landkreisen kommende Woche kein Präsenzunterricht mehr stattfinden kann, so ein Sprecher des Ministeriums. Denn ab einer Inzidenz von 150 an einem Mittwoch gilt laut der aktuellen Corona-Verordnung: Der Besuch von Schulen ist für Schüler ab dem folgenden Montag gänzlich untersagt. Es gibt eine Ausnahme: eine Notfallbetreuung für Kinder der Klassenstufen 1 bis 6, unter anderem für Härtefälle, oder wenn mindestens ein Elternteil in einem Bereich der kritischen Infrastruktur arbeitet. Auch Abschlussklassen dürfen weiter in die Schulen.

Schwerin: Schulen von Montag an geschlossen

Ungeachtet dessen hatte der Oberbürgermeister von Schwerin, Rico Badenschier (SPD), bereits gegenüber dem NDR erklärt, dass die Schulen in der Landeshauptstadt von Montag an geschlossen bleiben. Schwerin hat seit Dienstag eine Inzidenz von mehr als 150, am heutigen Mittwoch sogar von 180,9. Auch der Landkreise Ludwigslust-Parchim gab am Mittwochabend bekannt, dass es von Montag an keinen Präsenzunterricht in den Schulen geben werde. „Für die Klassenstufen 1 bis 6 gibt es eine Notfallbetreuung. Für alle weiteren Jahrgangsstufen in allen Schularten mit Ausnahme der Abschlussjahrgänge wird Distanzunterricht erteilt“, heißt es in einer Mitteilung. Auch der Kreis Mecklenburgische Seenplatte liegt über der 150er-Marke. Der Kreis Vorpommern-Greifswald hat sogar die Marke von 200 gerissen.

Viele Kreise wollen am Donnerstag Entscheidung bekannt geben

Wenn die Zahlen weiter steigen, könnten auch die Kreise Nordwestmecklenburg, der Landkreis Rostock und möglicherweise auch die Stadt Rostock bald eine Inzidenz von über 150 haben – nur der Kreis Vorpommern-Rügen dürfte diese Marke so schnell nicht erreichen, da lag die Inzidenz am Mittwoch bei 96,1, also noch unter 100. Die meisten Kreise wollen am morgigen Donnerstag offiziell bekannt geben, welche Regelungen für die Schulen von Montag an gelten.