Einreisekontrollen: Erneut mehr als 500 Touristen zurückgewiesen

Einreisekontrollen: Erneut mehr als 500 Touristen zurückgewiesen

4. April 2021 Aus Von mvp-web
Stand: 04.04.2021 11:58 Uhr

Die Polizei hat auch am Karsamstag wieder das touristische Einreiseverbot nach MV sowie die Einhaltung der Corona-Regeln kontrolliert. 541 Personen wurden des Landes verwiesen, zudem wurden zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Regeln geahndet.

Die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern hat allein am Karsamstag mehr als 500 Touristen abgewiesen, die zu wegen der Corona-Pandemie derzeit nicht erlaubten Tagesbesuchen in das Bundesland gekommen waren. Die Kontrollen erfolgten sowohl an den Landesgrenzen als auch mit mobilen Teams im Landesinneren. Im Bereich des Polizeipräsidiums Rostock, das für den westlichen Teil des Bundeslandes zuständig ist, wurden am Sonnabend 348 Menschen aufgefordert, Mecklenburg-Vorpommern wieder zu verlassen, wie die Polizei mitteilte. Weitere 193 Abweisungen gab es im östlichen Landesteil, wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg erklärte. Allein in dessen Zuständigkeitsbereich wurden knapp 800 Fahrzeuge kontrolliert. Bereits am Karfreitag waren mehr als 340 Personen des Landes verwiesen worden.

Die B109 ist eine beliebte Strecke in Richtung Usedom und Rügen. Besuch bei einer Polizeikontrolle in Rollwitz nahe Pasewalk.

Besuche der Kernfamilie erlaubt

Die Zurückgewiesenen waren mit Autos oder Wohnmobilen ins Land gekommen und konnten keinen “triftigen” Grund für ihren Aufenthalt angeben. Dadurch verstießen sie gegen die Corona-Landesverordnung. Sie kamen vor allem aus den benachbarten Bundesländern, aber auch aus Hamburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Viele der Kontrollierten wollten ihre Verwandten in Mecklenburg-Vorpommern besuchen. Wenn sie nachweisen konnten, dass sie zur Kernfamilie gehören, durften sie weiterfahren. Andere gaben zum Beispiel auf dem Weg nach Usedom an, sie wollten dort einen Freund abholen oder sie müssten als Kleinunternehmer auf der Insel arbeiten – ohne dies belegen zu können.

Polizei: Manchmal Diskussionen, meist aber Verständnis

Sie mussten genauso umkehren, wie viele Wohnmobilfahrer, die nicht nachweisen konnten, dass ihre Kernfamilie in Mecklenburg-Vorpommern lebt. Außerdem ist es Auswärtigen nur erlaubt, als Eigentümer ihre Zweitwohnungen aufzusuchen, oder als Dauercamper ihre Wohnwagen auf den Campingplatz zu bringen. Hier muss ein Vertrag vorliegen, der vor dem 31. August 2020 abgeschlossen wurde und über mindestens sechs Monate für das Jahr 2020 und 2021 gültig ist. Nach Angaben der Polizei gab es zwar hin und wieder Diskussionen, aber im Großen und Ganzen reagierten die Leute einsichtig.


Fragen und Antworten: Tourismus und Besuche in MV

 

 


Anzeigen wegen Verstößen gegen Corona-Regeln

Zudem wurden 19 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet. Meist ging es um die Nichteinhaltung der Kontaktbeschränkungen, auch kleinere Partys wurden geahndet. Schwerpunkte waren Wismar und Röbel an der Mecklenburgischen Seenplatte. Auch am Sonntag und Montag will die Polizei wieder Kontrollen durchführen. Neben festen Kontrollstellen an der Landesgrenze werde auch mobil im Landesinnern kontrolliert, hieß es.

Bußgelder für Verstöße gegen Corona-Regeln

Für Verstöße gegen die Corona-Landesverordnung sieht der Bußgeldkatalog Strafen zwischen 150 und 2.000 Euro pro Person vor. Polizei und Ordnungsämter haben angekündigt, mit Augenmaß vorgehen zu wollen. Auf Rügen gab sich unterdessen ein junger Mann als Mitarbeiter des Ordnungsamtes aus. An der Seebrücke in Binz verlangte er von einer Frau 20 Euro in bar wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Regeln. Die Frau wurde misstrauisch, da der Mann auch keinen Dienstausweis vorweisen konnte. Sie informierte die Polizei. Die Polizei wies darauf hin, dass sie Bußgelder in der Regel nicht bar kassiert.